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produzierte neue Schallplatten, auf denen der Klang der Fürther Renommierorgel von St. Paul im Mittelpunkt stand. Der Münchner Kirchenmusikdirektor Friedrich Högner spielte Stücke zum Thema „Bach“. Donnerstag, 13. März 1975 Beim Poculator im Fürther Geismannsaal stand der Montagabend (fast) ausschließlich im Zeichen des Sports, was die Besucher betraf. Die gesamte Fürther Sportlerfamilie gab sich dazu ein Stelldichein. So war kurz vor dem Derby gegen den Club die Mannschaft der SpVgg fast vollständig vertreten, ebenso natürlich jede Menge Amateure der Fürther Vereine. Unterstützung im Kampf gegen den Abstieg aus der zweiten Bundesliga gab es zuhauf: Jetzt prangten vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg an besonders vielen Fürther Auto-Windschutzscheiben ovale grüne Aufkleber mit der Aufschrift „Ich bin ein Kleeblatt-Fan“. Für das Spiel im Ronhof rechnete die SpVgg mit rund 20.000 Zuschauern. Freitag, 14. März 1975 In der Poppenreuther Straße „schepperte“ es gewaltig: Ein LKW, von der Schnellstraße kommend, kam mit seinem Anhänger wegen überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern und kippte um. Ein gigantischer Scherbenhaufen aus ursprünglich geladenen Glasscheiben bedeckte die Fahrbahn. Etliche Scherben fielen durch das Geländer auf die darunter liegende Schnellstraße und beschädigten fahrende Autos. Der Fürther Stadtrat stellte die Weichen für den Autoverkehr rund um die zukünftige beschlossene Fußgängerzone: Man entschied, dass der Verkehr vom Bahnhof zur Königstraße künftig direkt am Fürther „Straßenbahn-Plärrer“ der Freiheit (Hirschgarten) vorbeigehen soll. Hatte das unsägliche Gekrächze ein Ende? Für das Derby gegen den Club wurde im Ronhof die Lautsprecheranlage verstärkt. Ein neues Mikrofon sowie zwei weitere Trichterlautsprecher unterhalb des Tribünendaches sollten für verständlichere Durchsagen sorgen. Genützt hatten diese Mini-Maßnahmen nicht viel. Samstag, 15. März 1975 Ein Verkehrstraum wurde wahr: Der Fürther Stadtrat beschloss fast einmütig den Ausbau der „Südwesttangente“. Damit sollte es möglich sein, bis spätestens Ende 1976 in einem leichten Bogen um das Fürther Stadtgebiet von Burgfarrbach bis Nürnberg vierspurig zu fahren. Man versprach sich damit eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs, insbesondere für den Bereich Maxbrücke. An staatlichen Zuschüssen mangelte es nicht, musste die Stadt von den 7,7 Mio DM Baukosten doch nur 2,079 Mio DM berappen. Das Asphaltband wurde immer länger: Dank der günstigen Witterung ging der Ausbau der Würzburger Straße flott seiner Vollendung entgegen. Nur zwischen der Christkönigkirche und der Unterfarrnbacher Straße glich die Neubaustrecke noch einem Sturzacker. Verbittert reagierten die Athleten des LAC Quelle auf ihrer Jahreshauptversammlung auf die Tatsache, dass staatliche Sporthilfe aus Steuergeldern nur noch Traditionsvereine ohne Firmenname erhalten sollten. Die Diskussionen reichten von „neutralen Trikots“ bis zur „Änderung des Vereinsnamens“. Erst Quelle-Vorstand Dedi konnte die Gemüter beruhigen, indem er erklärte, dass auch bei neutralen Trikots die Förderung des Hauses Schickedanz weiterhin gewährleistet sei. Montag, 17. März 1975 Traditionell wurden am „Schmarrertag“ des Poculators im Geismannsaal wiederum drei Veteranen von Festwirt Rainer Most geehrt. Tonkrüge mit Zinndeckel gab es für jeweils 40 Jahre Besuch dieses Fürther Bockbierfestes. Die SpVgg besiegte im Lokalderby im Ronhof vor 22.000 Zuschauern den Erzrivalen 1. FC Nürnberg sensationell mit 3:2. Tore für Fürth durch Hofmann (2) und Bopp. Dem Club wurden zwei mögliche Elfmeter verweigert und ein zunächst gegebenes Nüssing-Tor wegen angeblichen Abseits aberkannt. Mehrere Clubfans mussten von der Polizei festgenommen werden wegen Büchsenwerfens, Abfeuern von Raketen und Übersteigen des Zauns zum Spielfeld. Der Schiedsrichter konnte nur unter Polizeischutz in einem getarnten Auto den Ronhof verlassen. Sein Auto wurde von wütenden Clubfans stundenlang belagert. Ein Linienrichter aus Plattling traute sich nicht am Nürnberger Hauptbahnhof umsteigen, er wurde von SpVgg-Vize Paulus bis nach Neumarkt gefahren. Dienstag, 18. März 1975 Der Atzenhofer Müllberg wurde allmählich zum Ausflugsziel. Die vorbildlich geführte Deponie mit Waage und Zerkleinerungsanlage erntete viel Lob von höchster Stelle. Ein Stück des in die Landschaft eingepassten Müllberges war schon begrünt. In dem Bereich, wo die schweren Raupenfahrzeuge immer noch den Berg hochfuhren und den abgeladenen Müll verdichteten, gab es noch einen „Schönheitsfehler“: Bei Wind wehte es Papierfetzen und jede Menge Plastiktüten in die umgebende Landschaft. Man diskutierte die Errichtung eines Fangzauns. In der Passage des Quelle-Kaufhauses an der Fürther Freiheit konnte man einige Tage lang nachträglich noch alle

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