Seite:Kuntermann 1975.pdf/24

Aus FürthWiki

Version vom 12. Februar 2025, 09:50 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Dienstag, 20. Mai 1975 Eine Fürther Delegation unter der Leitung von OB Scherzer bat Innenminister Dr. Merk in München um Hilfe. Man wollte eine Verlegung des US-Munitionsdepots im Zennwald nahe dem Schießplatz erreichen. Doch die Amerikaner blieben stur und der Minister hilflos, eine Verlegung „sei derzeit nicht geboten“. Das (verbotene) Schwimmen im Europakanal wurde einem US-Soldat am Pfingstsonntag zum Verhängnis. Er erlitt im kalt…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Dienstag, 20. Mai 1975 Eine Fürther Delegation unter der Leitung von OB Scherzer bat Innenminister Dr. Merk in München um Hilfe. Man wollte eine Verlegung des US-Munitionsdepots im Zennwald nahe dem Schießplatz erreichen. Doch die Amerikaner blieben stur und der Minister hilflos, eine Verlegung „sei derzeit nicht geboten“. Das (verbotene) Schwimmen im Europakanal wurde einem US-Soldat am Pfingstsonntag zum Verhängnis. Er erlitt im kalten Wasser einen Krampf und versank lautlos. Er konnte in der Nähe der Trogbrücke an der Schwabacher Straße nur noch tot geborgen werden. Stadttheater Fürth: „Zwei Männer suchen eine Frau“ Komödie von Neil Simon (Schweizer Tourneetheater). Mittwoch, 21. Mai 1975 Aus dem Fenster des fünften Stockwerks des Hauses Höfener Straße 28 stürzte sich eine 30-jährige Frau zu Tode. Die mit einem Amerikaner verheiratete Deutsche hatte Selbstmord begangen. Im Alter von 78 Jahren starb in einem Frankfurter Krankenhaus Dr. Hugo Fasold, der einstige langjährige Leiter der städtischen Säuglings- und Kinderkrankenabteilung am Fürther „Nathanstift“. Er war dort von 1946 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1966 tätig. Von 1948 bis 1956 gehörte er als Mitglied der SPD-Fraktion auch dem Fürther Stadtrat an. Dr. Fasold war Arzt aus Berufung, die Eltern konnten zu jeder Tages- und Nachtzeit mit ihrem Nachwuchs zu ihm kommen. Deutschlands bekanntester Modeschöpfer, der Wahl-Fürther Heinz Oestergaard, der als Modeberater für Quelle arbeitete, erläuterte gegenüber der Presse den neuen Modetrend. Danach sollten wieder die weiblichen Formen zur Geltung kommen. Der Zwang, Mode zu tragen, die von den Schöpfern selbstherrlich am Schreibtisch entworfen wurden, sollte der Vergangenheit angehören. Donnerstag, 22. Mai 1975 Zirkus Althoff und Zirkus Hagenbeck führten Krieg um den Gastspielort Fürth. Der traditionsreiche Zirkus Althoff hatte an der Deutschherrnwiese in Nürnberg seine Zelte aufgeschlagen, während der nicht minder bedeutende Zirkus Hagenbeck nur wenige Tage später in Fürth an der äußeren Schwabacher Straße gastierte. Hagenbeck hatte zudem durch eine zu unüblich früher Zeit einsetzende Werbekampagne eine Althoff-Plakatwerbung in Fürth unmöglich gemacht. Die beiden zirzensischen Betriebe waren einander spinnefeind und nahmen sich gegenseitig Einnahmen weg. Der Fürther Stadtrat beschloss, die Partnerschaft mit der schottischen Stadt Paisley trotz deren Eingemeindung in den Renfrew-Distrikt in der gewohnten Weise fortzuführen. Der Jugendaustausch sowie der private Verkehr hatten sich in den vergangenen Jahren so gut entwickelt, dass ein Abbruch widersinnig wäre. Der italienische Konsul Bonoldi stattete OB Scherzer im Rathaus einen Besuch ab. Er interessierte sich insbesondere für die Lage seiner Landsleute in Fürth. Freitag, 23. Mai 1975 Der Strom wurde in Fürth ab 1. Juli teurer. Der Stadtrat segnete die neuen Tarife „mit Bedauern“ ab. Danach erhöhten sich die Preise je nach Tarif zwischen 3,55% und 7,75%. Der Stromerzeuger hatte zuvor der Stadt Fürth eine Erhöhung des Bezugspreises um 15% angekündigt, was die Stadt mit 2,5 Mio DM belasten würde. Das Altstadtviertel St. Michael sollte in seinem geschlossenen Zustand und Straßenbild erhalten bleiben. Dazu beschloss der Fürther Stadtrat eine „Baugestaltungs-Verordnung“ für dieses Areal. Sie hatte das Ziel, das geschichtlich geprägte Straßenbild sowie die unter Denkmalschutz stehenden Häuser vor Beeinträchtigungen zu schützen, zu erhalten oder wiederherzustellen. So durften z.B. Fernsehantennen nicht mehr sichtbar sein. Ärger bei den Mitgliedern der Tennisabteilung des TV Fürth 1860. Sie konnten mindestens eine Woche lang auf ihrer Anlage nicht spielen, da die 60er auf ihren mittlerweile 13 Tennisplätzen die mittelfränkischen JugendBezirksmeisterschaften veranstalteten. Mit über 300 Teilnehmern aus 45 Vereinen hatte man jedoch nicht gerechnet. Samstag, 24. Mai 1975 Die BIG-Spielwarenfabrik in Stadeln repräsentierte zusammen mit zwei Mitbewerbern auf der „Deutschen Woche“ im kommunistischen Bukarest deutsche Spielwaren. Dabei zeigte das Fürther Unternehmen 16 Modelle aus seiner Produktion. Auf der 83. (!) Jahreshauptversammlung des südöstlichen Vorstadtvereins beklagte man sich über Erschütterungen der Häuser in der Waldstraße. Schuld daran sei das Kopfsteinpflaster in dieser vielbefahrenen Straße. Ferner hätte der Ärztemangel in diesem Stadtviertel nicht beseitigt werden können. Die Verzinkerei Meindl Ecke Flößau- und Leyher Straße verpestete zudem weiterhin die Luft und hatte gegen eine angeordnete Betriebsverlagerung durch die Stadt Fürth Berufung eingelegt.

24