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Die Bezirksregierung in Ansbach blieb hart: Nachdem die Stadt Fürth die gegenüber der Firma Mann („WertkaufCenter“) erteilte Baugenehmigung nicht zurückgenommen hatte, wurde die Regierung von sich aus tätig und hob den Bescheid der Stadt auf. Montag, 8. November 1976 Zug um Zug wurden die Mitarbeiter des städtischen Fürther Baubetriebshofes mit orangefarbener Sicherheitskleidung ausgestattet. Dazu gehörten auch aufgenähte Reflektionsstreifen. Müllabfuhr und Straßenreinigung waren so bei trübem Wetter besser zu erkennen. Die alten grauen Gummimäntel hatten in der Dämmerung wie Tarnkleidung gewirkt. Der eigene Verein (LAC Quelle im TV Fürth 1860) entließ seinen Trainer Dragan Tancic wegen unüberbrückbarer Differenzen. Sofort sicherte sich der Deutsche Leichtathletik-Verband die Dienste des in Erlangen lebenden 39jährigen Diplomsportlehrers. Er sollte sich um die Entwicklung der deutschen Hochspringer kümmern. Tatsächlich sprangen später seine besten Schützlinge Hermann Magerl und Carlo Tränhardt zu immer neuen deutschen Rekorden. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim Neuling Eintracht Trier mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Heinlein. Trotzdem blieb man auf Rang vier der Tabelle. Dienstag, 9. November 1976 Ein trüber Novemberhimmel bildete die natürliche Umrahmung der Allerseelenfeier auf dem Fürther Friedhof. Dazu hatten sich die katholischen Gläubigen mit ihrem Klerus zahlreich eingefunden. Die Ansprache hielt Stadtpfarrer Josef Beyer. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Bilder des bekannten Fürther Malers Karl Hemmerlein zu sehen. In seinen zahlreichen Porträts spiegelte sich häufig die Psyche des Gemalten. Nach einem Jahr ihres Bestehens wurde das erste Stück der Fürther Fußgängerzone von der Bevölkerung voll akzeptiert. Der Name „Fürther Bummel“ hatte sich zwar nicht durchgesetzt, aber bei der hohen Zahl der täglichen Fußgänger standen alle Zeichen auf „Ausweitung“, wie auch eine Kurzumfrage der FN ergab. Bemängelt wurde lediglich, dass in vielen Geschäften der Fußgängerzone mittags die Rollläden heruntergelassen wurden. Mittwoch, 10. November 1976 Der TV Fürth 1860 wehrte sich: Dem Verein gehörten aktuell 4400 Mitglieder an. Die Leichtathleten hatten auf mehreren Sportfesten und Meisterschaften ihre Spitzenstellung in der Bundesrepublik nachgewiesen. Ihr Ansehen im In- und Ausland stand hoch im Kurs. Vorsitzender Berndt wandte sich gegen das Gerücht, der Verein fördere nur die Spitzenathleten, tue jedoch nichts für den Breitensport. Tatsache war jedoch, dass viele Trainer den 4400 Mitgliedern in 22 Abteilungen zur Verfügung standen. Nur dem LAC Quelle gehörten 30 Spitzensportler an, die auch speziell gefördert wurden. Die Galerie Schwertl am Marktplatz präsentierte Zeichnungen und Holzschnitte der Kölner Grafikerin Regina Schuh. Die FN sprachen von „archetypischen Formen, die mit Farbe zur Gegenständlichkeit zurückgefunden hatten“. Stadttheater Fürth: „Staatsphilharmonie Kattowitz“, Konzert. Donnerstag, 11. November 1976 Nicht mehr das Land, wo die Zitronen blühen, war 1976 des Fürthers beliebtestes Urlaubsziel. Nach einer Auswertung der Buchungen durch das ABR Fürth verbrachte jeder fünfte Fürther seinen Urlaub in Griechenland. Es galt, touristisches Neuland zu entdecken bei türkisblauem glasklarem Meer. Die unsichere politische Lage Spaniens nach dem Tode des Diktators Franco sowie die ständigen Streiks von Tankstellenpächtern und Hotelpersonal in Italien hatten Wirkung gezeigt. Nach der Kündigung des Sozialarbeiters Wolfgang Sendhardt durch die Stadt Fürth folgte nun die Entlassung der Jugendpflegerin Dorothee Stemp. Offiziell nannte sich der Rausschmiss „Nichtübernahme in ein festes Angestelltenverhältnis“. Viele Jugendliche aus dem Jugendzentrum Lindenhain forderten ihre Weiterbeschäftigung. Man sprach von einer „Personalpolitik gegen die Jugend“. Die Zahl der Mitarbeiter des Jugendamtes zur Betreuung der Jugendlichen hatte sich damit von sechs auf zwei reduziert. Aus Sicht der Stadt war die Betroffene wegen ihres jugendlichen Alters als Jugendpflegerin ungeeignet. Freitag, 12. November 1976 Uvex-Winter-Optik GmbH Fürth erzielte 1975 einschließlich der Tochtergesellschaften einen Umsatz von 42,8 Mio DM. Für 1976 rechnete man mit 55 Mio DM. Von ursprünglich hergestellten Motorradbrillen hatte man in den letzten Jahren die Produktion auf Skibrillen und Motorradhelme umgestellt. Bei Arbeitsschutzbrillen war die Fürther Firma Marktführer, bei Sonnenbrillen hatte man einen Marktanteil von 20%.

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