Ehrung ließ der stellvertretende Kreisvorsitzende, Dr. Oskar Lex, die Geschichte der Fürther Sanitätskolonne Revue passieren. Bei Gründung 1886 reichte das Geld nur für den Stoff von Mützen und Uniformen, für das Nähen wurden die Mitglieder zur Kasse gebeten. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 6000 Zuschauern gegen den SSV Jahn Regensburg mit 4:0. Tore für Fürth durch Grimm, Heinlein (2) und Unger. Damit verbesserte man sich auf Rang vier der Tabelle. Dienstag, 2. November 1976 Der singende Weichmacher Roy Black hatte seine Verehrerinnen am Sonntag zu einer Gala-Vorstellung ins Fürther Stadttheater eingeladen. Sein Programm bestand aus Liebesliedern und Evergreens. Wie in alten Zeiten wurde er jetzt in Fürth mit Blumen und Geschenken überhäuft. Dabei marschierten die Damen mit ihren Gaben einzeln auf die Bühne, um von dem Schmusesänger ein gehauchtes Dankesküsschen zu erhaschen. Die Bürger im Fürther Westen fühlten sich von der Verwaltung vernachlässigt: Aufgrund des akuten Ärztemangels beschlossen die Mitglieder des Vorstadtvereins Farrnbach-Zenngrund bei einer Versammlung eine Petition an die kassenärztliche Vereinigung zu richten, mit dem Zweck, den Aufbau von zwei weiteren Arztpraxen als förderungswürdig zu erklären. Stadttheater Fürth: „Klavier und Percussion“, Konzert. Mittwoch, 3. November 1976 Dr. Friedrich Christian Wüstendörfer, der Senior unter den Fürther Ärzten, feierte seinen 85. Geburtstag. Der Jubilar praktizierte seit 1923 immer noch in seinen Räumen in der Mathildenstraße 20. Er wirkte auch viele Jahre als Obmann bei der kassenärztlichen Vereinigung und war Mitglied des ärztlichen Berufsgerichts beim Oberlandesgericht Nürnberg. 1972 erhielt Dr. Wüstendörfer für seine vielfältigen Verdienste das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Jubel bei über 500 Gewichtheber-Fans in der MTV-Grundig-Halle: Durch einen Sieg über den bisher verlustpunktfreien AC Schrobenhausen sicherten sich die Fürther Gewichtheber den Meistertitel in der Regionalliga Süd, was die Qualifikation zu den Aufstiegskämpfen zur Bundesliga bedeutete. Unumstrittener Star im Fürther Team war Karlheinz Radschinsky, der mit immer neuen Bestleistungen aufwartete. Stadttheater Fürth: „Nennen wir es Liiiebe“, Komödie von Schisgal (Neue Schaubühne). Donnerstag, 4. November 1976 Einen spürbaren Anstieg der Unfälle im Monat September verzeichnete die Polizei im Stadtgebiet Fürth. Die Beamten hatten 154 Verkehrsunfälle (Vorjahr 147) zu bearbeiten, bei denen zehn (elf) Insassen schwere und 39 (57) leichte Verletzungen erlitten. Ferner waren zwei (null)Todesopfer zu beklagen. Der geschätzte Sachschaden betrug 244.250 DM (201.500 DM). Sozialreferent Uwe Lichtenberg hatte seine Stadtratskollegen in das neue Nürnberg-Fürther Tierheim eingeladen. Dieses lag an der Stadenstraße zwar auf Nürnberger Gebiet, aber die Stadt Fürth hatte den Neubau mitfinanziert und beteiligte sich mit jährlich 15.000 DM an den Unterhaltskosten. Jeder Käfig hatte einen Auslauf ins Freie, Katzen lebten hier fürstlich wie im alten Ägypten. Das alte Fürther Tierheim stand einst am Espan an der alten „Roßbrücke“, bevor dort die Schnellstraße nach Erlangen gebaut wurde. Freitag, 5. November 1976 Bei der Reformationsfeier der evangelisch-lutherischen Gesamtgemeinde war die Paulskirche in der Südstadt bis auf den letzten Platz gefüllt. Es nahmen auch viele Mitglieder des Fürther Stadtrates daran teil. Oberkirchenrat Luther forderte in seiner Kirche die Erneuerung im privaten, persönlichen und öffentlichen Bereich. Zurück zur christlichen Hausgemeinschaft? Ein Fürther eroberte Nürnberg: Mitten im Zentrum, in der Breiten Gasse 69, eröffnete German Pöpperl eine weitere Filiale seines zunächst nur in Fürth (Maxstraße 25) existierenden Einrichtungshauses für Bodenbeläge und Tapeten. Bisher verfügte man nur über einen Ableger in Erlangen, Innere Brucker Straße 11. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Zwei Trottel in der Fußball-Liga“ mit Franco Franchi, Elio Crovetto und Karin Schubert (City). Samstag, 6. November 1976 Die Polizei war überfordert: Die Altstadt versank in Wohlstandsmüll. In unvorstellbaren Mengen wurde von den Häusern, die in der Mehrzahl von Ausländern bewohnt wurden, Müll und Unbrauchbares vor die Haustüre gestellt. Viele der ordnungsgemäß auf den Gehsteigen deponierten Schutthaufen wurden jedoch – wie seit Jahren praktiziert – durchwühlt und die Reste auf Gehwege und Fahrbahnen verstreut. Die Polizei kam mit ihrem Streifendienst nicht nach. Ein Regen durchnässte die Abfälle, was für die Müllabfuhr am nächsten Tag zur besonders mühevollen Arbeit wurde.
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