Dienstag, 21. September 1976 Entsetzt zeigte man sich bei der Bürgervereinigung „Altstadtviertel St. Michael“ über den Fürther Stadtrat. Dort hatte man nämlich den für den Kirchweihtag vor dem Bauernsonntag geplanten 3. Grafflmarkt abgelehnt. Man wollte keine Verbindung von Kirchweih und Grafflmarkt haben. Die Bürgervereinigung stand jetzt vor den Trümmern wochenlanger Vorbereitungen und sah sich Regressansprüchen aus abgeschlossenen Verträgen konfrontiert. Ja zur „Kobaltbombe“! Der Fürther Stadtrat befürwortete die Einrichtung eines Strahleninstituts im Waldkrankenhaus Oberfürberg. Sozialreferent Lichtenberg konnte sich diesmal im Stadtrat durchsetzen, winkten doch staatliche Fördermittel in Höhe von 85%. In der Diskothek „Peggy Sue“ in Unterfarrnbach feierte man bei Country-Live-Musik das einjährige Bestehen. Stargast war kein geringerer als Schlagersänger Bill Ramsey. Mittwoch, 22. September 1976 Die neue Fürther Modellberatungsstelle „Mutter und Kind“ in der Blumenstraße 22 hatte noch nicht viel Zulauf. Während die Erziehungsberatung auf die Bewohner der Stadt Fürth beschränkt blieb, stand „Mutter und Kind“ auch den Ratsuchenden aus dem Fürther Landkreis offen. Man appellierte deshalb über die Presse, die psychologische Fachtherapie für Schwangere in Konfliktsituationen stärker in Anspruch zu nehmen. Im Kolpingsaal an der Simonstraße feierte der Fürther „Tanzclub Noris“ sein 10-jähriges Bestehen. Acht Paare der Sonderklasse erinnerten ein begeisterungsfähiges und fachkundiges Publikum daran, das Tanzen neben dem Vergnügen auch sportlicher Wettkampf sein konnte. Sieger dieser in Fürth ausgetragenen bayerischen Meisterschaft in den Standardtänzen wurde ein Paar aus München. Danach konnten die Besucher zu den Klängen des Nürnberger „Atlantik“-Orchesters ihren Vorbildern etwas nacheifern. Donnerstag, 23. September 1976 Die Gütesicherung (Materialprüfung) des Hauses Quelle wurde jetzt vom Bundesarbeitsministerium als Prüfstelle im Rahmen des Maschinenschutzgesetzes anerkannt. Erstmals wurde damit einer Prüfstelle des Handels die Kompetenz zuerkannt, technische Erzeugnisse auf ihre einwandfreie sicherheitstechnische Beschaffung zu prüfen. Die Quelle-Gütesicherung wurde 1953 von Gustav Schickedanz ins Leben gerufen. 1976 arbeiteten 150 Mitarbeiter in diesem Bereich. Der Sportclub BCI Isle-Avignon war zu Gast beim SC Grundig. Nach Besichtigung der Grundig-Werke verloren die Fürther ein Fußballspiel gegen die Gäste mit 2:3. „Zapf“ Gebhardt, ehemaliger Meisterspieler des 1. FC Nürnberg, versprach der SpVgg 500 DM zu spenden, falls die Mannschaft nach Abschluss der Vorrunde an der Spitze der zweiten Liga steht. 1969 hatten dies die Fürther schon einmal geschafft. Ihr Trainer hieß damals: „Zapf“ Gebhardt. Freitag, 24. September 1976 Stets im Hintergrund, aber unentbehrlich: Hans „Buffalo“ Bach war nun seit fünf Jahren als Zeugwart bei der SpVgg tätig. Er war verantwortlich für den Dress und das richtige Schuhwerk. Bei den Fahrten hatte „Buffalo“ im Bus seinen Stammplatz neben dem Fahrer. Im Zivilberuf arbeitete er als Landschaftsgärtner beim Grünflächenamt der Stadt Fürth. Der Verein für Heimatforschung „Alt Fürth“ forschte im nahen Roßtal. Unter der Leitung von StD Helmut Mahr drangen die Fürther tief in die Geschichte des Marktes ein. Ein Streifzug von der einst ottonischen Siedlung zur verträumten fränkischen Ortschaft. Stadttheater Fürth: „Kirschgarten“, Komödie von Tschechow (Schauspieltruppe Zürich). Samstag, 25. September 1976 Die Grundig-Bank in der Kurgartenstraße führte ein neues Überwachungssystem ein: Ein fünffaches Fernauge überwachte Schalterhalle, Tresor, Kasse und Geldschleuse. In der Einsatzzentrale der Fürther Polizeidirektion stand ein Monitor, auf dem der Beamte vom Dienst alles überblicken konnte. Nürnbergs Polizeipräsident Zeitz bezeichnete die Vorführung als „bahnbrechend“. Bankräuber wurden so zu unfreiwilligen Fernseh-Stars. Die 18-jährige Fürtherin Fraenzi Geismann erschrak nicht wenig, als sie aus dem Urlaub nach Hause kam und einen „Fragebogen für die Erfassung von Wehrpflichtigen“ im Briefkasten fand. Das Kreiswehrersatzamt korrigierte den Fehler „durch Augenschein“. Die Fürther Stadtmeisterschaften im Tennis auf der Anlage des TV Fürth 1860 standen ganz im Zeichen des Kleeblättlers Uwe Meyer. Er wurde Stadtmeister im Einzel sowie im Doppel. Bei den Damen siegte Gudrun Wolfsgruber, den Sieg bei den Senioren ließ sich Altmeister Walter Billmann nicht entgehen. Montag, 27. September 1976
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