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Auch dieser Jahrmarkt verschaft den Für- thern viele Nahrung. Er dauert von Mi-­ chaelis an 14 Tage, und locket aus den umliegenden Städten und Ortschaften eine solche Menge Gaste, Käufer und Verkäu-­ fer herbey, daß alle Gasthöfe und Schen-­ ken angefüllt sind, und man dem lästigen Gewühl der Menschen auf allen Gassen kaum ausweichen kann. Dieser Jahrmarkt heißt hier zwar nur Kirchweih, er könnte aber mit Recht des großen Verkehrs wegen Messe genannt werden.

Es giebt hier zwar sehr reiche Chri-­ sten und Juden. Unter den letztern beson- ders, sollte man glauben, würden Dürftige deswegen Seltenheiten seyn, weil die Ju- denschaft in ihre Gemeine keinen aufnehmen soll, der nicht ein Vermögen von wenigstens einigen 100 fl. beweisen kann. Allein die­- ses Gesetz kann leicht überschritten werden, und in die Christengemeine wird ohnehin jeder aufgenommen, er sey reich oder arm. Wirklich soll der kleinste Theil der Einwoh-

ner,