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Auf der Jahreshauptversammlung des TV Fürth 1860 wurde Rechenschaft abgelegt: Die großzügigen finanziellen Zuwendungen in Millionenhöhe aus dem Hause Schickedanz ließen alle geplanten Bauvorhaben verwirklichen, vom Allwetter-Fußballplatz bis zum 15. Tennisplatz. Der Wert der Vereinsanlagen betrug über 6 Mio DM. Im größten Sportverein Fürths engagierten sich aktuell 4390 Mitglieder in 22 Abteilungen. Immer mehr Äcker im Norden und Westen Fürths erhielten „schnelle Brüter“ aus Plastik. Unter den Tunnels aus Kunststofffolien wurde Salat und Gemüse mehrere Wochen früher reif als sonst. Die Gemüsebauern sicherten sich damit ihre Marktchancen gegenüber den meist billigeren Erzeugnissen aus dem Ausland. „Jogging“ wurde auch in Fürth immer populärer. Während der Trimm-Pfad am Rand des Stadtwaldes dafür stets gut genutzt wurde, organisierten Kneipp-Verein und Barmer-Ersatzkasse nun im Fürther Stadtpark einen regelmäßigen „Lauftreff“. Am ersten Lauf nahmen auch „Promis“ wie MdB Horst Haase oder Sozialreferent Uwe Lichtenberg teil. Mittwoch, 12. April 1978 Die Renovierungen an der alten Ottoschule waren jetzt endgültig abgeschlossen. In der rauen Schale steckte jetzt ein moderner Kern. Die Stadt Fürth hatte dafür in den letzten fünf Jahren 1.904.000 DM ausgegeben. Letzte Maßnahme war der Umbau des zweiten Treppenhauses. Die staatliche „Ullstein-Realschule“ konnte sich freuen. Dem Fürther Stadtkrankenhaus stand eine unruhige Zeit ins Haus: Es wurde schon wieder Baustelle. Der neue Westknoten (Treppenhaus mit Aufzug) war jetzt samt der danebenliegenden Fassade bis unters Dach eingerüstet. Das kürzlich unter fast bundesweiter Beachtung gegründete „Bürgerkomitee gegen neonazistische Umtriebe“ geriet in eine Krise. Weil ein Mitglied der Verfolgten des Naziregimes sowie ein DKP-Mitglied mit im gewählten Gremium saßen, traten Geschäftsführer Studienrat Schenkel und VHS-Direktorin Stäudtner aus dem Komitee aus. Die Geschäftsführung übernahm Rudi Hartosch (DGB-Kreisvorsitzender). Stadttheater Fürth: „Barfuß im Regen“, Komödie von Simon (Gastspieldirektion Kempf). Donnerstag, 13. April 1978 Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Bilder des Malers Harald Hubl zu sehen. Der ehemalige Fürther Förderpreisträger (1971) zeigte bekannte fränkische Winkel und Blickfänge, wobei es laut FN „unter Einsatz vielseitiger realistischer Stilmittel gelingt, das schon oft Abgebildete so darzustellen, als hätte man es noch nie gesehen.“ Theaterdirektor Kraft-Alexander zog Bilanz über die Saison 1977/78: 1383 Abonnenten bevölkerten regelmäßig den Fürther Musentempel. Es gab umjubelte Aufführungen, es kam aber auch zu etlichen Absagen von Vorstellungen wegen Erkrankungen in den Gastspielensembles. Schneller Ersatz war dann oft nicht mehr möglich. Am Geburtshaus von Ludwig Erhard wurde eine Gedenktafel aus Kupfer angebracht, die der Fürther Künstler Karl Dörrfuß entworfen und selbst gehämmert hatte. Sie enthielt die wichtigsten Daten des berühmten Fürthers, wobei Name und Titel durch Blattgold besonders hervorgehoben waren. Freitag, 14. April 1978 Mit wesentlichen Veränderungen ging die neue Stadtratsfraktion der SPD in die kommunalpolitische Arbeit der nächsten sechs Jahre. Fraktionsführer wurde wiederum Fritz Engel, seine Stellvertreter Johannes Schmidtbauer und Neuling Günter Hefele. Neuer Schriftführer wurde Walter Pavlicek. Der immer wieder beschworene Leistungsstress in der neu eingeführten Kollegstufe der Gymnasien hatte am Hardenberg-Gymnasium zu einer demonstrativen Leistungsverweigerung geführt. Etwa ein Viertel der zur „Konditionsschulung“ im Fach Sport gebetenen 140 Kollegiaten trat nicht an und nahm dafür lieber einen Punktverlust in der Benotung in Kauf. Der für jeden Kollegiaten vorgeschriebene Fitness-Test war so strapaziös, dass sich weniger konditionsstarke Schüler hinterher schon mal erschöpft übergeben mussten. Es hagelte Proteste von Schülern und Eltern. Samstag, 15. April 1978 Eine amerikanische Spezialistengruppe fand einen Ausweg für das Lärmproblem in der Südstadt: Nach sorgfältiger Analyse könnten die schweren Panzer durch das Kasernengelände fahren und künftig an der Fronmüllerstraße in die öffentliche Straße ausfahren. Kleines Problem: Die Verlegung der Ausfahrt dorthin kostete 260.000 DM. Aber niemand wollte das bezahlen. Das abgelaufene Geschäftsjahr 1977/78 wäre für den Fürther Grundig-Konzern eines der besten in der Unternehmensgeschichte geworden, wenn da nicht der Währungsverfall in vielen Abnehmerländern die große Nachfrage nach Farbfernsehgeräten, Rundfunk- und Tonbandgeräten getrübt hätte. Auslöser war der stetige Fall des amerikanischen Dollars. Diese „kursbedingten Umsatzeinbußen“ betrugen etwa 110 Mio DM, was rund zehn Prozent des gesamten Auslandsumsatzes ausmachte. Stadttheater Fürth: „Geliebte Hexe“, Komödie von Druten (Münchner Tournee).

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