Straßenstück an der Fürther Freiheit wurde für die Anwohner zu einem riesigen Ärgernis. Die Sackstraße bis zum Kaufhauseingang war ständig von parkenden Autos oder parkplatzsuchenden Autofahrern verstopft. Die Einfahrten blieben meist zugeparkt, Wendemanöver waren meist nicht mehr möglich. Den eigenen Hinterhof konnte man per Auto nur nach Geschäftsschluss erreichen. Endlich beschloss der Verkehrsausschuss des Fürther Stadtrates für den Bereich Maischule am Schulausgang zur Otto-Seeling-Promenade für die unzureichende Verkehrssicherheit eine Notlösung in Form einer Sperrkette. Die Schüler sollten dort nicht auf die Straße laufen können. Einen Fußgängerüberweg plus Ampel hatte man schon seit Jahren konsequent abgelehnt, weil eine Konzentrierung des Übergangs im Bereich des gesamten Schulzentrums an einer Stelle nicht möglich wäre. Freitag, 27. Januar 1978 In einem Artikel erinnerten die FN an das 60-jährige Bestehen der Stiftung mit dem wohl längsten Namen weit und breit: 1918 hatte Fürths Ehrenbürger und Geheimer Hofrat Alfred Nathan und dessen Gattin die Stiftung „König Ludwig III. und Maria Theresia Goldene Hochzeit-Stiftung“ gegründet und mit einem Anfangskapital von 150.000 Reichsmark bedacht. Damit sollten kinderreichen Familien Wohnungen zu erschwinglichen Preisen zugewiesen werden. Mit dem Geld wurden drei Mietshäuser mit zwölf Wohnungen am Eichenwäldchen auf der Hard gebaut. Aufgrund von Sonderprogrammen der Bundesregierung baute die Stiftung immer mehr Mietshäuser. Zu den städtischen Pflegern dieser Wohnungen gehörten Hans Rupprecht, Fritz Gräßler und Konrad Grünbaum. 1977 verfügte die Stiftung über 698 Wohnungen und ein Stiftungskapital von 11,2 Mio DM. Stadttheater Fürth: „Oscar“, Komödie von Magnier (Neue Schaubühne). Samstag, 28. Januar 1978 Der Fürther Stadtrat war sich einig: Das Gebäude des früheren „Geismann-Bräustübl“ in der Bäumenstraße sollte in eine auf dem alten Brauerei-Gelände geplante spätere Neubaulösung mit einbezogen werden. Der Zustand des Hauses war beklagenswert, zuletzt hatte sich das Nachtlokal „Lämpla“ dort etabliert. Die Fürther Katholiken erwiesen sich als äußerst spendabel: Dies ging aus den Zahlen hervor, die das Dekanat Fürth vorlegte. Im Vergleich zu 1976 war für 1977 fast in allen Bereichen eine Steigerung festzustellen. So erreichte die Sammlung für afrikanische Missionen 4800 DM, das Fastenopfer „Misereor“ 70.530 DM, Aktionen für die Diaspora 9205 DM, die Rumänienhilfe 4410 DM, die Unterstützung der Weltmission 16.655 DM und die Sammlung „Adveniat“ 78.745 DM. Fürths Tollitäten Edith I. und Erwin II. besuchten OB Scherzer im Rathaus. Es gab Sekt, Zigarren, Küsse, Orden und den „Sammelzinnbecher“ der Treuen Husaren. Montag, 30. Januar 1978 Die Stadt Fürth hatte eine „Teerung“ der Schindelgasse veranlasst. Doch das Landesamt für Denkmalpflege versagte die Erlaubnis. Begründung: Die Schindelgasse galt als das besterhaltene und geschlossenste Beispiel einer Fürther Nebengasse. Die Gasse besaß „Ensemble-Charakter“ und stand somit unter Denkmalschutz. Prachtexemplare exotischer Flora, die in Blumengeschäften nur für teures Geld erworben werden konnten, erfreuten die Bewohner des Sophienheims an der Schwabacher Straße täglich. In großen Pflanzkübeln gediehen dort herrliche Orchideen. Verantwortlich dafür war der Heimleiter, der seit 15 Jahren Orchideen züchtete. Er hatte die richtige Balance zwischen Gießen und einem besonderen Wachstums-Substrat entwickelt. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 mit 0:2. Damit belegte man Rang neun der Tabelle. Dienstag, 31. Januar 1978 Die „neue“ Kinderklinik im Hochhaus des Fürther Stadtkrankenhauses bestand genau seit zehn Jahren. Auch die „geburtshilfliche Abteilung“ nebenan erfreute sich eines guten Rufes. Lag die Säuglingssterblichkeit 1976 in Bayern bei 1,74%, so lag sie in Fürth bei 1,10%. Das neue Fürther Nathanstift verfügte über sämtliche Apparaturen, die von der „Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin“ zur Versorgung der Bevölkerung gefordert wurden. In den zehn Jahren des Bestehens wurden in Fürth 11.585 Kinder geboren, pro Tag durchschnittlich drei. Der wie alle Jahre am letzten Montag im Januar beginnende Winterschlussverkauf ließ sich „müde“ an. Der Sturm auf die Fürther Ladengeschäfte und Kaufhäuser blieb aus. Stadttheater Fürth: „Folklore und Zigeunermusik“ (Slowakisches Nationalballett). Mittwoch, 1. Februar 1978 Ein plötzlicher Temperatursturz führte in Fürth in den frühen Morgenstunden zu Glatteisbildung auf den Straßen, obwohl der Winterdienst kurze Zeit vorher nur Matsch und Nässe festgestellt hatte. Gegen sechs Uhr rückten dann 27 verfügbare Fahrzeuge mit Streusalz aus. So konnte wenigstens ein Teil der spiegelglatten Straßen kurz vor dem einsetzenden Berufsverkehr entschärft werden.
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