Auch in diesem Winter betreute die „Bergwachtbereitschaft Fürth“ den Skilift in Bärnfels bei Obertrubach in der Fränkischen Schweiz. Zwei Bergwachtmänner kümmerten sich an winterlichen Wochenenden von Samstagmittag bis Sonntagabend um die Sicherheit auf der Piste und leisteten Hilfe bei Verletzungen. Es gab stets lange Schlangen am Lift. Kunstmaler Josef Kemmeter feierte seinen 70. Geburtstag. Der gebürtige Münchner war lange Jahre Geschäftsführer des „Ringes Fürther Künstler“. Seine Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Auch die Stadt Fürth hatte Bilder des Künstlers angekauft. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres gewann die SpVgg im Ronhof vor 3700 Zuschauern gegen den FC Bayern Hof mit 4:1. Tore für Fürth durch Heubeck (2), Heinlein und Lambie. Damit belegte man nach 20 Spieltagen den siebten Platz der Tabelle zur zweiten Bundesliga Süd. Die SpVgg trat an mit Löwer; Grabmeier, Klump, Bergmann, Rütten; Jensen, Heinlein, Unger; Heubeck, Pankotsch und Lambie. Stadttheater Fürth: „Pimpione“, heitere Oper von Telemann (Nationaltheater Bratislava). Dienstag, 10. Januar 1978 Kein Platz war mehr frei im Fürther Kolpingsaal an der Simonstraße und sogar die Bedienungen hatten ihre Not, um sich beim Auftakt der närrischen Saison durch die brechend vollen Reihen zu zwängen. Viel Prominenz, mit OB Scherzer und BM Stranka an der Spitze, hatte sich zur Inthronisation des Prinzenpaares eingefunden. Unter dem Motto „Fürth küsst und lacht die ganze Nacht“ hatten die beiden Fürther Karnevalsgesellschaften CFK und Treue Husaren ein gemeinsames Programm auf die Beine gestellt. Höhepunkt war die Darbietung eines „Fensterputzerinnen-Striptease“. Die „Kleinen“ zogen nach: CFK und Treue Husaren veranstalteten im Saal des „Schwarzen Kreuz“ einen Kinderfaschingsball und inthronisierten dabei ein „Kinderprinzenpaar“. Dazu gab es Square-Dance und Vorführungen der Kindergarde. Aber so richtig Stimmung kam bei den Kindern erst nach dem offiziellen Teil auf, bei freier Partnerwahl und choreografisch nicht vorgeschriebenen Tanzbewegungen. Mittwoch, 11. Januar 1978 Mehr als 2000 Trauergäste gaben Liesl Kießling das letzte Geleit. Pfarrer Röhring sprach von der Bescheidenheit der Verstorbenen und OB Scherzer rief nach einem Nachruf tiefgerührt am Grab: „Leb` wohl, Tante Liesl!“ Neben Familienangehörigen, Vertretern von Stadt, BRK, Verbänden und Vereinen sah man viele Männer und Frauen mit kleinen Blumengebinden von einer Frau Abschied nehmen, die ihnen die ersten Jahre nach Kriegsende zu überstehen half. Zum ersten Mal wurde im Fürther Rathaus ein Landwirt mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Georg Kern aus Atzenhof erfuhr diese seltene Ehrung für seine mehr als 30-jährige Tätigkeit als Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Stadttheater Fürth: „Intime Briefe“, Ballett (Nationaltheater Bratislava). Donnerstag, 12. Januar 1978 Im ärgsten Berufsverkehr rammte ein VAG-Bus an der Billinganlage eine Straßenbahn, Sachschaden etwa 40.000 DM. Der Waggon sprang aus den Schienen. Einige Fahrgäste wurden dabei leicht verletzt. Das Verkehrschaos war fast schlimmer. Die Polizei musste den stadtauswärts strömenden Verkehr über die Vacher Straße ableiten, Staus bildeten sich zurück bis Burgfarrnbach und in die Südstadt. Vertreter des „Ring Fürther Künstler“ stellten im Foyer des Fürther Stadttheaters ihre Werke aus. Zu sehen waren u.a. Arbeiten von Siegfried Reinert, Georg Weidenbacher, Karl Dörrfuß, Johannes Schopper und Günter Zink. Die Fürther Südstadt wurde um ein Schmuckkästchen reicher: In der Schwabacher Straße 84 eröffnete mit dem „Studio h“ ein modernes Textilgeschäft. In dem etwa 70 qm großen Laden waren viele damals gängige Marken vertreten wie Lady Ascot, Rosner, Ravens, Creation Hämmerle oder Lucie Linden. Freitag, 13. Januar 1978 Das schwerste Einzelstück, das bisher den Fürther Hafen verließ, wurde von einem Spezialkran in Zentimeterarbeit auf die „Wintrans 23“ verladen: Ein schwimmender Saugbagger, der von der Deggendorfer Werft für Mexiko gebaut wurde. Der spätere „Unterwasser-Staubsauger“ wog 60 Tonnen und musste bis zum nächsten Seehafen geschleppt werden. Das hübsche Doppelgiebelhaus Ecke Lilienplatz und Bergstraße sollte ursprünglich Stein für Stein abgetragen und gedreht mit Blick zur Königstraße wiederaufgebaut werden. Die Fassade erwies sich jedoch als derart schadhaft, dass die meisten Steine für einen Wiederaufbau nicht mehr in Frage kamen. Ergebnis: Totalabriss. Später wurde das Barockgebäude mit Putzfassade und brauchbaren Sandsteinteilen nach den alten Plänen wieder neu gebaut. Stadttheater Fürth: „Drei Mann auf einem Pferd“, Lustspiel von Holm/Abbot (Ernst-Deutsch-Theater Hamburg). Samstag, 14. Januar 1978
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