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Ein kleiner Güterzug mit 8000 skandinavischen Tannen kam am Bahnhof Westvorstadt in Dambach an, wo die Waggons vom Großhändler und seinen Helfern entladen wurden. Damit begann der Vorverkauf für Einzelhändler, Gastwirte und Dekorateure. Der Einzelverkauf begann wenig später an den bekannten Plätzen im Fürther Stadtgebiet. Frührentner Hans Beyer aus der Würzburger Straße widmete sich intensiv der Archivierung des Geschehens der SpVgg Fürth. Er sammelte alles, was er über das Kleeblatt bekommen konnte. Neben Wandschmuck in Form von Plakaten und gerahmten Fotos hielten der Inhalt vieler Ordner in seiner Wohnung die sportlichen Ereignisse seines Lieblingsvereins fest. Es war im Lauf der Zeit ein Nachschlagewerk über mehrere Jahrzehnte geworden. Mittwoch, 13. Dezember 1978 Ein „Jahrhundert-Glatteis“ lähmte ganz Süddeutschland. In Nürnberg und Fürth rückten keine Briefträger mehr aus, Omnibusse und Straßenbahnen fuhren erst nach stundenlangen Verspätungen. An den Straßenrändern standen viele verbeulte Autos und Kinder fuhren Schlittschuh auf den spiegelglatten Straßen. Allein im Stadtgebiet Nürnberg mussten innerhalb weniger Stunden 30 Personen mit Knochenbrüchen in die Kliniken eingeliefert werden. Der Fürther Räum- und Streudienst war mit 65 Mann und 30 Fahrzeugen im Einsatz. Dabei wurden 110 Tonnen Salz und 30 Tonnen Sand gestreut. Die Fürther BRK-Fahrer fuhren an einem Tag rund 100 Einsätze. Die zehn Sankas waren ständig unterwegs. Bis zum Abend wurden 80 Personen mit Prellungen und Brüchen ins Fürther Stadtkrankenhaus eingeliefert. Das Problem für streuende Hauseigentümer: Kaum hatten sie ihren Abschnitt korrekt gestreut, konnten sie wieder von vorne anfangen, da niedergehende Regenschauer die ganze Fläche wieder in Eis verwandelten. Richtfest auf der Schwand: Der neue Zweigruppenkinderhort der St.-Martin-Gemeinde war im Rohbau fertig. Die evangelische Gesamtkirche als Bauträger hatte die Kosten (ohne Grundstück) mit 550.000 DM veranschlagt. Der moderne Flachbau mit zwei Gruppenräumen war für insgesamt 50 Kinder konzipiert. Donnerstag, 14. Dezember 1978 Bei der Post herrschte gegenwärtig wieder Hochbetrieb. Während normalerweise in Fürth durchschnittlich 60.000 Briefsendungen an einem Wochentag bearbeitet wurden, waren es seit Wochen schon 100.000 pro Tag. Um die Briefflut bewältigen zu können, wurden zeitlich befristet Aushilfskräfte eingestellt. Man bat die Bevölkerung über die Presse, Geschenksendungen für Weihnachten rechtzeitig aufzugeben. Ein Aufkleber auf den Paketen und Päckchen „warnte“ den Empfänger, die Sendung bis zum Fest nicht zu öffnen. Nach dem Tode des Firmengründers Gustav Schickedanz im März 1977 hatte Schwiegersohn Hans Dedi die Konzernleitung übernommen. Jetzt feierte er seinen 60. Geburtstag. Der Chef des Hauses Quelle war für einen Umsatz von derzeit 7 Mrd DM und 42.000 Arbeitsplätze verantwortlich. Dedi wurde 1918 in Basel als Sohn eines Textilfabrikanten geboren. 1952 hatte Hans Dedi Louise Schickedanz geheiratet. In seiner knappen Freizeit widmete er sich der Jagd. Freitag, 15. Dezember 1978 „In Färth läfft wos!“ Die Organisatoren im Jugendzentrum Lindenhain hatten den Jugendlichen für acht Stunden ein „breitgefächertes Angebot an Unterhaltung“ versprochen. Dichtgedrängt saß die Jugend in den Räumen Feiersaal, Teestube und Lindenhain-Kneipe. Von Dichterlesungen zu zarten Gitarrenklängen bis hin zur Rockdisco unter dem Motto „Von Abba bis Zappa“ reichte die Bandbreite. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die Nacht der reitenden Leichen“ mit Lone Fleming und Joseph Thelman (Clou), „Spiderman“ mit Nicholas Hammond und Chip Fields (Country), „Zwei sind nicht zu bremsen“ mit Terence Hill und Bud Spencer (City), „Sgt. Pepper`s Lonely Hearts Club Band“ mit Billy Preston und Peter Frampton (Condor), „Tom, Crosby und die Mäusebrigade“ ein japanischer Zeichentrickfilm (Kronprinz-Kinocenter I), „Der Himmel soll warten“ mit Julie Christie und James Mason (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Guadalcanal – Jagdgeschwader Wildkatze“ mit John Wayne und Robert Ryan (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 16. Dezember 1978 Wo man einst an Bänken der alten Forsthaus-Gaststätte saß und eine Maß Bier zur Brotzeit trank, stand jetzt das „Hotel Restaurant Forsthaus“ im Rohbau. Das Gebäude ragte imposant über die Wipfel der Bäume am Rande des Fürther Stadtwaldes. Das entstehende Hotel sollte nach Fertigstellung 47 Zimmer mit 83 Betten bieten. Die beiden obersten Etagen des zehnstöckigen Hauses blieben privaten Zwecken vorbehalten. In der ersten Etage lagen verschieden große Konferenzräume. Im Erdgeschoss war ein französisches Spezialitätenrestaurant mit 120 Plätzen vorgesehen, im Keller eine Fitnessanlage mit Schwimmbad und Sauna. Für Katastrophen gut gerüstet: Das Fürther THW hatte sich für 26.000 DM ein neues Führungsfahrzeug zugelegt. 8000 DM davon kamen von der Stadt Fürth als Zuschuss. Mit diesem Kleinbus wurde der Fahrzeugpark des THW auf 14 aufgestockt.

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