feierte Anfang September sein 50-jähriges Segelfliegerjubiläum. Samstag, 9. September 1978 Für über eine Million Mark brachte die Patrizier-Brauerei an der Schwabacher Straße ihre altehrwürdige Braustätte auf den neuesten technischen Stand. Schon seit zwei Jahren wurden vier „Bierraketen“ von mehr als 20 m Länge und einem Leergewicht von 15 Tonnen als neue Gärtürme installiert. Nachdem unlängst weitere zwei Riesentanks eingebaut wurden, wurden jetzt die allerletzten beiden „Gärriesen“ von einem Spezialkran von über 50 m Länge eingebracht. Gigantisch: Jeder der acht Edelstahltürme fasste 2120 Hektoliter Bier. Die Fürther CSU trat wenige Wochen vor der Bundestagswahl in die heiße Phase des Wahlkampfes ein. Dazu sprach die Kultusstaatssekretärin Dr. Mathilde Berghofer-Weichner in der Gaststätte „Wienerwald“ in der Königstraße zu aktuellen Problemen der Bundespolitik. Montag, 11. September 1978 In Fürth nahm eine neue Bürgerberatungsstelle die Arbeit auf. Am seitlichen Eingang (Zimmer 3) neben der Rathaus-Polizeiwache konnten sich die Bürger ab sofort über Zuständigkeiten und damit den richtigen Behördenweg informieren. Ein Schild an der Fassade des Rathauses wies auf die neue Dienststelle hin. Neue Dimension: Mit der HG 1860/SpVgg spielte erstmals ein Frauenteam in der Regionalliga, der zweiten Klasse unterhalb der Bundesliga. Bei höheren Kosten durch weite Fahrten mit dem Mannschaftsbus und keinen Neuzugängen konnte nur der Klassenverbleib als wichtigstes Ziel des Neulings angepeilt werden. Trainer blieb Otto Brixner. Man rechnete mit etwas mehr Zuschauern bei den Heimspielen als bisher. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim FC Homburg/Saar mit 0:4. Es war die dritte Niederlage in Folge. Damit verschlechterte man sich auf Rang 13 der Tabelle. Dienstag, 12. September 1978 Die Fürther Grundig-Bank erreichte im Geschäftsjahr 1977 ein kräftiges Wachstum. Die Bilanzsumme stieg um 15% auf 897 Mio DM, das Geschäftsvolumen um 19% auf 1,03 Mrd DM und das Kreditvolumen um 17% auf 717 Mio DM. Im großen Stil war die Grundig-Bank dabei an der Abwicklung und Finanzierung von Mietverträgen für den Rundfunk- und Fernsehfachhandel beteiligt. Der Jahresüberschuss betrug rund 6 Mio DM. Der Aufsichtsrat wurde um den bekannten Industriellen Berthold Beitz erweitert. Erschreckende Zahlen zeigten: Die Fürther starben aus. Die Statistik wies 1977 für Fürth einen Sterbeüberschuss von 5,8 aus. Auf 839 Lebendgeborene kamen 1412 Gestorbene. Damit hatte die Stadt Fürth unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen Mittelfrankens das höchste Geburtendefizit. Die Fahnenweihe der BRK-Sanitätskolonne Fürth gedieh zu einem Fest, bei dem auch Unterhaltung und Humor nicht zu kurz kamen und das durch einen zünftigen Festzug am Sonntagvormittag die ganze Stadt Anteil nehmen ließ. Dr. Grabner, Dr. Lex und OB Scherzer führten den Festzug an, der 30 Fußgruppen und fünf Musikzüge umfasste. Auch eine Gruppe des befreundeten Rettungskommandos Straßwalchen (Oberösterreich) marschierte mit. Stadttheater Fürth: „Gräfin Mariza“, Operette von Kalman (Städtische Bühnen Nürnberg). Mittwoch, 13. September 1978 Die pharmazeutische Großhandlung Stumpf AG stellte ihr neues Betriebsgebäude in Sack vor. 180 Mitarbeiter sorgten in der ersten Ausbaustufe für die reibungslose Belieferung der süddeutschen Apotheken. Das Lager umfasste 70.000 verschiedene Artikel. Die Stumpf AG zählte damals zu den Branchenführern in der Bundesrepublik. Harte Welle bei der SpVgg: Trainer Hannes Baldauf wollte dem sportlichen Leistungsabfall der letzten Wochen nicht mehr länger tatenlos zusehen und strich deshalb den bisher trainingsfreien Mittwoch. Auch Vizepräsident Liebold betonte, ab sofort mit „eisernem Besen“ kehren zu wollen. Berta Kopf, Seniorin der Fürther Gastronomen, feierte ihren 75. Geburtstag. Viele Kollegen sowie OB Scherzer waren zur Gratulation in ihr Gasthaus „Zur Promenade“ gekommen. Legendär ihre Schnitzel sowie ihr stets freundliches Wesen. Donnerstag, 14. September 1978 Wie alljährlich kamen auch diesmal viele fußballbegeisterte Jungen zum „Tag der offenen Tür“ in den Ronhof. Dabei wurden sie von Trainer Baldauf, Torhüter Löwer und Jugendleiter Lippert einen Tag lang betreut. Höhepunkt war natürlich am Ende ein Elfmeterschießen gegen Torhüter Peter Löwer. Der Statistik nach gab es in Fürth zum Beginn des neuen Schuljahres 1242 ausländische Schüler, die Grund- oder Hauptschulen besuchten. Fast unzumutbar: Die griechischen Schulanfänger der Innenstadt im Alter von sechs bis sieben Jahren mussten mit öffentlichen Verkehrsmitteln täglich zum Unterricht nach Stadeln fahren.
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