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Montag, 4. September 1978 „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Unter diesem Motto gedachten der DGB-Kreisjugendausschuss und das Bürgerkomitee gegen Neonazismus des 39. Jahrestages des Ausbruchs des 2. Weltkrieges. Am Mahnmal in der Adenaueranlage hielten die jungen Leute mit Fackeln und einem Transparent Wache. Die „Neue Heimat“, begann 1974/75 als erster Bauträger im Sanierungsgebiet der Fürther Altstadt zu bauen. An der Schlehenstraße schuf man damals den ersten Wohnblock. Jetzt entstanden an der verlängerten Rosenstraße sowie zwischen Katharinenstraße und ehemaliger Staudengasse mehrere Wohnblocks. Konkurrenz bekam der Bauträger auch durch das Evangelische Siedlungswerk, das am Löwenplatz Wohnhäuser für 69 Familien errichtete. Eine Riesenbaustelle mit vielen Kränen. Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern gegen Kickers Offenbach mit 1:2. Es war die erste Heimniederlage in der laufenden Spielzeit. Das Tor für Fürth erzielte Grimm. Damit belegte man Rang elf der Tabelle. Dienstag, 5. September 1978 Etwa 40 „Freunde des Fürther Theaters“ hatten sich nach Verona aufgemacht, um bei den dortigen Festspielen in der antiken Arena drei Vorstellungen zu sehen. Verdis „Die Macht des Schicksals“ passte zum Aufführungsort wie die Faust aufs Auge, während Puccinis „Madame Butterfly“ total fremdelte. Trippelnde Geishas und Lampionträger konnten das moderne Stück in der antiken Umgebung nicht mehr retten. Indifferent empfanden die Fürther das Ballett „Dornröschen“ von Tschaikowski. Im Dienst der ambulanten Kranken- und Altenpflege war täglich ein Wagen mit der Aufschrift „Zentrale Diakoniestation“ im Bereich der Stadt Fürth unterwegs. Drei Schwestern mit den entsprechenden weißen Häubchen waren stets im Einsatz. Der bereits vor einem Jahr gegründeten Einrichtung waren mehrere Fürther evangelische Kirchengemeinden angeschlossen. Die Leitstelle befand sich am Kirchenplatz 3. Von hier aus wurde dafür gesorgt, dass im Bedarfsfall eine Fachkraft schnell ins Haus kam. Über das Wochenende bestand ein Bereitschaftsdienst. Die Kosten übernahmen im Normalfall die Krankenkassen. Mittwoch, 6. September 1978 Der kleine Vorort Atzenhof feierte „60 Jahre Eingemeindung nach Fürth“ mit einem umfangreichen Festprogramm. Fürths BM Stranka lobte bei der zentralen Veranstaltung im Gasthaus Beyer in einem Grußwort das schmucke Straßendorf hinter dem „Monte Müll“. Einheimische konterten mit der Bemerkung: „Reiche Färther kemmer scho braung, wenns a blouß Bäuerli san!“ Ein Schandfleck verschwand von der Fürther Landkarte: Das hässliche Backsteingebäude der einstmals „Kröllerschen Leistenfabrik“, von den Fürthern fälschlicherweise „Leimsud“ genannt, wurde dem Erdboden gleichgemacht. Das verwahrloste Gebäude oberhalb des Sommerbades am Scherbsgraben sollte schon längst abgebrochen werden, doch ein Mieter mit sechs Kindern musste erst per Gerichtsvollzieher zwangsausgemietet und in ein Übergangshaus an der Oststraße eingewiesen werden. Donnerstag, 7. September 1978 Die Fürther Gastronomen fühlten sich verschaukelt. Erstmals sollte auf der Fürther Kirchweih gegenüber dem AOK-Gebäude ein Festzelt für insgesamt 5000 Personen aufgebaut werden. Dabei sollte für die Dauer der gesamten Kirchweih ein tägliches Abendprogramm stattfinden. OB Scherzer hatte sich einem Festzelt bisher immer widersetzt, da er der Meinung war, dass die Fürther Kirchweih traditionell eine „Gasthauskirchweih“ zu sein hatte. Die Gastronomen befürchteten einen drastischen Geschäftsrückgang. Erst kurz vor Kirchweiheröffnung kippte der Fürther Stadtrat in geheimer Sitzung mehrheitlich den Zeltaufbau. Bei der derzeitigen Innenrenovierung der St.-Michaels-Kirche wurde auch an behinderte Mitbürger gedacht. Für Rollstuhlfahrer wurden etliche unnötige Stufen und Absätze entfernt und unter den Kirchenbänken Induktionsschleifen verlegt, damit hörgeschädigte Besucher die Predigt über ihr Hörgerät klar und deutlich verstehen konnten. Freitag, 8. September 1978 Die Stadt Fürth hatte offiziell wieder einen „Krautheimer Kindergarten“. Im Beisein von BM Stranka und Sozialreferent Lichtenberg enthüllte die in Burgfarrnbach lebende Schwester des einstigen Spenders, Anna Steuerwald-Landmann, die Tafel mit dem Namen „Krautheimer“. Der Kindergarten an der Maistraße wurde 1911 von der Familie Nathan und Martha Krautheimer mittels einer Spende von 61.500 Goldmark den Fürthern geschenkt. Trotz einer verregneten Saison blickten die Fürther Flieger des Aero-Clubs auf eine stolze Bilanz zurück. Bei 1271 Segelflugstarts wurden 1180 Stunden geflogen und bei Streckenflügen 2500 km gesegelt. Drei Segelflieger schafften jeweils einen 50-km-Überlandflug. Höchst selten: Der 73-jährige langjährige Fluglehrer Michael Braun

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