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Wenn man in Stadeln Kirchweih feierte, war der Herbst nicht mehr weit. Keine Sonne, aber zünftige Stimmung. OB Scherzer nahm routiniert den Bieranstich vor, ehe die Kapelle Jakl Strobel im Festzelt den Ton angab. Ein bunter Abend mit den Geschwistern Leismann beschloss nach einigen Tagen die Stadelner Festivität. Aus den USA schwappte ein neuer Discotanz nach Europa. Tanzlehrer Manfred Streng unterrichtete die Tanzwütigen deshalb im „Friday Hot Trot“. Die Stadt Fürth vergab Aufträge in Höhe von fast 12 Mio DM an verschiedene Baufirmen. Damit sollte die Südumgehung Burgfarrnbachs fertig gebaut werden. Sechs Millionen DM mussten für die Fahrbahn der Südumgehung aufgewendet werden, dazu kamen noch 5,9 Mio DM für die B 8 von der Bahnbrücke der Würzburger Strecke bis zur Regelsbacher Straße, um auch hier die Bauarbeiten beenden zu können. Generationen lang hatte man nur darüber geredet, aber jetzt konnte der Burgfarrnbacher Ortskern endlich wirkungsvoll vom Verkehr entlastet werden. Mittwoch, 30. August 1978 Die Beschäftigten der Fürther Berufsfeuerwehr arbeiteten ständig an der Renovierung oder Sanierung ihrer Feuerwehrzentrale am Helmplatz. So wurden für neue schwerere Feuerwehrautos in Eigenregie neue Fundamente eingebracht, neue Kellerabteile eingerichtet und Versorgungsleitungen erneuert. Mit Hilfe einer Stahlkonstruktion vergrößerte man die Fahrzeughalle einschließlich automatischer Rolltore zur Hofseite hin. Die Stadtverwaltung zahlte nur die Materialien, erhielt dafür jedoch einen gewaltigen Mehrwert. Immer mehr Politiker besuchten die Innenstadt des einstmals grauen Fürths, um sich im Bereich der Gustavstraße die positiven Auswirkungen des Denkmalschutzes anzusehen. Umgekehrt wies die Stadt Fürth die Besucher darauf hin, dass bei 2300 Fürther Gebäuden auf der Liste des Denkmalschutzes der Gebäudeschutz für den Hauseigentümer fast zur Enteignung wurde. Donnerstag, 31. August 1978 Schildbürgerstreich: Die Taxifahrer vor dem amerikanischen „Shopping-Center“ waren wütend. Genau neben ihrem Standplatz hatte man eine schraffierte Verkehrsinsel aufgepinselt, so dass für Lastwagen kaum ein Durchkommen war und jeder Taxifahrer Angst haben musste, dass ihm der Spiegel abgefahren wurde. Aufgrund der Urlaubszeit konnte man im Fürther Verkehrsaufsichtsamt keine Auskunft geben, ob die Maßnahme überhaupt im Verkehrsausschuss des Stadtrates behandelt worden war. Es dauerte Tage, bis das Fürther Amt die aufgemalte Verkehrsinsel wenigstens ein Stück verkleinerte. Die Stadt Fürth veranstaltete in den Schulferien einen „Tag der Kinder“. Schon in aller Frühe drängten sich die Sprösslinge haufenweise im Jugendhaus Lindenhain, nachmittags wurde die Fürther Polizeidirektion von wissbegierigen Kindern überfallen. Es gab jede Menge Aktionen in der Stadt, sogar ein Busausflug nach Solnhofen zu den Steinbrüchen stand auf dem Plan. Freitag, 1. September 1978 Es dauerte lange, aber nun war sie da: Die SpVgg gab zum 75. Jubiläum eine 90 Seiten starke Festschrift heraus, die 58 Fotos enthielt. Dabei wurde der Werdegang des Vereins von seiner Gründung bis zur Gegenwart beschrieben. Der Bildband war zum Preis von 16,90 DM im Buchhandel und in der Geschäftsstelle erhältlich. Pünktlich zum Beginn des Monats begann auch in Fürth wieder die Karpfensaison. So warben als eine der ersten Gaststätten in Anzeigen das „Grüner-Bräustübl“ (Hirschenstraße 11), die Gaststätte „Zum Seeacker“ (Kronacher Straße 140) oder das „Insel-Cafe Eichensee“ (bei Burggrafenhof) um Besuch und Verzehr dieser fränkischen Fischspezialität. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“ mit Sean Connery und Karin Dor (Kronprinz-Kinocenter I), „Zwei tolle Hechte auf dem Weg zum Himmel mit Keith Carradine und Tom Skeritt (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Das total verrückte Campingparadies“ mit Sidney James und Joan Sims (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 2. September 1978 Viele Jahrzehnte krönte ein zwölf Meter hohes Türmchen das alte Fürther Krankenhaus an der Schwabacher Straße. Bei den jetzigen Abbrucharbeiten wurde der jahrhundertealte „Dachfried“ nun mit einem Spezialkran heruntergeholt und auf einen entsprechend langen Transporter verladen. Die Bergungsaktion kostete der Stadt Fürth 20.000 DM. Der Uhrenturm wurde zunächst auf dem Gelände des städtischen Baubetriebsamtes gelagert. Doch dann verlor sich die Spur. Eine private Nutzung im Sinne einer Antiquität dürfte vermutet werden. Der Minipreismarkt „NKD“ eröffnete in der Schwabacher Straße 60 mittlerweile seine dritte Verkaufsstelle in Fürth. Auf 450 qm wurden hier Textilien angeboten. Es gab wenig aufwändige Ladenausstattung, Selbstbedienung ohne Beratung, aber drei Kassen. Es war die 102. Filiale des Unternehmens, das sich zum Ziel gesetzt hatte, modische und aktuelle Bekleidung zu Discountpreisen zu verkaufen.

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