vorhanden. Mittwoch, 23. Juni 1982 In einer Glosse der FN mokierte man sich über den „neu-Fürther“ Dialekt. Immer mehr Anglizismen eroberten die Fürther Alltags-Sprachwelt. Wenn der Wecker klingelte, sprach man vom „Countdown“, beim Rasieren stimmte man einen „Song“ an, arbeitete im „Teamwork“ bis zum „Finish“, ging danach im „GammelLook“ zum „Hairdesigner“ und anschließend zum „Bodybuilding“. Blieb nur noch wenig Zeit für ein „Striptease-Happening“. Der Fürther Stadtrat vergab die Förderpreise für 1982. Es waren dies Ingrid Bauer (Orgel und Gesang), Reimar Ulrich (Klavier), Herbert Deininger (Orgel) und Thomas Andre Hofmann (Akkordeon). Die Anwohner der unteren Königstraße klagten weiter über Schäden an ihren Häusern durch den Busverkehr. Die Möbel wackelten nach Fahrplan. Wenn die großen Gelenkbusse über das Kopfsteinpflaster rumpelten, platzten schon mal Fliesen oder es fielen Deckenverkleidungen herunter. Nun klagte der erste Eigentümer vor Gericht auf Schadenersatz gegen die Stadt Fürth. Die anderen Anlieger wollten erst den Ausgang des juristischen Verfahrens abwarten, ehe sie selbst vor Gericht ziehen wollten. Die Mittelfrankenschau auf dem Ausstellungsgelände am Fürther Hafen hatte die Erwartungen vieler Aussteller nicht erfüllt. Die Aussteller klagten über fehlendes Publikum und eine spürbare Kaufzurückhaltung bei den wenigen Besuchern. Donnerstag, 24. Juni 1982 Im Auftrag von Bundespräsident Carstens überreichte OB Scherzer dem Vorsitzenden der SPDStadtratsfraktion Fritz Engel die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Glückwünsche für den Geehrten gab es nicht nur vom gesamten Fürther Stadtrat, sondern auch von der Landes-SPD, vom VdK, dem Bayerischen Landessportverband und dem ASV Fürth (Engel führte den Verein). Fritz Engel saß seit 1956 ununterbrochen im Fürther Stadtrat, davon viele Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion und Bürgermeister-Stellvertreter. Boykott: Weil der Zustand der 1869 erbauten und 1969 renovierten Turnhalle der Staatlichen Realschule an der Ottostraße gravierende Mängel aufwies, forderte der Elternbeirat in einem Rundschreiben die Eltern auf, ihre Kinder bis zur Beseitigung der Mängel nicht zum Sportunterricht zu schicken. Freitag, 25. Juni 1982 Die Siedlervereinigung Burgfarrnbach gedachte ihres 50-jährigen Bestehens. Das Jubiläum wurde von den Anwohnern der „Spatzensiedlung“ (Anlieger Bereich Sperlingstraße) in einem Festzelt gefeiert. Im Jahr 1932 hatten 37 Mitglieder die erste Satzung unterzeichnet. In wirtschaftlich schwerster Zeit und Wohnungsnot zahlten die Mitglieder wöchentlich 25 Pfennige in die Genossenschaftskasse ein. Mit einem Reichsdarlehen in Höhe von 2350 RM wurden die ersten Siedlungshäuser finanziert. Jedes Haus verfügte über 62 qm Wohnfläche. Das gesamte Baugeschehen vollzog sich fast ausschließlich in gegenseitiger Selbsthilfe. Im zweiten Weltkrieg löste sich die Siedlergenossenschaft dann auf. Die „Spatzensiedler“ rund um die Sperlingstraße pflegten jedoch weiter die jahrzehntelang schon bestehende Nachbarschaftshilfe. Stadttheater Fürth: „Verabschiedung des Fürther Stadtschulrats Karl Hauptmannl“ (Schulreferat Stadt Fürth). Samstag, 26. Juni 1982 Viele prominente Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik nahmen an der Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums teil. Der über 6 Mio DM teure Anbau war durch eine vor Jahren erfolgte Schickedanz-Spende möglich geworden. Ehrengast Grete Schickedanz erhielt deshalb auch den größten Applaus und Blumenstrauß. Im Hof stellte die Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann ihre originelle Eulenplastik vor. Für die Mitarbeiter der 13. Filiale der Stadtsparkasse Fürth ging in Ronhof eine zehnjährige Übergangslösung zu Ende. Das transportable Fertighaus-Provisorium auf einem gepachteten Gelände wurde durch einen massiven Neubau unweit davon ersetzt. Die neue Filiale passte sich im Bungalowstil mit Walmdach der Umgebung gut an. Montag, 28. Juni 1982 Der 13. Fürther „Grafflmarkt“ wurde wieder gut angenommen. Etwa 90.000 Besucher bummelten durch die Standreihen der rund 2000 Anbieter von Ramsch und Kitsch. Erstmals zählte man weniger „professionelle“ Händler. Die Fürther Volks- und Sonderschulen verabschiedeten den scheidenden Schul-, Kultur- und Sportreferenten
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