Seite:Kuntermann 1981.pdf/43

Aus FürthWiki

Version vom 24. März 2025, 21:36 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Donnerstag, 27. August 1981 Am 15. Juli hatte man im Fürther Stadtrat entschieden, ein neues Jugendzentrum auf der Hardhöhe zu bauen. Jetzt bildete sich eine Initiativgruppe von erwachsenen Anwohnern, die sich gegen diese Pläne wehrten. Sie fürchteten tägliche Lärmbelästigungen, vor allem in den Abendstunden. Die Anwohner wollten, dass das Jugendzentrum an anderer Stelle der Hardhöhe gebaut wird. Sie kritisierten bei der schnellen Ents…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Donnerstag, 27. August 1981 Am 15. Juli hatte man im Fürther Stadtrat entschieden, ein neues Jugendzentrum auf der Hardhöhe zu bauen. Jetzt bildete sich eine Initiativgruppe von erwachsenen Anwohnern, die sich gegen diese Pläne wehrten. Sie fürchteten tägliche Lärmbelästigungen, vor allem in den Abendstunden. Die Anwohner wollten, dass das Jugendzentrum an anderer Stelle der Hardhöhe gebaut wird. Sie kritisierten bei der schnellen Entscheidung der Stadt, „...dass hier auf die Dummheit der einfachen Leute gebaut wurde.“ Auf dem Gelände Ecke Poppenreuther Straße und Laubenweg gastierte für vier Tage der Zirkus Hagenbeck. Er traf in Fürth mit zwei Sonderzügen, 130 Fahrzeugen, 150 Personen und 150 Tieren ein. Das Zelt bot Platz für 3200 Besucher. Täglich waren zwei Vorstellungen angesetzt. Die SpVgg verlor ihr Mittwochabend-Spiel bei den Stuttgarter Kickers mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Schneider. Damit fand sich das Kleeblatt nach sechs Spielen auf Rang 16 der Tabelle. Freitag, 28. August 1981 Das Mosaik zur Verschönerung der Fürther Altstadt wurde um eine Variante reicher. An der Pegnitzstraße restaurierte Detlef Biersack, der schon mit der vorbildlichen Gestaltung der Gaststätte „Silberfisch“ in der Helmstraße von sich reden machte, eine 150 Jahre alte Scheune. Es entstand ein Schmuckstück fachwerkbaulicher fränkischer Fassadenkunst. Der Eigentümer wollte nach Fertigstellung in den Räumen Bauernmöbel restaurieren. Vor dem Arbeitsgericht stritt das Präsidium der SpVgg mit dem geschassten Geschäftsführer Willy Kallert. Der Richter stellte klar, dass Kallert als Angestellter Kündigungsschutz genieße. Daraufhin bot die SpVgg Kallert 12.000 DM Abfindung an (zwei Monatsgehälter). Kallert musste sich nun bis 12. September entscheiden. Bei Nichteinigung drohte eine anschließende Streitverhandlung. Samstag, 29. August 1981 In den nächsten Jahren sollten die insgesamt etwa 3000 Schüler der Schulen am Tannenplatz eine gemeinsame Dreifach-Turnhalle erhalten. Sie sollte auf dem Gelände entstehen, das neben dem Helene-Lange-Gymnasium bisher als Parkplatz genutzt wurde. Das Projekt ging jetzt in die Planungsphase. Der „letzte große Akt“ für Kulturreferent und Senator Karl Hauptmannl? Glutheiße Tage verbrachten Mitglieder des Fürther Theatervereins auf ihrer Opernfahrt nach Verona und Florenz. Neben Opernaufführungen gab man sich auch dem Kulturstress hin. Nirgendwo auf der Erde gab es so viele Sehenswürdigkeiten wie in Florenz. Nach neun Tagen Hitze genossen die Fürther die Heimkehr: Es regnete. Der Wachendorfer Weg, die kurvige Verkehrspiste durch den Fürther Stadtwald vom Waldkrankenhaus bis zur Cadolzburger Bahnlinie wurde für 225.000 DM verbreitert und ausgebaut. Bis Oktober sollten die Straßenbauarbeiten beendet sein. Montag, 31. August 1981 Vor dem Lokal „Setzkästla“ in der Fürther Blumenstraße kam es nachts zwischen dem Kellner und dem 36-jährigen Maler Dieter Gräf nach einer lautstarken Auseinandersetzung zu einer Schlägerei, in deren Folge Gräf so schwer verletzt wurde, dass er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Zuvor hatten die beiden im Lokal stundenlang gewürfelt und dabei viel Alkohol konsumiert. Sang- und klanglos verabschiedete sich die SpVgg aus dem Wettbewerb des DFB-Pokals 1981/82. In München verlor man gegen den TSV 1860 München mit 0:2. Dies war das Vorspiel zum Hauptspiel der Bayern im Olympiastadion. Gerade vom DFB-Pokalwettbewerb hatte sich die SpVgg diverse Zusatzeinnahmen versprochen, die man doch so dringend gebraucht hätte. Dienstag, 1. September 1981 Die Fürther Stadthalle gewann optisch an Form. Schrittweise wurde die bizarr aussehende Dachkonstruktion aus Stahlrohren zunächst am Boden montiert und danach an bestimmten Auflagepunkten des Mauerwerks platziert. Bis zum Wintereinbruch sollte das Dach „dicht sein“. Die freiwilligen Platzordner (Mitglieder des Vereins) der SpVgg waren sauer: Sie gehörten zu den ersten Sparmaßnahmen des Kleeblatts. Den Platzordnern wurde gekündigt. Sie hatten zwar nur je 15 DM pro Spiel erhalten, aber der Verein musste für sie noch Lohnsteuer und Sozialabgaben entrichten. So war der private Nürnberger Sicherheitsdienst „Pusan“ mit ausgebildeten Judokämpfern billiger. Galt Karate mehr als Vereinstreue? Pilzsammler, die sich über die Unschädlichkeit ihrer Beute nicht sicher waren, konnten auch dieses Jahr wieder auf den ehrenamtlichen Pilzberater Friedrich Kaiser zählen. Herr Kaiser stand täglich in seinem Haus in der Siemensstraße 26 von 18 bis 19 Uhr für eine Begutachtung zur Verfügung. Davon abweichende Termine mussten telefonisch mit ihm vereinbart werden.

43