verzeichnen. Am 1.1.1914 betrug die Mitgliederzahl 10.395 Personen, am Ende des Jahres 7.439. Die Zahl der arbeitslosen Mitglieder betrug am 1. September 4.255. 4. Ostersonntag. Starker Andrang in den Kirchen. Ankunft von 150 Verwundete vom östlichen Kriegsschauplatz, Unterbringung in den Baracken auf der Hard und im Lazarett Helmschulhaus. 5. Ostermontag. - 250 Jungen des Wehrkraftvereins kommen von einem Ausflug nach Sulzbach und Amberg zurück und werden am Bahnhof von einer großen Menschenmenge "freudig" empfangen. - Trotz ungünstiger Witterung werden die neuen Schützengräbenanlagen am Hainberg während der Feiertage von Tausenden besucht, s. 29.3.). 6. Der Geismannssaal ist wieder mit Militär belegt. - Die den Wirtschaften zugemessene Brotmenge ist so reduziert worden, dass die Wirte ihre Gäste ersuchen, Brot selbst mitzubringen. 7. Die im Weißengartensaal einquartierten Truppen gehen ins Feld. 8. Die Fleischpreise ziehen weiter an, Gemüse (Kohlkopf 70-80 Pfg., Dorschen 8 Pfg. das Pfund), Hülsenfrüchte, „Gräupereien“ (Gerste 60 Pfg. das Pfund) werden für Arbeiterfamilien zum Luxus. 10. Spendenaufruf zur Linderung der Not in Polen. 11. Weißer Sonntag. 12. Das Lebensmittelamt teilt Befürchtungen über eine weitere Erhöhung der Kartoffelpreise. 13. Die Straßenbeleuchtung nachts wird schon um 22 Uhr eingestellt (bisher 23.30). 14. Stiftung an bedürftige Witwen über 10.000 Mk. durch die Buchhalterswitwe Babette Berger. - Bis Ende Februar wurden an der Sparkasse 320.000 Mk. in Gold abgeliefert, im Monat März waren es aufgrund der Gewährung eines Zinsvorteils 129.000 Mk. 16. Starker Andrang im Rathaus nach Brotkarten. - Der Erzbischof von Bamberg besucht Fürth anlässlich der Firmung. 17. Tod von Geheimrat Paul Winkler, Mitinhaber der Fa. Christian Winkler u. Sohn, Spiegel- und Salinglasindustrie, Mitglied der Vorstände versch. Wirtschaftsverbände. - Die Wirtschaft Ecke Winkler- und Fichtenstraße, welche bis Kriegsausbruch "Zum russischen Hof" hieß, fuhrt, nachdem seit jener Zeit das Wort "russischen" überstrichen war, nunmehr die Benennung "Zum türkischen Hof". 18. 1. FCN - SpVgg am Ronhof 2:1. - Trauerfeier in der Aula der israelitischen Realschule für den "kürzlich" verstorbenen Leonhard Isenhäuser, der 40 Jahre dem Kuratorium der Schule angehörte.
Seite:Rieß-Chronik 1915 (Überarbeitung Alexander Mayer).pdf/12
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