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Der Magistrat lässt an allen Straßenecken rote Zettel anbringen, Aufschrift: "Jede Mehlabgabe von Müllern, Mehlhändlern, Bäckern, Consumvereinen etc. an private Haushaltungen ist vom 26. - 31. Januar strengstens verboten." 27. Kaisers Geburtstag. In den Kirchen und in der Synagoge fanden Bittgottesdienste statt. Pfarrer Winter gedachte in der vollbesetzten Auferstehungskirche "der Verdienste unseres Kaisers. Der ein Friedenskaiser sein wollte und durch den Neid Englands zum Kriegskaiser werden mußte". Es ist das erste Mal, dass in Bayern am Kaiser-Geburtstag Gottesdienste abgehalten werden, bisher fanden nur in den Offizier-Speiseanstalten Kaiserfeiern statt. Staatliche und städtische Gebäude sind beflaggt. - Da seit längerem keine Zugänge erfolgten, werden einige Lazarette zusammengelegt. Geschlossen werden die Lazarette in der Pfisterstraße, im Helmplatzschulhaus und in den Baracken auf der Hard(t). 28. Der Magistrat beschließt, sämtliche Kommissionen von nun ab Ausschüsse zu benennen, um die deutsche Sprache zu Ehren kommen zu lassen. Jahresgeneralversammlung des Holzarbeiterverbandes: Einnahmen 67.170 Mk., Ausgaben 132.305 Mk. "Nicht ohne chronistische Feststellung soll bleiben, daß die Auszahlung der Kriegsunterstützung durch die Stadt für organisierte Arbeitslose an die Gewerkschaften übertragen wurde..." - Generalversammlung des Männerzweigvereins vom Roten Kreuz: 404 Mitglieder (Vorjahr: 423). Die Einnahmen aus den Mitgliederbeiträgen reichen nicht, um die gewährten Unterstützungen zu leisten. 2 Vereinslazarette waren eingerichtet (Turnhalle TV 1860 u. städt. Siechhaus Würzburgerstr.). - Äußerst ungünstiger Abschluss der Ludwigs-Eisenbahngesellschaft, (wahrscheinlich erstmaliger) Ausfall der Dividende; Kriegswirren im allgemeinen, Ausfall des Nürnberger Volksfestes und der Kirchweih werden als Gründe für den Rückgang auf eine Frequenz von 3,2 Mio. Fahrgäste genannt (Vorjahr: 3,7 Mio.). 29. Theateraufführung "Figaros Hochzeit" zu Gunsten der städtischen Kriegsfürsorge, Einnahme 5.121 Mk. - Die Missachtung der Bundesratsbekanntmachung über die Höchstpreise von Getreide wird vom Stadtmagistrat angeprangert und schwere Bestrafung in Aussicht gestellt. Gleichfalls wird der Wucher bei Leichtöl bemängelt. Der Verkauf von Wolldecken an Einzelpersonen wird wieder freigegeben. - Hauptversammlung des Turnvereins 1860 Fürth. 1.349 Mitglieder. Die Baukosten des neuen Turn-, Spiel- und Sportplatzes am Stadtwald kostete bisher rund 32.000 Mk. - Vom Stadtmagistrat wird nochmals darauf hingewiesen, dass reines Weizenmehl nicht mehr abgegeben werden darf, sondern zu 30% mit Roggenmehl vermischt werden muss.