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1915 Januar 1. Die Truppen der Garnison ziehen morgens über die Maxbrücke in die Stadt ein, sie hatten zum Jahreswechsel auf der Hard nahe Bremenstall Biwak bezogen und dort Schützengräben und unterirdische Unterstände ausgehoben. Die Biwakplätze und die Schützengräben werden von zahlreichen Personen aus Fürth und Umgebung besichtigt. 2. Die Umpflasterung des Bahnhofplatzes ist beendet. 6. "Aus der hiesigen Garnison rückten heute größere Abteilungen ins Feld. Helme und Gewehre der Vaterlandsverteidiger waren mit Blumen geschmückt. Eine große Menschenmenge begleitete die Ersatztruppen zum Bahnhof. Unter brausenden Hurrarufen fuhren die Militärzüge ab". 7. 70. Geburtstag von König Ludwig. Festgottesdienste in der Michaelis-, Paulus und Heinrichskirche sowie der Synagoge, Beflaggung der städtischen und staatlichen Gebäude, Schulen und Verwaltungen haben geschlossen. - Hochwasser. 8. "Zur Auffüllung der Dr. Mackstraße nötige Sand wird vom Espan entnommen und ist zur Beförderung desselben über die Pegnitz ein provisorischer Steg erbaut worden, über den ein Schienengleis führt. Eine Lokomobile (die Mokl genannt) befördert 15 Rollwägen täglich 19mal mit Erdmaterial gefüllt zur Dr. Mackstraße." Die Einrichtung einer "Schulsparkasse" hat sich bewährt. - Viele Personen sind mit Heimarbeit beschäftigt und nähen Patronentaschen, das Stück für 65 Pfg., Wochenverdienst 30 - 40 Mk. Nicht wenige beanspruchen trotzdem die städtische Arbeitslosenfürsorge, was zu zahlreichen Betrugsanzeigen führt. 9. Die fünf Volksküchen geben täglich 8.100 Portionen ab. 11. "Wegen Nahrungssorgen versuchte eine 28jährige ledige Arbeiterin sich mit Leuchtgas zu vergiften." 12. Das Gemeindekollegium wählt sein "Büro": 1. Vors. Justizrat Dorsch (Fortschr. Volkspartei), 2. Friedrich Endres (Sozialdem.), 1. Schriftführer Leonhard Meerwald (nat.lib.), 2. Paul Hofmann (Sozd.), 3. Friedrich Eisenbeis (Fortschrittl. Volkspartei). Bis auf Eisenbeis waren alle auch im vorherigen Büro vertreten. - Die Strompreisverbilligung von 15 auf 12 Pfg. wird verschoben, da sich seit Kriegsbeginn für die städtischen Betriebe bereits ein Defizit von 280.000 Mk. herausstellte. - Der "Mitbürger Weiskopf" erfindet ein Feldbett, das nur 500 gr. schwer ist. Der Alleinverkauf wird der Fürther Fa. Forchheimer und Schloß am Obstmarkt übertragen. 13. Versammlung der Bäckerinnung im Schwarzen Kreuz, auf der die neuen Vorschriften des Bundesrates für das Bäckergewerbe. So darf zwischen ab 15.1.1915