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Ansprache von Pfarrer Fronmüller am Michaelsplatz, Konzert der Wehrkraftkapelle in der Englischen Anlage. 19. Preis der städtischen Kartoffeln ab heute: 55 Pfg. à 10 Pfd. - Polizeiliches Verbot, "sich auf öffentlichen Straßen und Plätzen an zum Markt fahrende Gemüsewagen heranzudrängen und von solchen Garten- und Feldfrüchte nehmen.“ Hintergrund: "Die Frauen gehen den mit Handwagen durch die Straßen fahrenden Bäuerinnen weite Strecken entgegen und nehmen denselben die ... Waren um jeden Preis ab. Das Publikum ist an der Preissteigerung zum großen Teil selbst mit Schuld." - In der Magistratssitzung kommen Klagen über die Verteuerung des Mehlpreises (24 auf 26 Pfg./Pfd.) und über die schlechte Qualität des Brotes zur Sprache. Auch eine Einschränkung der Schächtungen wird angesprochen, "damit nicht so viel Blut unnütz verloren geht". 20. Neuer Sieg im Osten, Einnahme von Nowo-Georgiewsk (Polen). Glockengeläut, Beflaggung, Ansprache von Stadtpfarrer Fronmüller auf dem „Michaelskirchenplatz“. - Die Fleischerinnung gibt mit Einverständnis der städt. Fleischpreiskommission die Erhöhung des Schweinefleischpreises auf 1,75 Mk./Pfd. bekannt - Die SpVgg hält trotz des "gänzlichen Abflauens des Interesses am Sport in den ersten Kriegsmonaten" den Sportbetrieb aufrecht. 1.400 Mitglieder der SpVgg stehen im Felde, 36 sind gefallen, darunter einige der Besten der Meistermannschaft von 1914, nämlich die Spieler Franz, Seidel und Weis. 21. Weitere Schulhäuser sollen vom Militär besetzt werden (Otto- und Tannenschulhaus), so dass der Schulbetrieb eingeschränkt werden muss. 25. Namenstag König Ludwig III, Beflaggung, Dank- und Bittgottesdienste in den Kirchen und der Hauptsynagoge. - Eingehende Beratung über die Frage der Preise des städtischen Fleisches, Bildung einer Kommission. - Eine Ersatz Kompanie des 13. Inf.Reg. geht nach Russland ab. 26. Der Magistrat gibt bekannt, dass Grieß nun freigegeben ist, so dass keine Brotmarken mehr dafür abgeben werden müssen. - Erregte Aussprache über die Volksküchen. Magistratsrat Hofmann berichtet, dass der prakt. Arzt Dr. Gastreich "gar nicht genug Zeugnisse ausstellen könne um Enthebung von der Kriegskost. Viele Personen leiden infolge des Genusses der Speisen an nervösen Erbrechen ... Die Leute können das ewige Einerlei nicht mehr vertragen ..." Der Leiter der Volksküchen entgegnet, "das Essen (sei) nach wie vor gut und meint, es liege nur eine Art Massensuggestion bei den Leuten vor, die Widerwillen gegen das Essen hervorruft". Dennoch werden in der Sitzung weitere Klagen laut, so dass mit Soda gekocht werde und die Portionen ungenügend seien. Dem wird widersprochen. Ein Gutachten der Kgl. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genussmittel besagt, dass das von den Fürther Bäckern zum Verkauf gebrachte Brot sei durchwegs von guter Beschaffenheit und gutem Geschmack. Klagen über das Brot seien unberechtigt. - Die Schweinefleischpreise ziehen weiter an, ebenfalls die Preise