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Aber Bush bricht den Feldzug nicht ab. Im Gegenteil er erweitert das Feld der Gegner: er macht die Achse des Bösen aus. Zu ihr gehört Saddam Hussein. Die Begründung lautet, er bereitet Massenvernichtungswaffen vor! Amerika, Frankreich und etliche andere Länder besitzen längst Atombomben. Logischer Weise müssten damit auch diese Länder zur Achse des Bösen gehören. Wie mittlerweile durchgesickert ist, plant Bush inzwischen neue, kleine Atombomben zu entwickeln, die in die unterirdischen Verstecke der El Quaida eindringen können. Nach den jüngsten Atomwaffenplänen des Pentagons, die allerdings geheim bleiben sollten, will die nukleare Planungsgruppe des US-Verteidigungsministeriums die konventionelle Bombe vom Typ B61-11 mit einem atomaren Sprengkopf versehen. Dieser Sprengkopf soll die Hälfte des Gewichts der 1945 abgeworfenen Hiroshima-Bombe haben. Die Waffe soll unterirdische Gebäude ansteuern und zerstören können. Nach Behauptungen des Pentagon soll durch die Tiefe der Explosion keine Radioaktivität an die Oberfläche gelangen. Die deutsche Vorsitzende der internationalen Initiative „Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW)“ Angelika Claußen hält entgegen, 1Die unterirdischen Atomwaffentests hätten gezeigt, dass eine Bombe mit einem Gewicht von 5000 Tonnen in mindestens in 200 m Tiefe explodieren muss, damit keine Radioaktivität an die Oberfläche gelangt. Die B-61-11-Bombe gelangt allerdings nach Angaben des Pentagons nur bis in eine Tiefe von sieben Metern Die kritischen Ärzte sehen folgende Konsequenzen:“ Die Druckwelle würde das Erdreich aufwerfen und im Nahbereich von 2 km alles vernichten. Je nach Wetterlage könnten über 100 km entfernte Gebiete radioaktiv verseucht und unbewohnbar gemacht werden. Die nicht sofort getötete Bevölkerung müste mit unterschiedlichen Krebsfällen rechnen, die Mütter mit genetischen Schäden bei ihren Babys.“ Viele Menschen leiden immer noch unter den Spätfolgen der Hiroshimabombe. Die Auswirkungen von Tschernobyl sind noch nicht überwunden, da wird erneut unverantwortlich mit der Atomenergie geplant. Nicht an Abschreckung ist gedacht. Denn Einsatzpläne sollen gleichzeitig entwickelt werden. Jetzt spätestens muss die Solidarität mit Bushs aggressivem Amerika beendet werden. Nachdem der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon am Wochenende als erster hochrangiger Politiker öffentlich erklärte, im Falle eines irakischen Angriffs auf britische Truppen auch Atomwaffen einzusetzen, spitzt sich nun die Situation dramatisch zu. Mit erschreckender Selbstverständlichkeit werden Atomwaffen hier als Angriffswaffen betrachtet, die man bedenkenlos gegen staatenlose Terroristen oder Atomwaffenfreie Länder einsetzen will. Die USA an der Spitze der sogenannten Antiterror-Koalition schreckt offenbar auch vor einem Atomkrieg nicht zurück. Deshalb müssen die Solidaritätsversprechen unsere Regierung für Null und nichtig erklärt werden, wie z. B.die Treuegelöbnisse zu Adolf Hitler. Von diesen Partnern müssen wir uns umgehend verabschieden., Amerika hat die Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki abgeworfen. Massenvernichtungswaffen in den Händen der USA sind mindestens so gefährlich wie die in den Händen von Saddam Hussein. • Ein weltweiter Ausstieg aus der Atomindustrie ist wohl nicht mehr gefragt. Obwohl das Entsorgungsproblem immer noch nicht gelöst ist. • Edmund Stoibers Wahlversprechen, den eingeleiteten Ausstieg aus der Atomenergie rückgängig zu machen, wird George Bush freuen. 1 www.ippnw.de in Neue westfälische Zeitung, 28. 3.02

Rede R. Grashey – Ostermarsch 2002