Seite:Altstadtblaeddla 009 1980.pdf/21

Aus FürthWiki

Version vom 24. August 2025, 07:32 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „4. Vom Abbruch bedroht: die Sahlmann-Villa am Bahnhofs­ platz daß die noch verbliebenen Grünflächen auf Kosten weiterer technokratischer Forderungen (z.B. mehr Kfz-S teilflächen etc.) auf ein Minimum reduziert werden, Zudem wird sie durch alternative Verkehrs­ konzepte, wie sie in letzter Zeit immer wieder in der Ö ffentlichkeit diskutiert wurden, als möglicherweise entbehrlich ausgewiesen. Die Bürgervereinigung bedauert deshalb auch,…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

4.

Vom Abbruch bedroht: die Sahlmann-Villa am Bahnhofs­ platz daß die noch verbliebenen Grünflächen auf Kosten weiterer technokratischer Forderungen (z.B. mehr Kfz-S teilflächen etc.) auf ein Minimum reduziert werden, Zudem wird sie durch alternative Verkehrs­ konzepte, wie sie in letzter Zeit immer wieder in der Ö ffentlichkeit diskutiert wurden, als möglicherweise entbehrlich ausgewiesen. Die Bürgervereinigung bedauert deshalb auch, daß der Alternativentw urf der ersten Preisträger, der den Bahn­ hof splatz vom Durchgangsverkehr freihält und als der eigentliche Gestaltungsvorschlag des Architektenteams gelten muß, von der Jury zu wenig berücksichtigt wurde. Wie der Altstadtvereinigung jedoch bekannt ist, sah die Jury sich wegen der dem Wettbewerb zu­ grundeliegenden (noch offenen!) Generalverkehrspla­ nung der Stadt Fürth außerstande, die Alternative — trotz erkennbarer Vorteile - als bessere Lösung anzu­ erkennen. Man fürchtete, damit die geltenden Wett­ bewerbsbedingungen infrage zu stellen. Unter Voraus­ setzung eines anderen Verkehrsplans (d.h. hier Wegfall der Durchgangsstraße) wäre auch ein Teil der Jury (nach dessen eigener Aussage!) zum Schluß gekommen, daß der Platz dadurch mehr aktuellen Eriebniswert besäße und andererseits seine historische Bedeutung auch als besondere Verkehrsfläche (,,An- und Weg­ fahren" statt künftig vorprogrammiertem ,,Durchund Vorbeifahren!} gestalterisch zutreffender be­ rücksichtigt werden könnte. Die Entscheidung der Jury bedeutet demnach keine grundsätzliche Ablehnung des Alternativvorschlags durch sie und somit keine Verneinung einer künfti­ gen Umstrukturierung des derzeitigen städtischen Ge­ samtverkehrskonzepts!

Die (teilweise) Änderung der innerstädtischen Ver­ kehrsplanungen muß möglichst bald in A ngriff genom­ men werden; detaillierte Vorschläge hierzu bleiben einer späteren Stellungnahme vorbehalten. Besonders in ihren Forderungen nach der Erhaltung der Sahlmann-Villa sieht sich die Bürgervereinigung durch die eingereichten Wettbewerbsarbeiten bestä­ tigt; von zehn Teilnehmern lassen immerhin fünf die­ ses Objekt fortbestehen und beziehen es als selbst­ verständlich in ihre städtebaulichen Überlegungen m it ein. Wenn auch die Jury laut Protokoll jene Bedeutung, die die Teilnehmer des Wettbewerbs im Hinblick auf die Erhaltung des noch vorhandenen Ensembles der Sahlmann-Villa beimessen, zu wenig beachtet und — offenbar durch die Vorgaben (Abbruch in Aussicht, Zustimmung des BLfO) beeinflußt nur als Rand­ problem betrachtet, so muß es doch zu denken geben, daß gerade die ersten drei Preisträger und einer der Ankäufe die Villa voll erhalten wissen wollen und aufzeigen, daß diese durchaus in die Neugestaltung des Platzes sinnvoll integriert werden kann! Ein wei­ terer Ankauf verwendet wenigstens noch die Fassade; freilich eine umstrittene Lösung.

Lebendig gestaltete Fassade am Fürther Bahnhofsplatz

Reizvolles Architekturdetail an der Sahlmann-Villa am Bahnhofsplatz - Und so etwas soll zerstört werden?

Man kann doch wohl annehmen, daß sich Architekten­ teams, die sich über einen langen Zeitraum weg m it allen Grundsatz- und Detailproblemen innerstädtischer Gestaltungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten in dem betreffenden Bereich und m it dem Für und Wider von alter und neuer A rchitektur in harmonischem Ne­ beneinander befaßt haben, so falsch nicht liegen kön­ nen, wenn sie letztlich zu der Erkenntnis kommen, die Sahtmann-Villa bestehen zu lassen und durch einen abgestimmten, nicht restaurativen Neubau zu erweitern! Die Bürger Vereinigung Altstadtviertel St. Michael war

21