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Ende des Grafflmarfcts Die Ü berschrift fü r den folgenden A rtikel is t-w ie d e r einmal - zw eideutig! Das ist aber auch so gewollt! Bleiben w ir aber erst mal bei der fü r uns w eniger verfänglichen Bedeu­ tung, bei d er es um die durchaus erfreuliche Beseitigung der »M üllwüste« geht. Der »Grafffmarkt« hat bekanntlich verschiedene Seiten - viele e rfreuliche und auch einige w eniger schöne. Zu den letzteren geh ört das Chaos, das sich bereits meist schon am Samstag in der Frühe dem g ut ausgeschlafenen oder übernächtigten Besucher bietet. Der erste Sturm ist nämlich bereits vorüber und der eine oder andere besonders erfolg­ reiche G raffier m acht bereits Kasse und räumt seinen müh­ sam erkäm pften Platz fü r einen schon auf der Stelle tre ­ tenden Nachfolger. Was er aber n ich t mehr braucht, läßt er n a tü rlic h gleich liegen. Dazu kommen Flaschen, Becher, Papier, Dosen und Plastik der vielen anderen »Kollegen« o de r auch der Besucher; kurz und gut: M üll in Hülle und Fülle. Das ganze Ausmaß der m ittleren Schweinerei w ird aber erst deutlich, w enn - so gegen 16 Uhr - all die vielen G raffier in Ruhe oder auch fluchtartig ihre Tapetentische räumen, um den anrückenden R einigungstrupps der Stadt Platz zu machen: Der Zustand der »begraffelten« Straßen und Plätze läßt n ich t nur den R einlichkeitsfanatiker er­ schauern! Auch w er bereit ist, ein bisserl produktive S chlam perei und ein bisserl malerischen Dreck durchaus zu akzeptieren, wendet sich m it Grausen. Er sollte das aber n ich t tun, sondern der Dinge harren, die da kommen! Das muß man näm lich einm al erlebt haben! Zunächst also k ü n d ig t das Dröhnen von M otoren an, daß die professionel­ len R ein ig un g sge schw a de r-ein em strategisch wohl d urch­ dachten Plan folgend - anrücken, um ihre »Schlacht« zu schlagen. Während sich einer der Wagen, begleitet von einem Kehrtrupp zu F uß -sozu sag e n der »Beseninfanterie« - den Weg durch die Waagstraße bahnt, arbeitet sich der andere m otorisierte Stoßtrupp - vom M arkt her kommend u ne rb ittlich, aber siegreich durch die Gustavstraße. Vor Staunen müßte einem eigentlich der Mund offen stehen bleiben, wenn n ich t die naturbedingte Staubentwicklung dem entgegenstünde. Ein d ritte r oder gar vierter Wagen kom m t dann noch von einer anderen Seite. Ziel der konzer­ tierten Aktion ist schließlich der Kirchenplatz - und das n ich t ohne G rund, w ie w ir gleich sehen werden. Jedenfalls vereinigen sich d ort die M arschkolonnen nach dem Motto »getrennt m arschieren, vereint beim Leberkäs zuschlagen«. Aber erst einm al muß auch der Platz vom letzten Papier­ fetzen b efreit sei n ; D iszi p Ii n herrsc ht da, d i e kann sic h sehen lassen! Nur zu gerne leistet da die Bürgervereinigung auch ihren kleinen Beitrag, wenn sich Staub und Motoren lärm g eleg t haben: Leberkäs und Bier fü r die fleißigen Helfer von der S tadtreinigung. Und es ist uns ein Bedürfnis, an d ie ser Stelle und sozusagen »schwarz auf weiß« all den fle iß ige n Händen, Besen und Maschinen und auch der O b e rle itu n g zu danken. Ohne sie wäre der Markt nämlich n ic h t zum Aushalten. Und dieses erfreuliche Ende eines jeden Sam stags m it G rafflgewühl wünschen w ir uns natür­ lich imm er.

Diese Giebelfassaden blicken auf eine mittlerweite »Grafflberuhigte« Gustavstraße

Anders steht es schon m it einem anderen »Ende«. Und das w ird dieser Veranstaltung m it Sicherheit blühen, wenn die Pläne einiger »Planer« W irklichkeit werden sollten (»...oh laßt die Planer planen!«)! Konturen dieser Ptäne zeichnen sich bereits ab, wenn man den Markt in Richtung Schieß­ anger verlagert und einen Teil der Gustavstraße vom Ge­ schehen abnabelt. Immerhin: jemand w ollte den Markt allen Ernstes sogar am Hafen veranstalten!! W ir müssen es (leider) imm er w ieder betonen: Der »Graffl­ m arkt« w urde fü r das Michaels viertel konzipiert. Er lebt von dessen Athm osphäre und wäre ansonsten eine der üblichen Verkaufsveranstaltungen fü r Ramsch und Schrott, die als sog. »Flohmärkte« heutzutage überall abgehalten werden. Was soll denn bloß die Sache m it dem Schießanger! Wer w ill denn eigentlich die m it Sicherheit zu erwartenden Glas­ scherben aus dem Gras klauben, auf dem doch bereits am nächsten Tag w ieder gespielt w ird? Nun w ird m ancher ein­ wenden w ollen, daß sich die Bürger Vereinigung wieder mal leicht m it ihrer K ritik macht! Was nämlich, wenn die Gustav­ straße von G rafflern im engen Teil gerade besetzt ist und es in der Nähe brennt? Wie soll denn da die Feuerwehr durchkom m en und w er trägt dann die Verantwortung? Gewiß, dieses Argum ent läßt sich n ich t so ohne weiteres unter den Teppich fegen! Aber: Man kann »Katastrophen« auch herbeireden; sollte es w irklich unm öglich sein, im N ot­ fa ll die paar Tapetentische m it mehr oder weniger sanfter Gewalt beiseite zu räumen? Jedenfalls dürfte das einfacher sein, als die Autos wegzubekommen, die beim letzten Markt an eben jener engen Stelle der Gustavstraße w ild geparkt waren. Und w ie ist das denn bei der Kirchweih? Wird und w urde es da in der Königstraße nicht immer schon recht eng, z.B. fü r die Schaulustigen, von der Feuerwehr ganz zu schweigen! Also drum , liebe Bürokraten und verantw ort­ lichen Planer: wo ein W ille ist, da ist auch ein Weg und das n ic h t nur im übertragenen Sinne. W ir hoffen nur, daß Euer W ille n ich t in die fü r uns falsche R ichtung tendiert! Das w äre näm lich m it Sicherheit der Anfang vom Ende des G rafflm arkts - und diesmal ein Ende im bitterbösen Sinne des W ortes R0 Altstadt-Bläddia 20/85 17