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DIE BÜRGERVEREINIGUNG — WAS DARF, WAS SOLL SIE? ODER SOLL SIE NICHT? ODER DOCH? Seit geraumer Zeit gibt es Bestrebungen von außen, aber auch aus den eigenen Rethen der Bürgervereinigung, ihre Aktivitäten auf den unmittelbaren Altstadtbe reich einzu­ schranken. freilich ohne naher zu bestimmen, wo dieser beginnt bzw endet Man verweist in diesem Zusammenhang auf die Satzung der Burgervereinigung, in der dies ebenfalls nicht klar formuliert ist (..Altstadtviertel” heißt es dort in § 2 ohne nähere Definition). Daraus versucht man nun eine ver­ meintliche Satzungswidrigkeit deraltstadtubergreifenden Aktionen aus den letzten zwei Jahren zu konstruieren Ohne auf unterschiedlich private, unter Umstanden bur­ gervereinigungskonträre Interessen, die möglicherweise hinter derartigen Bestrebungen stehen, einzugehen, sollte man folgendes bedenken

1. Tatsächlich stellt sich grundsatzlich.aberbesondersin konkreten Einzelfallen das Problem der Abgrenzung. Sollen z B Häuser am Obstmarkt oder an der Südseite der Konigstraße nur deshalb nicht in Burgervereinigungs-Uberlegungen einbezogen werden, weil man etwa die Grenze des Altstadtviertels an dieser Stelle nur bis zur nördlichen Konigstraßenseite gezogen hat — allen organischen Zusammengehörigkeiten zum Trotz? Doch wohl nicht 2 Oder soll man in aller Seelenruhe zusehen, wenn im innerstadtischen Bereich an markanten Punkten, z B am Bahnhofsplatz, wertvolle Bausubstanz zerstört wird, nur weil der Schwerpunkt der BurgerinitiativenAktivitaten eigentlich — und ja tatsächlich — anderswo liegt? Sollen wesentliche Bestandteile der Fürther City ggf nur deshalb sinnlos verkommen, weil niemand sonst sich um sie kümmert — obwohl der Altstadtverein die Möglichkeit und sachliche Kompetenz dazu (ge­ habt) hatte? Das scheint doch wohl eine recht makabre Vorstellung zu sein. Außerdem wird die Burgervereinigung — man­ gels anderer Interessenvertretungen — häufig um Unterstützung und Rat. mitunter auch um ihr Eingrei­ fen in Fällen gebeten, die eindeutig außerhalb der Alt­ stadt liegen! 3. Die mittelbaren und unmittelbaren, positiven wie nega­ tiven Auswirkungen allgemeiner innerstadtischer Be­ reiche auch auf das Altstadtviertel (wie immer auch abgegrenzt) sind in den meisten Fällen spürbar oder in ihrer künftigen Bedeutsamkeit abzusehen. Eine denk­ bare. weil realisierbare Erweiterung der bestehenden Fußgängerzone über die nördliche Schwabacher Stra­ ße, den Kohlenmarkt und die Ludwig-Erhard-Straße bis in den südlichen und nördlichen Teil der Fürther Altstadt hat doch wohl eminente Auswirkungen auch auf das geschäftliche Leben im unmittelbaren St Michaels-Viertel So wie umgekehrt die langjährigen.

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katastrophalen Folgen der Sanierungswüste bis zum heutigen Tag auch das Leben um die Gustavstraße aus­ gezehrt haben. Die Einflüsse des künftigen, multifunktionalen Ein­ kaufszentrums auf dem Geismann-Areal auch für die angrenzenden (als solche wohl unbestrittenen) Altstadtquartiere sind doch bereits heute auszuloten. Ein Einschalten der Burgervereinigung in die Pla­ nungsvorgange bei beiden Beispielen ist somit nur all­ zu legitim. Vorausgesetzt, die zentralen Aufgaben im Bereich zwischen dem Rathaus und der St Michaelskirche werden nicht vernachlässigt Und davon kann keine Rede sein. 4 Die Gefahr des „lokalen Provinzialismus" (nach dem Negativbeispiel des „regionalen Provinzialismus”), des an kleinkarierten Einzelinteressen orientierten Spie­ ßertums (wie es so manche konventionellen VorortStadtvereine in vielen Städten charakterisiert) ist bei allzu starker Beschränkung doch wohl größer, als sie bei einer übergreifenden, großzügigeren ..Globalper­ spektive" gegeben ist. 5 Die Bürgervereinigung Altstadtviertel St Michaelsoflte sich jeweils von Fall zu Fall selbst ihre Grenzen ab­ stecken und ansonsten ihre Flexibilität bewahren (wie es sich für eine Bürgerinitiative gehört . . .). statt sich selber zu beschränken. Das tun schon (zu viele) andere mit ihr und gegen sie. So wie sie von sich aus seit Jah­ ren die diversen Schwerpunkte für ihre Aktionen setzt — aus je unterschiedlichen Gründen der Bedeutsam­ keit oder Machbarkeit —, so sollte sie auch die Lage dieser einzelnen Schwerpunkte stets selbst bestim­ men; sie muß ja auch selbst verantworten, was sie tut oder läßt.

Wer also recht rasch mit der Forderung nach dem..Enger­ schnallen des Wirkungsgurteis" oder dem „Beschneiden der Aktivitatenkompetenz“ bei der Hand ist. der sollte überlegen, ob er „seiner" Burgervereinigung damit einen guten Dienst erweist. Wer die Altstadt-Initiative jedoch — weil sie ihm im Weg steht — abwürgen oder unwirksam machen möchte, der wird auf erheblichen Widerstand seitens der Burger­ vereinigung stoßen. Er kann nicht erwarten, daß sie be­ reits „erkämpftes Terrain" freiwillig wieder aufgibt. Warum auch?

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