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EINE ANTWORT IST AUCH KEINE ANTWORT STÄDTISCHE REAKTION AUF EINSPRUCH DER BÜRGERVEREINIGUNG Mit dem nachfolgend wiedergegebenen SchablonenSchreiben reagierte das Stadtplanungsamt Furth auf den erheblich umfangreicheren Einspruch der Burgervereini­ gung gegen den drohenden Abbruch des „GeismannBraustuberls" vom 25.2 81 (siehe Altstadt-Bladdla Nr. 11, S. 171)

MITTELALTERLICHES DEMOKRATIEVER ­ STÄNDNIS ODER STÄDTISCHER MAULKORB-ERLASS? Das „offizielle Fürth" (Stadtrat/Stadtverwaltung) glänzte — mit einer einzigen Ausnahme — bei der Podiumsdis­ kussion der „Initiativgruppe zur Rettung des Bahnhofsplatzes" im September, in der es um den aktuellen Pla­ nungsstand in Sachen Bahnhofsplatz und daraus mögli­ cherweise resultierende, irreparable Zerstörungen eines innerstadtischen Stadtgefuges ging, mit Abwesenheit!

..Bebauungsplan Nr. 318 hier: Ihr Schreiben vom 25.02.1981 Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 08 04.1981 den Bebauungsplan-Entwurf Nr. 318 als Satzung beschlossen. In dieser Sitzung wurden u.a. auch Ihre während der öf­ fentlichen Auslage fristgerecht eingegangenen Anregun­ gen und Bedenken behandelt, ledoch abschlägig beschieden. Wir bedauern Ihnen keinen anderen abschließenden Bescheid geben zu können. Mit vorzüglicher Hochachtung gez Rettig"

Der als kompetenter, städtischer Vertreter auf dem Po­ dium vorgesehene Stadtbaurat lehnte die Einladung mit einer schriftlichen, im folgenden abgedruckten Stellung­ nahme ab. die ein bezeichnendes Licht auf das praktizierte Demokratieverständnis von Fürther Behörden wirft. Oder hat ein „von oben" verordneter städtischer „MaulkorbErlaß" dem Stadtbaurat die Sprache verschlagen?

Keine Rede von inhaltlicher Auseinandersetzung; keine Andeutung, weshalb „abschlägig beschieden"; keinerlei Äußerung, welche Grunde stattdessen zur tatsächlichen Entscheidung geführt haben!

Freilich: man muß fast schon dankbar dafür sein, daß überhaupt eine Antwort erfolgte Denn dieser Brauch, der eigentlich doch als selbstverständlich gelten sollte, ist keineswegs so üblich, wie man in bürgerlicher Naivität und bravem Behördenvertrauen annehmen möchte Schreiben (nicht nur die der Burgervereinigung) an Fürther Stadtratsfraktionen oder Eingaben an viele hiesi­ ge städtische Behörden werden so gut wie nie beantwor­ tet. ja nicht einmal ihr Eingang bestätigt! Nicht selten gibt einem jedoch die traurige Realität Gelegenheit, zu erle­ ben. was dann doch nicht aus dem eigenen Anliegen ge­ worden ist... Erst mit der Androhung oder Durchsetzung einer Untätigkeitsklage lassen sich manche bequemen, wenigstens einen Negativbescheid zu erteilen. „Wo kein Kläger, da kein Richter" — diese Binsenweisheit scheint in Furth noch um etliches mehr zu gelten als anderswo Armes Furth, arme Fürther'

„Umgestaltung des Bahnhofplatzes Sehr geehrte Damen und Herren, Sie waren so freundlich, mich zu Ihrem Diskussionsabend am 17.09.81 im „Grünen Baum” einzuladen. Ich bedauere, daran nicht teilnehmen zu können, weit die Planungsab­ sichten über die Umgestaltung des Bahnhofplatzes be­ reits in einer öffentlichen Bürgerversammlung von mir ausgiebig vorgestellt und entsprechende Beschlüsse des Stadtrates gefaßt wurden. Dem Stadtrat wurden sowohl die Belange des öffentlichen und des Individualverkehrs in Abstimmung mit den Interessen der Deutschen Bun­ desbahn vorgetragen. Die Abwägung dieser vielgestalti­ gen und zum Teil widerstreitenden Belange hat im Ent­ wurf des Bebauungsplanes Nr. 428 seinen Niederschlag gefunden. Er liegt seit 24.08.81 öffentlich auf. Jeder Bür­ ger kann sich dazu bis zum 25.09.81 äußern. Mit freundlichen Grüßen gez. Schneider, Stadtbaurat" Möge sich jeder seinen Reim darauf machen, wie mittel­ alterlich-autoritär oder selbstherrlich dieses Verhalten eingestuft werden darf! Mit der in Hochglanzbroschüren gerne zitierten „Bürgernähe" unserer Verwaltung hat es jedenfalls nicht das geringste zu tun. Natürlich kann man ein derartiges Verhalten lässig prakti­ zieren, solang es sich der Durchschnittsbürger bieten läßt, Statt zu protestieren. Meist führt sowieso nur sein Desin­ teresse dazu, daß er für dumm verkauft wird. Altstadt-Bladdla

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