mehr aus Sandstein gebaut, der in den Stein brächen der Umgebung reichlich vorhanden war. Wer da mit seinem Fachwerk nicht hintanstehen wollte, riß sein Haus ab oder verputzte die Fassade. Oder es war Mode geworden, die Häuser zu verseh iefern. Erst die Frustration über die Beton-Einheitsarchitektur der fünfziger und sechziger Jahre, über langweilige, öde und leere Fassaden mit ausgestanzten Fenstern, brachte den Trend zurück zur gegliederten Wand und man begann, das Fachwerk wieder zu entdecken und ans Licht zu brin gen. Im Gegensatz zu einer ähnlichen Bewegung vor und während des »Führer, Volk und Vaterland-Rausches« scheint diesmal eine neue Romantik und modebedingtes Prestige die Ursache zu bilden.
Und von da an beginnt ein Streit zwischen Altem und Neuem, zwischen Ochsen bl ut und Kunststoff, zwischen Denkmalschutz und modernem Zeitgeschmack.
Der Denkmalschutz versucht das Haus auf eine gewisse Zeitepoche zurückzuversetzen, der Eigentümer will seinen Geschmack verwirklicht sehen. Dazwischen gilt es zu vermitteln. Die Schwierigkeiten beginnen für einen renovierungswil ligen Hauseigentümer mit der Entscheidung über die Frei legung. Infrarotaufnahmen sind da vonnöten zur Beurtei lung der Fachwerkqualität (wer übrigens nicht weiß von wem, wende sich an die Bürgervereinigung). Leider muß ich sagen, daß mir bis jetzt das einfachste Ständerfachwerk lieber ist, als das schale gelbgrau, mit dem inzwischen viele nicht freigelegte Häuser überzogen wurden.
Einige Kinderkrankheiten und Extreme der Freilegewut scheinen überwunden zu sein. Von der Verbretterung der Balken bis zu den Plastikfarben, vom Schwarz-Weiß- bis zum Rot-Gelb-Kontrast. Denn Ochsenblut hat mit der Zeit Patina angesetzt und ist gedunkelt; modernes KunststoffRot behält seine Farbe bis es bröckelt. Und grelles Weiß wird in kurzer Zeit grau vom Umweltschmutz.
Marktplatz 7-11
Manmußzur Gerne! nsam keit finden, dam it farbl ich gut abgestimmte Fassadenzeilen entstehen. Dann wird ein Platz langsam wieder zum Erlebnis. Die Häuser strecken sich optisch und ducken sich nicht hinter Einheitsgrau.
Die Gustavstraße hat mit dem Haus Marktplatz 11 wieder einen interessanten Schlußpunkt erhalten, obwohl die Farbgebung in der Abstimmung zu den Häusern Markt platz 7/9 als nicht ganz gelungen bezeichnet werden muß. Die Renovierung der Fassaden darf nicht als Fassadenkosmetik herabgewürdigt werden, denn der Besitzer wird bestrebt sein, den Stolz, den das Haus nach außen re präsentiert, im Innern fortzusetzen. Die Konfrontation zwischen Denkmalschutz und Haus eigentümern scheint aber in letzter Zeit gewachsen zu sein, obwohl mehr Konsens wünschenswert wäre. Ob die Gründe bei verschärften Auflagen odereinem mangelnden Denkmalbewußtsein liegen, ist nicht erkennbar.
Denn was nützen Auflagen für kostspielige Renovierun gen, wenn dadurch der Eigentümer von der ursprünglich geplanten Renovierung zurückschreckt! Und was erreicht ein Hauseigentümer, der seinem Haus ein »Facelifting« mit industrieller Massenware versetzt und das dann aus sieht wie das Manifest des schlechten Geschmacks!
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Denn nun zur Frage des Ob einer Freilegung. Das Landes amt für Denkmalpflege steht dieser in letzter Zeit distan ziert gegenüber. Die Problematik, die durch ein Zuviel an freigelegtem Fach werk entstehen kann, zeigt sich dra stisch am Beispiel Bamberg mit seinem barocken Bau bestand, der oftmals im Kern ein Fachwerkhaus verbirgt.
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