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Entwicklung saufgaben Im Altstadtviertel St. Michael

Altstadtviertel sind häufig historisch gewaschsene Zentren und haben diese Aufgabe in neuerer Zeit durch Über­ nahme von Cityfunktionen qualitativ und quantitativ aus­ gebaut. Beim Fürther Altstadtviertel St. Michael ist dies anders. Den wesentlichen Grund für diese abweichende Entwicklung und für heutige Probleme des Viertels nennt Häberl in seinem Artikel »Grundlagen und Probleme der Denkmalpflege in Fürth- (H. Häberl, Fürth als Stadtdenk­ mal, Deutsche Kunst- und Denkmalpflege, Jahrgang 1977. Sonderdruck Deutscher Kunstverlag München-Berlin), in dem er u a. festhält:

Nachbarstädten die Bodenpreise in »Wiederbelebungs­ gebieten« schon wieder gestiegen sind, weicht man des­ halb verstärkt auf die Fürther Innenstadt aus Diese ist momentan noch ein »Geheimtip« für Interessenten, die in anderen Altstadtlagen der Region nicht mehr zum Zuge kommen.

Dabei werden sogar baulich ungünstige Bedingungen in Kauf genommen und in teilweise sehr engagierter Eigen­ arbeit verbessert. Andererseits haben private Anbieter auf Grund der neuen Nachfrage die Möglichkeit für Sanierung^s- und Verbesserungsinvestitionen. Der Altstadt­ verein wirkt durch imagebildende Aktionen und eigene Sanierungsanstrengungen an dieser Verbesserung

»In der Regel entwickelt sich eine Stadt konzentrisch auf allen Seiten um den historischen Kern herum gleichmäs­ sig nach außen, wobei die Mitte baulich mehr oder minder erneuert wird und Cityfunktion annimmt. Fürth hingegen konnte auf Grund seiner besonderen Lage zunächst nur Brückenköpfe jenseits der Flüsse ansetzen und entwickel­ te sich in der Hauptsache einseitig nach Süden und Süd­ osten hin, wobei das. was wir heute als Cityfunktion zu bezeichnen pflegen, langsam bis zum Bahnhofbereich mit­ wanderte. Die Altstadt behielt auf diese Weise im großen ihre Bausubstanz, was freilich auch Probleme der heu­ tigen Nutzung und Sanierung zur Folge hat. Sie ist zum Teil sogar im Gesamtgefüge der Stadt etwas an den Rand gerückt.«

Für die aktuelle Bewertung des Viertels stellt sich also die Frage, welche Funktionen die historische Altstadt Furths heute in dieser Innenstadtgrundlage übernehmen kann und sollte. Für höherrangige Einkaufs- und Verwal­ tungsaufgaben ist sie wegen Lage und städtebaulicher Substanz weniger geeignet. An erster Stelle steht deshalb nach wie vor die Wohnnutzung, auch wenn die baulichen Verhältnisse noch unzulänglich sind und der Verkehr stark ist. Einen Hinweis auf die Bedeutung als Wohnbereich bietet die aktuelle Bevölkerungsentwicklung: Nach der jüngsten Statistik leben 1985 im Altstadtviertel St. Michael mit 2540 Einwohnern 10% weniger als 1983. Dies ist aber kein Zeichen für abnehmende Attraktivität. Der Bevölkerungsverlust ist nämlich ausschließlich auf den starken Rückgang der ausländischen Bewohner um mehr als 300 Personen (20%) in zwei Jahren zurück zu führen, während die deutsche Bevölkerung sogar leicht zu­ genommen hat. Dementsprechend ist der Ausländeranteil gesunken, beträgt aber immer noch 45%. Diese Verän­ derung wirkt vor allem auf die ansässige Erwerbsbe­ völkerung, Hier gab es vor zwei Jahren noch eine absolute Ausländermehrheit, wahrend heute Einheimische die Mehrheit der Berufstätigen stellen. Diese Veränderungen sind zwar auf allgemeine wirtschaftliche Ursachen (Be­ schäftigungsentwicklung. Ausländergesetzgebung etc.) zurück zu führen. Sie deuten aber auch auf eine Verschie­ bung im städtischen Attraktivitätsgefüge hin. Eine im ersten Schritt rein imagemäßige Aufwertung der Altstadt fuhrt offenbar zu einer Rückbewegung vom Lande in die Stadt. Gerade bei mittleren und höheren Einkommens­ schichten entsteht durch eine verstärkte Nachfrage nach Wohnungen in städtebaulich reizvollen zentralen Stadt­ vierteln wie St. Michael. Voraussetzung dafür ist. daß die Bodenpreise über eine längere Entwertungsperiode auf ein Niveau gesunken sind, das eine Sanierung wirtschaft­ lich tragfähig erscheinen läßt. In Fürth findet diese Rück­ wanderung später als in anderen Städten statt Weil in den

wesentlich mit Die Qualität der Bausubstanz wird also laufend durch private Initiative verbessert. Das Erschei­ nungsbild der Altstadt St Michael verbessert sich. Dabei bleibt mit dieser Art der privaten Objektsanierung das historische Stadtbild und der bewohnerfreundliche Gesamteindruck bewahrt. Allerdings kann es mit zuneh­ mender Bekanntheit zu unangenehmen Erscheinungen kommen, wenn etwa einzelne Investoren versuchen, größere Komplexe aufzukaufen

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Altstadt-Bläddla 19/85

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