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Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael e.V.

$auögcM)id)tc • 1 Der „Goldene Schwan“ ein Bollwerk zwischen alt und „neu“

„Drunten in der Altstadt beim Grünen Markt, wo die schmal gewordene untere Königstraße sich zu den nahen Flußbrücken senkt, steht behäbig an der Ecke ei n sc ho n 1681 n eu erbautes Haus, di e G ast wi rtsc halt zum Goldnen Schwan“. So hieß es 1932 in einer Pres­ semitteilung, als das Wahrzeichen - der goldene Schwan - zum ersten Mal verschwand. Im Jahr 1979, nach der Freilegung des Fachwerks auf der Südseite durch Eigeninitiative der Bürgervereinigung Altstadt­ viertel St. Michael wurde die neuvergoldete Symbol­ figur d i eses Hauses ei n zweit es M al „ent wendet“. Ei ne bewegte Geschichte dieser alten Schenkstätte. Sie läßt sich aber noch wesentlich weiter zurückverfoigen: bis in das Jahr der Entstehung a.D. 1300 oder sogar noch früher. Diese Entstehung war nämlich jah­ relang umstritten. Eine Zeichnung von Boener aus dem Jahre 1705 gab den eindeutigen Beweis, daß es sich bei der „Schenkstatt am Platz beim „Bronnen“ nur um das Anwesen Marktplatz 2 handeln kann. Unglücklicherweise saß der Zeichner auf dem Gänsberg so, daß die rechte Seite des Marktplatzes nicht ins Bild kam. Damals muß der Goldne Schwan noch ein Bauernhof gewesen sein, denn aus einer Verkaufsurkunde vom 22.5.1494 geht hervor, daß ein Hanns Winterschmid den aus „anliegender Notdurft vergönnt erhaltenen Hof“ an den Nürnberger Linhard Helt verkaufen woll­ te. Historiker nehmen an, daß dieser Bauernhof schon 1313 vorhanden war. In Stiftungsurkunden soll er bereits im Jahre 1007 erwähnt sein. Aus Kaufbriefen geht hervor, daß zu dem Bauernhof Marktplatz 2 auch das „Paßg uth “ Markt platz 4 g ehörte. Am 27.7.1579 hat ein Fr. Brechtlein durch Heirat dieses wiedererworben und als Stallung für die „Schenkstatt neben dem Bronnen“ ausgebaut.

1723 beschrieb der Chronist dieses An wesen wie folgt: „Ein Köblersguth, worauf eine große Behausung, so eine alte Schenkstatt und Würthsbehausung - zum gülden Schwanen - genannt stehet". Es umfaßte da­ mals ein neuerbautes Bekennhaus (Königstr. 39), ein noch unausgebautes Zinshaus (Königstr. 41/42) eine Stallung (Marktplatz4) „Stadl und einegroßeHofreith sambt ein Bronnen und Gärtlein, vornheram Blaz und an der Landtstraße“.

Bis 1720 soll auch noch eine dompröbstliche Schule im Hinterhaus der Schwane untergebracht gewesen sein, die für ärmere Kinder gehört hat, und für welche die Gemeinde den Unterhalt bestritt. Fast ein halbes Hundert Besitzer beherbergte das Anwesen Marktplatz 2 bis 1933. So manch Fürther wurde darin geboren u.a. auch der bekannte Prof. Dr. H erma n n Weigm ann, Vater d er M ilchbakterio log i e im Jahre 1856. Ob das Gebäude 1634 zerstört und 1681 neu erbaut wurde, dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Wahr­ scheinlich wird damals das baufällige „Gehöft“ abge­ rissen und durch das jetzige Haus mit seinem hohen und schönen Giebel ersetzt worden sein.

Im Jahre 1892 vernichtete ein größeres Feuer einen Teil der Hofgebäude.

Ein Haus mit fast 1000jähriger bewegter historischer Vergangenheit ziert zurecht den 1. Krug einer neuer Serie, die renovierte Fürther Gebäude zeigt, bei denen die Bürgervereinigung selbst Hand anlegte oder finanzielle Hilfen bot. Durch den Kauf der Krüge leisten auch Sie einen Beitrag dazu, daß noch viele Renovierungen unterstützt werden können. G.W.

Hud) öer „©olöene ßdjwan" nm @rünen SHartt im neuen ©ewnnö $nt grüßfaßr Vorigen Saßre? ift Von bet ©tabtbertvaltung eine S'ommtffion jur Cer« ft^önerung beä *Stäbtc$i(be§ ernannt toors bcn. Ülu^ftfjrciben betreffenb ©cfeitigung bei unfdjön ivirteuben Stctlaniefdjitber, bie ma;= fen^aft an ben £äbcn unb fwitfern auge’ brad^t toaren, hjurbett eriaffen. Sie Äom« mtffionSmi iß fieber SBeigcorbneter r e u t b e r unb r ®r. 3? it t) I unter’ nahmen im 3nicrcffc ber Stabtverfc&öncruitfl einen Stunbgaim burtb bie 'Straßen, von $au§ s« $au§, um bie ^au^bcfiU^r Vcr= fönTi^ auf bie tttifdiönen alten ginnens infd)riften an Öen fwuferfrouten aufmerfjant ju machen unb ße er^ietten großen Erfolg. Siele ber alten girmenfdjifber finb ver» fdjtounben unb bur^ neuaeitfidje erhabene ^ofjbucßfta&en erfefet toorben. ■So and? am ©afttjauö „®üfb’ner®d))VGtr Nordbayerische Zeitung v. 1937 Altstadt-Bläddla 22/86

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