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„Warum macht i h r denn nicht mehr aus dieser Fürther Altstadt?“ Der Mann vor dem Stand der Bürgervereinigung frag­ te dies fast aufgeregt immer wieder. Er komme aus Frankfurt, kenne viele Altstadtfeste und 'Grafflmärkte’ - keiner sei so familiär, so heimelig wie dieser hier in der Fürther Altstadt. Er habe genug von der „Plastik-Sanierung", die die Stadtkerne entvölkere, sie sozusagen zu „Läden für Nostalgie" mit Öffnungszeiten - besonders an den Wochenenden - mache. Die Frage war ja berechtigt - nur wen meinte er mit „Ihr“? Wollte er die Stadt Fürth ansprechen, die Bür­ gervereinigung oder die Bevölkerung? Wenn er die Stadt meinte, dann könnte man ihm sa­ gen, daß doch einiges in Bewegung ist. Beispielswei­ se ist die Gustavstraße ansprechend umgestaltet und es ist mit dem „Mayer-Eming Plan" ein Konzept aufgelegt, das maßvoll an die bewahrendeSanierung der Altstadt gehen will. Am Gänsbergviertel kann ja nichts mehr geändert werden - am Altstadtviertel sehr wohl! Hier muß man die Stadt aber doch mit Nachdruck fragen: „Wann wird denn endlich der Altstadtbereich zwischen Königstraße und Nordspange zum Sanierungsgebiet erklärt?“ Damit wür­ den sich z.B. über die Bezuschussung, über die Kre­ ditbeschaffung viele Ansätze für Hauseigentümer ergeben, in die Sanierung ihres Anwesens einzutre­ ten (vorausgesetzt, die Stadt steckt nicht alle Gelder in die Straßensanierung!). Wir sollten nicht verges­ sen, daß viele Hauseigentümer im Altstadtviertel dringend auf entsprechende Zuschüsse angewiesen sind.

Wenn die oben gestellte Frage der Bürgervereini­ gung gelten sollte, so sei gesagt, daß gerade dieser Zusammenschluß der Freunde der Fürther Altstadt an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit arbeitet und fast nicht mehr tun kann. Die lange Liste der Erfolge sei hier nicht wiederholt - dies ist kein Re­ chenschaftsbericht! Wohl aber sei darauf verwiesen, daß mit dem Umbau der Freibank in ein attraktives Kleinzentrum kulturellen Lebens in der Altstadt ge­ nug Anwort auf die Frage gegeben ist. Ganz zu schweigen von der zermürbenden, zähen und auf­ wendigen Kleinarbeit in Öffentlichkeit, Ämtern und Rathaus, um etwas im Sinne der Altstadt voranzu­ bringen. „Mehr daraus machen“ hieße aber auch mehr Leute herzubringen, mehr Besucher anzusprechen, mehr Trubel ins Altstadtviertel zu bringen. Wollen das aber die Bewohner dieser Altstadt - wollen wir das wirk­ lich? Leben bedeutet hier; Sanierung von Wohnraum, Schaffung von Wohnungen, Förderung - nicht Stran­ gulierung - ansässigen Gewerbes, Begrünung der Innenhöfe, Erhöhung der Lebensqualität - nicht der Fremdenverkehrsqualität. In diesem Sinne sollten wir alle intensivzusammenar­ beiten, um noch mehr aus dem Altstadtviertel zu machen. Mit der Gustavstraße ist ein guter Schritt in diese Richtung getan! Ego

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