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Bu rge r ve rein igu ng St. Michael — Altstadtbläddla

Die Kurzgeschichte

Der 9. Schöpfungstag oder: ist Färb- und Typ­ beratung nur eine Modeerscheinung?

einst geschaffen unterschiedlich.

hatte,

Haben wir uns nicht auch Am Ende des Jahrtau­ schon oft den 8. Schöp­ sends wurden die Men­ fungstag gewünscht? Ge­ schen immer unzufriede­ nau so chic und perfekt ner, weil ihnen bewußt wie uns das Mennequin in wurde, wie ungleich sie der morgendlichen Zei­ aussahen. Die Gesichter tungsbeilage entgegenlä­ waren verschieden, die chelt, so wollen wir sein. Haare, manche groß, an­ Doch der Blick in den dere klein. Trennendes Spiegel und in den Klei­ sollte überwunden wer­ derschrank lehrt uns an­ den. Und man schritt zur deres: ein totschickes Tat: die Männer zuerst, Schnäppchen vom SSV die begannen, ihre Haare I x getragen, der Versuch wie Frauen zu tragen, mit einer neuen Haarfar­ dann die Frauen, die Ho­ be auch die neue Frau zu sen anzogen und schließ­ werden, war auch nicht lich die Jungen, die in ih­ sehr überzeugend. Ein rem einheitlichen blauen Kleiderschrank voll mit groben Tuch einer Ar­ nichts zum Anziehen, mee von Freizeitsoldaten wer kennt das nicht? Ei­ glichen. Aber noch glei­ gentlich mußte es doch cher sollte alles werden. sehr einfach sein, immer Gleiche Gesichter, glei­ und zu jeder passenden che Haare, gleiche Au­ Gelegenheit auch pas­ gen, Und so traten sie send gekleidet zu sein. vor ihren Schöpfer hin Schließlich gibt uns die und forderten totale Mode zweimal jährlich Gleichheit. Der 8. Schöp­ sanfte Hilfestellung und fungstag wurde bestimmt treibt uns von Schwarz und so bekamen alle ein über Pink zu Braun mit Aussehen, ein Ei wie das Gold. Auch über die auf­ andere glichen sie sich. regenden Möglichkeiten, Nach der ersten großen in jeder Saison wieder ein Freude trat aber etwas ganz anderer Typ zu sein, furchtbares ein. Niemand dürfen wir uns freuen. Ist kannte seine Mutter, sei­ es nicht herrlich, im nen Freund, seine Kolle­ Herbst - wenn um uns gin am Arbeitsplatz. Es alles schon etwas farblos war wie bei einem Mas­ erscheint - uns in Farben kenfest, bei dem jeder und Mode zu hüllen, als seine Scherze als anderer ob wir bei Prinz Charles trieb. Als sie begriffen, zur Jagd geladen sind. Im was sie angerichtet hat­ Frühjahr dürfen wir dann ten, traten sie vor ihren wieder zu den frischen, Schöpfer hin und baten: lebhaften Farben greifen „Unser Gesicht gib uns und im Matrosenlook zurück, heute“. Der be­ darin strahlen. Was ma­ sann sich noch lange, be­ che ich, wenn ich im stimmte den 9. Schöp­ Herbst auf Seereise gehe fungstag und formte die und im Frühling mich eine Menschen so wie er sie Safari lockt?

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Bei der uns präsentierten Mode der Anziehpuppen wirkt eben ein wadenlan­ ger Rock und ein lässig langes Oberteil auch läs­ sig. Die Überraschung ist groß, wenn das gleiche Modell bei einer Größe von 1,60 m anders wirkt; es ähnelt mehr einer rus­ sischen Tanzpuppe, als dem neuesten Trend. Ha­ ben Sie schon einmal ei­ nen Hinweis entdeckt: "vorteilhaft für große Frauen, schmeichelt kräf­ tigen Oberarmen"? Nein, aber dafür haben wir ge­ lernt zu schubbeln, raffen und kaschieren.

Gab es da nicht noch den 9. Schopfungstag. Warum eigentlich nicht mit der gezielt ausgewahlten Kleidung zu ein paar Pfund mehr stehen (die Geschichte mit Diät nach Weihnachten ist auch nicht mehr neu). Modi­ sche Brillen sind auch für den richtigen Durchblick erfunden wurden und nicht zum dahinterver­ stecken.

Sind Sie nun ein wenig neugierig geworden? ... und wann gönnen Sie sich ihren 9. Schöpfungstag.

Petra Bagdahn

Wollen wir nicht den 8. Scho pfungs tag für alle Trendsetterinnen reser­ vieren und uns gezielt auf unser eigenes Ich kon­ zentrieren, also weg vom Trend - hin zur eigenen (Mode)persönlichkeit?

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