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Burgervereinigung St. Michael Altstadtbläddla —

Die Fürther Altstadt Steckbrief in Folgen (4. und letzter Teil) Von Barbara Ohm Neun Kennzeichen der Fürther Altstadt habe ich in den letzten drei Num­ mern des Altstadtbläddlas bereits dargestellt. Mit ihnen waren schon eine ganze Reihe von Charak­ teristika, aber auch von Problemfaktoren ange­ sprochen, die das Viertel um St. Michael so liebens­ wert. einzigartig und zu­ gleich gefährdet sein las­ sen. Mit drei weiteren Merkmalen schließe ich nun diese kleine Reihe ab.

10. Plätze in der Altstadt Drei Plätze gibt es in der Altstadt, der wichtigste ist der Marktplatz. Er war das Zentrum des alten Fürth, aber längst nicht mehr der heutigen Stadt. Eigentlich ist er gar kein

Platz, sondern nur eine verbreiterte Straße. Denn die wichtige WestOst-Straße des Mittelal­ ters führte mit all ihrem Verkehr mitten durch Fürth, also über die Furt, die Untere Königstraße und dann über den Marktplatz und durch die Gustavstraße. Verkauft wurden auf dem Marktplatz Dinge des täg­ lichen Bedarfs, Obst und Gemüse, aber keine Gü­ ter von überregionaler Bedeutung, derentwegen es sich gelohnt hätte, von außerhalb nach Fürth auf den Markt zu kommen. Wenn durch den Ausbau der Kapellenstraße/ Nordspange der starke Verkehr auf dem Markt­ platz abnehmen wird, kann dieser Platz - viel­ leicht mit einem Wo­ chenmarkt - wieder zu ei­ nem Zentrum der Alt­ stadt werden.

Einst Durchgangsstraße und zugleich Marktplatz: Der Grüne Markt. Die geplante Verkehrsfuhrung bringt die Chance, dass hier (wieder} ein mit Leben erfüllter Platz entsteht. Foto: H.-G. Ohm.

Am deutlichsten erweist sich der Kirchenplatz als «Platz». Um die Kirche herum befand sich früher der Friedhof, der von ei­ ner Mauer umgeben war. Dieser geschützte Fried­ hof diente gleichzeitig als Schutz für die Bevölke­ rung in Kriegszeiten. Von Anfang an waren um den Kirchenplatz ortswichti­ ge Häuser angesiedelt: das Pfarrhaus, die Schule, das Mesnerhaus. Auch noch in städtischer Zeit wurden an diesem Platz zwei neue Schulbauten errichtet, das Knabenund Mädchenschulhaus. Mit der Altstadtsanierung geschieht einiges, um die­ sem friedlichen, innerstädtischen Frei­ raum wieder seine Ge­ schlossenheit zu verlei­ hen. Die Kirchengemein­ de St. Michael restauriert derzeit das ehemalige Knabenschulhaus, das ei­ nen Kinderhort und die Diakoniestation aufneh­ men wird. Im Bau befin­ det sich ein Nachfolge­ häuschen des abgerisse­ nen Mesnerhauses. Der Lehmus’sche Kindergar­

ten soll in der nächsten Zeit ebenso hergerichtet werden wie auch das Gemeindehaus. Insge­ samt gibt es also viele gute Perspektiven für den Kirchenplatz.

Eigentlich nur aus der Knickung der Waagstra­ ße entstanden ist der Waagplatz. Heute ist er, da der Marktplatz (noch) vom Verkehr beherrscht wird, der Mittelpunkt der Altstadt geworden, auf dem viele Feste und Akti­ vitäten zur Belebung die­ ses Viertels stattfinden. Am bekanntesten ist der Weihnachtsmarkt des Altstadtvereins mit sei­ ner besonderen Atmo­ sphäre.

I I. Die Vernachlässi­ gung der Altstadt Wie ist es eigentlich dazu gekommen, daß in Fürth, anders als in den meisten anderen Orten, die Alt­ stadt über die Jahrhun­ derte so vernachlässigt wurde? Die Entwicklung Fürths ist ungewöhnlich

Mit dem Waagplatz verbinden die Fürther inzwischen ihre Sympathien für die Altstadt. Seine Heiterkeit.... (Fortsetzung S. 20)

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