Altstadtverein _______ Fürth
„Kubistischer Expressionist“ in der Galerie: Peter Irberseder Für den besonderen Highlight des Jahres 1999 konnte der bekannte Münchner Künstler H. Peter Irberseder für die Ausstel lung in der Galerie in der Frei bank des Altstadtvereins Fürth gewonnen werden. Die Ausstellung, die von 04. Juli bis 1. August stattfand und für den Künstler die Premiere im nordbayerischen Raum bildete, stand unter dem Motto: Baby Blauheim. Der 1961 in München geborene Irberseder, der bis 1996 noch als Internist am Schwabinger Kran kenhaus gearbeitet hatte, häng te kurzer Hand seinen Beruf an den Nagel, weil er die un menschlichen Arbeitsbedingun gen - Entmenschlichung der Behandlungsmethoden, Patien ten lagen teilweise auf den Gän gen - auf seiner Station nicht mehr ertragen konnte Die detail lierten Gründe legte er damals in einem offenen Brief an den Münchner Oberbürgermeister Ude dar. Weil im Leben des sym pathischen Künstlers Ehrlichkeit und Menschlichkeit immer als etwas Besonderes galten, um dass es sich zu kämpfen lohnt, vertauschte er plötzlich mit ei ner scheinbar selbstverständli chen Leichtigkeit sein Leben mit sicheren und hohen Arbeitsein kommen mit einem Leben eines vielleicht brotlosen Künstlers.
So konsequent, wie er seinen Beruf wechselte, so konsequent wechselte er genau zu Weih nachten 1998 seinen Malstil - so plötzlich wie ein Hase auf seinen Weg einen Hacken schlägt. Hat te er zuvor eine abstrakte sur realistische Schaffensperiode mit kalten winterlichen weißen Bettlakenfarben, so wendet er sich jetzt, wie er ihn nennt, dem - kubistischen Expressionismus - zu. Seine Werke sind nun far benfroher - seine Farbpalete 32
enthält nun ein leuchtendes Rot, Grün, Gelb, wobei das tiefe und kräftige Kobaltblau sein Favorit ist. Mit schwungvollen Pinselstri chen kreiert er im ersten Augen-
ein. Im Gegensatz zu Feinigers Werken, die eher architektonisch mit strengen Flächenstrukturen und großer Räumlichkeit wirken, strahlen irberseders Werke grö
aus München schrieb über sei ne neueren Bilder: es fehlt momentan das wirklich Neue in seinen Werken." Aber warten wir ab und haben noch etwas Ge duld bis der „Hase“ wieder ei nen Hacken schlägt. (Einige Bilder der IrbersederAusstellung sind im Internet ab rufbar). Im Zeitraum von Mai bis Juli 2000 sind vier Ausstellungen mit Frauen geplant, die unter dem Moto: Frauen im Fürther Kunst sommer, ausstellen werden. Hierfür konnten bereits die bei den Nachwuchskünstlerinnen Walburga Popp aus Cadolzburg (Moderne Malerei) für Mai und Myriam Weiß aus Fürth (ModeDesign) für Juni; und die inter nationalen Künstlerinnen Martine Elhaik Strub aus Straßburg/ Frankreich (jüdische Kunst) für Mai, und CATYB aus Paris (Mo derne Kunst) für Juli, gewonnen werden.
Alfred Eckert
Ansprechpartner für die Galerie: H. Peter Irberseder in unserer Galerie. Foto: 4. Mayer
blick abstrakte und nach länge rem konzentrierten Hinsehen ge genständliche Figuren auf die Leinwand, hauptsächlich Men schen, die in Irberseders Leben immer eine wichtige Rolle spie len, Porträts, weniger Landschaf ten. Darunter finden sind auch kleine politische Provokationen wie die Bilder: Baby Blauhelm, Deutschland im Krieg. Er will den Betrachter zu eigenen Gedanken aufstacheln.
Will man seinen Malstil mit an deren Künstlern vergleichen, fällt einem sofort der deutschstäm mige amerikanische Maler Lyonell Feiniger (1871 - 1956)
ßere Harmonie und Bewegung aus, was sich in einem Rhyth mus und explosiveren Ausdruck der Farben und der Themen dar stellt. Sein außergewöhnlich kreatives Engagement und seine Hartnäkkigkeit, etwas zu schaffen und auch zur Vollendung zu bringen, wird ihn mit großer Sicherheit an sein ersehntes Ziel bringen. Irberseder ist als Künstler noch sehr jung, sein Ausstellungs verzeichnis aber beweist - seine Bilder sind gefragt. Und wie steht es nun mit seinem eigenen Stil? Prof. Franz Schilke
Alfred Eckert Tel.; 7435206 Rüdiger Schmidt Tel: 741 9668 Robert Schönlein Tel.: 7418971. Weitere Informationen im Internet: www.altstadtvereinfuerth.de