Altstadtverein Fürth
ben, deren Bauern das Zentrum versor gen. In diesen fest abgegrenzten Sprengeln üben Vögte stellvertretend für die jeweiligen Landesherren die Macht aus. (Abb. 2) Etwa ab der Mitte des 14. Jh. treffen Seuchen in mehreren Wellen die Be völkerung. Pogrome gegen die vermeint lich Schuldigen, die Juden, folgen. Organisierter Mord und Vertreibung die nen jedoch nicht selten rein wirtschaftli chen oder politischen Interessen (z.B. Zerstörung des Nürnberger Gettos im Dezember 1349). Kunst und Wissenschaft
Abb. 2: Die 1132 erstmals urkundliche erwähnte Burg Hoheneck bei Ipsheim, Krs. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, war lange Zeit Sitz adeliger Dienstmannen der Nürnberger Burggrafen (Holzschnitt von 1553).
wohlhabende Bürger, d.h. die zahlenmä ßig vergleichsweise kleine Schicht des Patriziats aus reichen Kaufleuten und Ministerialen, haben Zugang zu Rat und städtischen Regierungsämtern. Neben Adel und Klerus entwickeln sich die Städte damit zu einem wichtigen Macht
faktor im mittelalterlichen Deutschland. Im Gebiet des heutigen Mittel franken befinden sich noch im 12. Jh. zahlreiche verstreute Einzellehen aus dem Haus besitz des Königs. Die Grafen-, Herrenund Klostersitze sind jeweils von einem Ring grundherrschaftiicher Höfe umge
Die Kunst des Hoch- und Spätmittelalters wird von der Romanik (ca. 11.-13. Jh.) und der Gotik (in Deutschland ca. 13frühes 16. Jh.) geprägt. Typisch für den romanischen Baustil sind Rundbögen und festungsartige Mauern, die große Raumweiten ermöglichen. Die Anfänge der Fürther Kirche St. Michael um das Jahr 1100 fallen in diese Epoche, jedoch finden sich heute kaum mehr ent sprechende Spuren. Berühmte, noch heu te existierende Bauwerke im romanischen Stil sind z.B. der Bamberger Dom und die Doppelkapelle der Nürnberger Burg. (Abb. 3)
Abb. 3: Mächtige Mauern, Rundbögen und relativ kleine Fensteröffnungen sind typisch für romanische Bauten wie hier den Bamberger Dom (links) und die Doppelkapelte der Nürnberger Burg (rechts).
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