Altstadtverein Fürth
Abb. 4: Kirche St. Michael, das heutige Wahrzeichen der Fürther Altstadt. Auf dem Kupferstich aus dem Jahr 1705 von Johann Alexander Boener ist noch der damals bei der Kirche angesiedeite Friedhof zu erkennen.
Die Gotik findet Niederschlag in Kirchen wie auch weltlichen Bauwerken. Da durch. dass die Bauwerkslasten nun durch Spitzbögen. Strebepfeiler und Kreuzrip pengewölbe abgetragen werden und die wuchtigen Mauern der Romanik aufge löst werden können, erscheint diese neue Bauweise vergleichsweise grazil. Erst mals werden große, oft mit Maßwerk ver zierte Fenster und helle, lichtdurchflutete
Räume möglich. Große Teile der Kirche St. Michael (z.B. Chor, erbaut 1485, Renovierung um 1500) sind im spät gotischen Stil erbaut. Weitere Beispiele sind die Nürnberger Kirchen St. Lorenz und St. Sebald. (Abb. 4 und Abb. 5) Die Literatur des Hoch- und Spätmittel alters wird geprägt vom höfisch-ritterli chen Minnesang, der gesungenen Liebes lyrik des westeuropäischen Adels. Zu den
Abb. 5: Maßwerk-Ornamentik am Braut portal der Sebaiduskirche, Nürnberg.
bekanntesten Minnesängern des deutsch sprachigen Raumes zählen Walther von der Vogel weide und Wolfram von Eschenbach. Daneben steht das Helden epos, dessen ältester und wohl bekanntes ter deutscher Vertreter das im 13. Jh. ent standene Nibelungenlied ist. (Abb. 6)
Abb. 6: Minnesänger auf Darstellungen aus dem codex manesse aus dem frühen 14. Jh.: Walther von der Vogelweide (ca. 1170 -1228; links) und Wolfram von Eschenbach (ca. 1160/80 - co. 1220) als Ritter (rechts)
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