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Altstadtverein Fürth

Abb. 14: Alltagsgeschirr, ca. spätes 15. jh., Stadlershof, Markplatz 5 (Foto:AAF).

im Herbst die frisch geernteten Futter­ rüben verbrachten. Die Gruben wurden mit Stroh und Erde sorgfältig abgedeckt und die Vorräte überstanden so selbst har­ te Winter. (Abb. 14) Zwar vermutet der Häuserchronist Gottlieb Wunschei, dass bereits um 1500 mit einer Bebauung des Grundstücks zu rechnen ist, jedoch lassen sich historische Aufzeichnungen zu Hof und Gebäuden nur bis 1611 zuriickverfolgen. Durch die Grabungen konnte nun tatsächlich die für den Stadlershof am Grünen Markt vermu­ tete Besiedlung um 1500 nachgewiesen werden. Weitere Grabungen ergaben ähnlich inte­ ressante Ergebnisse. In Grabungen in der Gustavstraße 31, der Königstraßc 91-93 und der Wilhelm-Löhe-Straße 18 traten neben mittelalterlichem Keramikmatcrial eine spätgotischen Münze und Funde aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. auf. Der Fund eines Gefäßfragmentes aus Sieg­ burg mag darauf hinweisen, dass Fürth

Brandenburg belehnt. Daraufhin verlegen sie ihren Sitz nach Ansbach, erhalten ihre Ansprüche in Fürth jedoch nach wie vor aufrecht. Die Bedeutung Nürnbergs für die Geschicke Fürths ist Folge des raschen Aufstiegs der Stadt als bedeutender Handelsmittelpunkt. Nicht zuletzt durch den Rückzug der Markgrafen aus Nürn­ berg und den Verkauf ihrer Nürnberger Besitztümer an die Reichsstadt gewinnt das wohlhabende Patriziat an Macht und stärkt seine Rolle in der Dreiherrschaft. Zwar sank Fürths Bedeutung in dem Maße, in dem Nürnberg aufstieg, jedoch war jede der drei Parteien auf den eignen Vorteil und Einfluss in dem ver­ gleichsweise kleinen Ort bedacht und niemand hatte die alleinige Herrschaft inne. Trotz oder gerade wegen der widerstreitenden Interessen der drei Herren bleib die Selbstständigkeit Fürths gewahrt und Fürth entging dem Schick­ sal, verkauft oder eingemcindet zu

Anteil am Fernhandel der Nachbarstadt Nürnberg hatte. Die Dreiherrschaft

Bis Fürth 1792 preußisch wird liegt Fürth im unmittelbaren Einflussbereich dreier Herren: des Bischofs von Bamberg, der Reichsstadt Nürnberg sowie der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Diese so genannte Dreiherrschaft prägt insbesondere die neu­ zeitliche Entwicklung des Ortes, findet ihren Ursprung jedoch bereits ini Mittelalter. Die Einfluss Bambergs in Fürth begründet sich aus der Schenkung des Ortes durch Heinrichs II. an das von ihm gegründete Bistum im Jahre 1007. Als Konrad der Fromme den bischöflichen Anspruch in den Stiftungsbriefen aus dem frühen 14. Jh. bestätigt, ist das Bistum Bamberg bereits Hochstift mit politischem und wirtschaftlichem Einfluss. (Abb. 15)

Abb. 13: Grabung unter beengten Verhältnissen im Stadlershof, Marktplatz 5 (Foto: AAF).

Der Anspruch der Markgrafen von Ansbach-Brandenburg resultiert aus ihren Anfängen als Nürnberger Burggrafen. 1311 kaufen die Zollern, die seit dem ausgehenden 12. Jh. die Nürnberger Burggrafen stellen, Ansbach und werden Abb. 15; Der ottonische Kaiser Heinrich II. (Bamberger im frühen 15. Jh. mit der Mark Dom, Adamspforte).

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