Kriegerheimsiedlung

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Die Kriegerheimsiedlung befindet sich im Espan und entstand in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die Siedlung erstreckt sich auf das Areal zwischen der Espanstraße, Kriegerheimstraße und Widderstraße. Dieser Typ von Siedlungen war Teil einer staatlichen und in Verbänden organisierten Kriegsopferfürsorge.

Ziel sollte es sein, Kriegsteilnehmern aus dem Ersten Weltkrieg nach der Rückkehr in die Heimat den Kauf eines kleinen Hauses mit Garten zu ermöglichen. Dabei sollten die Wohnungen immer einen kleinen Garten haben, damit sich die Menschen gärtnerisch und handwerklich betätigen konnten. Die Form des Einfamilienhauses wurde häufig genutzt, da u. a. ein maßgeblich am Bau solcher Siedlungen in Deutschland beteiligter preußischer Architekt der Meinung war: „Einem an Armen und Beinen Verletzten kann nicht gut zugemutet werden, vier Treppen hoch zu wohnen. Dagegen kann in der Kleinsiedlung eine Wohnung zu ebener Erde ohne Schwierigkeiten bereitgestellt werden.[1]

Die wirtschaftlich schwierige Situation in Deutschland (Inflation) nach dem Ersten Weltkrieg verzögerte häufig die Umsetzung dieser Form der Kriegsopferfürsorge, sodass insbesondere in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre in ganz Deutschland solche Siedlungen entstanden – so auch in Fürth. Die eigens nach dem Ersten Weltkrieg dafür in Fürth gegründete Genossenschaft entstand von Kriegsteilnehmern und wurde am 15. Juli 1920 unter dem Namen Wohnungsgenossenschaft Kriegerheimstätte gegründet. Unter den Prinzipien der Solidarität, Selbsthilfe und Selbstverwaltung verfolgte die Genossenschaft als Zweck die Errichtung von Wohnhäusern im Bereich der Kriegerheimstraße. Nach nur drei Monaten zählte die Genossenschaft bereits 139 Mitglieder, sodass mit staatlichen Fördergeldern bereits erste Grundstücke im Espan gekauft werden konnten. Die Rechtsform änderte sich in der Folgezeit mehrmals. Bereits 1930 wurde aus der Siedlungsgenossenschaft eine Baugenossenschaft mit inzwischen 172 Wohnungen und 44 Häusern. Die ersten errichteten Häuser waren die Wiesenstraße 41 und 43. 1941 erfolgte der Zusammenschluss mit der Beamtenbaugenossenschaft Fürth e.G.m.b.H. (Beamtensiedlung), 1942 wurde sie schließlich umbenannt in die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Fürth e.G.m.b.H.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Muthesius: Kleinhaus und Kleinsiedlung. München 1918. S. 118 ff.
  2. Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, Ein Geschichtslexikon, Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Fürth eGmbH, Fürth, Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 141

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