Städtische Kunstsammlung

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Die Städtische Kunstsammlung basiert auf vier Kollektionen, die auf unterschiedlichen Wegen in den Besitz des Fürther Stadtarchivs gelangten:

  • „Nachlass Sammlung Gebhardt“ (Signatur „G“ und Signatur „NL 105“, ca. 8500 Werke)
  • „Nachlass Weidenbacher“ (Signatur „NGW“, ca. 19500 Werke)
  • Graphische Sammlung (Signaturen „Bi“, „OR“ und „I“, ca. 2200 Werke)
  • Konvolut weiterer Werken (Signatur „X“) mit nicht oder nicht mehr vollständig rekonstruierbarer Zugangshistorie

Hinzu kommen (Stand Mitte 2025) noch insgesamt 527 Werke aus den vier Nachlässen von Gudrun Kunstmann, Otto Kandel, Eva Hermann und Karl Dörrfuß.

Das bedeutendste und wertvollste Werk in der Sammlung ist das Gemälde „David und Abigail“ (1752) von Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770), dem berühmten venezianischen Maler des Spätbarock. Druckgrafiken von Albrecht Dürer sind ebenso im Bestand wie Gemälde von niederländischen Meistern.

Die städtische Kunstsammlung wächst weiter an: Seit 2018 gibt es einen jährlichen Ankaufs-Etat i.H.v. 10.000 EUR im städtischen Haushalt, aus dem aktuelle Arbeiten von Fürther Kunstschaffenden erworben werden. In 2024 wurden Bilder von Kathrin Hausel, Oliver Boberg, Anders Möhl, Jochen Pankrath und Hermann Wagner angekauft.[1]

Geschichte

Der Kaufmann Conrad Gebhardt (1791-1864) vermachte seine Privatsammlung (ca. 5000 Bücher, 1000 Manuskripte, 2000 Holzschnitte und Kupferstiche, 142 teils sehr bedeutende Ölgemälde) testamentarisch seiner Heimatstadt Fürth und legte damit den Grundstock zur heutigen Sammlung.[2] Ein nachvollziehbares Konzept lag der Sammlung nicht zugrunde, Gebhardt sammelte nicht systematisch, sondern nach persönlichem Geschmack und Interesse. Viele Arbeiten haben daher auch keinen Fürth-Bezug.

Lange Zeit war die Stadtverwaltung war mit dem Erbe überfordert, die Kunstwerke wurden unter konservatorisch fragwürdigen Bedingungen gelagert und nicht inventarisiert.

Die Sammlung wurde im 19. Jahrhundert erst im Rathaus, später im Schulhaus in der Hirschenstraße und schließlich wieder im Rathaus aufbewahrt. Aktuell befindet sich die städtische Kunstsammlung im Depot des Stadtarchivs im Schloss Burgfarrnbach.

In 2022 hat der Stadtrat finanzielle Mittel zur Erschließung und Inventarisierung des Teilbestands Sammlung Gebhardt bewilligt. Die Kunsthistorikerin Dr. Verena Friedrich wurde mit dem Erheben und Dokumentieren der Objektdaten und Provenienzen beauftragt.

Ausstellungen

Die städtische Kunstsammlung ist eine Depotsammlung und der Öffentlichkeit derzeit nicht zugänglich. In der „Flur-Galerie“ im öffentlich zugänglichen dritten Stock des Rathauses werden aber aktuelle Neuerwerbungen (im jährlichen Wechsel) gezeigt.

Lokalberichterstattung

  • S. Schmutterer: Kunstschätze steigen aus Versenkung auf. In: Fürther Nachrichten vom 18. August 2005 (Druckausgabe, Lokalteil S. 4)
  • Matthias Boll: Städtische Kunstsammlung: „Eine Katastrophe“. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2022 (Druckausgabe, S. 27)
  • Alexandra Voigt: Regensburg und Prag: Das Fürther Tiepolo-Gemälde geht auf Reisen. In: NN.de vom 4. August 2023 - online (NN+)
  • Sabine Rempe: Die Städtische Kunstsammlung wächst. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2024 (Druckausgabe, S. 39)
  • Alexandra Voigt: Eine gewaltige Aufgabe: Die Stadt Fürth lässt endlich kostbaren Kunstschatz erschließen. In: NN.de vom 7. September 2025 - online (NN+)

Siehe auch

Weblinks

  • Stadtrat Fürth: Städtische Kunstsammlung (Gemälde): Bewertung - online

Einzelnachweise

  1. Sabine Rempe: Die Städtische Kunstsammlung wächst. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2024 (Druckausgabe, S. 39)
  2. Auszug aus dem Testament: „Ich lege der Stadtgemeinde Fürth die Verpflichtung auf, dafür Sorge zu tragen, daß dieses Vermächtnis in einer angemessenen Räumlichkeit und unter entsprechender Aufsicht und Fürsorge aufbewahrt und zur Förderung der Bildung hiesiger Einwohnerschaft tunlichst verwendet wird.“

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