Merkurstraße 41

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Dienstwohngebäude für sechs Unteroffiziere, später Kießling-Villa im Südstadtpark, heute Wilhelm-Löhe-Hochschule Fürth, Feb. 2012
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Gebäude
Merkurstraße 41
Straße / Hausnummer
Merkurstraße 41
Postleitzahl
90763
Objekt
Ehemaliges Dienstwohngebäude für sechs Unteroffiziere (Gebäude Nr. 67)
der Artilleriekaserne mit Depot, später „Kießling-Villa“,
heute Standort der Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Baujahr
1908
Denkmalstatus besteht
Ja
Akten-Nr.
D-5-63-000-1585 (14)
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth
Ehemals (abgerissen)
Nein
Baustil
Historismus
Geo-Daten
49° 27' 34.91" N
10° 59' 52.16" E
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Dreiflügeliger, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, Risaliten, Erkern und Zwerchhaus mit Fachwerk-Halbwalmgiebel, reduziert historisierend, 1908/09, Umbau 2010/11.

Villa Schickedanz / Kießling-Villa

Bereits vor dem heutigen Sitz der Familie Schickedanz gab es in Fürth ein Gebäude, das der Volksmund als „Villa Schickedanz“ oder auch „Kießling-Villa“ (nach Schickedanz' Schwester Liesl Kießling) bezeichnete. Dies befand sich in der Fürther Südstadt an der - inzwischen verschwundenen - Artilleriestraße und war nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre Teil von US-Kasernenanlagen. Zuletzt war es das Gebäude 67 der William O. Darby Kaserne bis zum Abzug der U.S. Army 1995. In diesem repräsentativen, dreiflügligen Gebäude aus dem Jahr 1910 wohnte zeitweise Gustav Schickedanz und seine Schwester Liesl Kießling.

Der Putzbau auf Sandsteinsockeln wurde 1910 entlang des Leyher Landgrabens als Repräsentationsgebäude der Artilleriekaserne errichtet, doch bereits 1917 wurden die darin untergebrachten Wohnungen zu Büroräumen umgebaut. Die beeindruckenden Zierelemente, wie alte Türbeschläge und kassettierte Wandschrank- und Zimmertüren, blieben teilweise bis heute erhalten. Die US-Amerikaner haben die Villa incl. Schwimmbad gleich nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und sie war während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse Unterkunft für hochrangige Besucher und Gäste. Danach wurde das Gebäude bis zum Abzug der US-Streitkräfte 1995 in das Kasernengelände integriert.

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, hat es auch die Konversion der ehemaligen Militärflächen überstanden und steht nun frei inmitten des Fürther Südstadtparks.

Bis zum Herbst 2011 errichtete die Diakonie Neuendettelsau mit An- und Umbauten des Gebäudes die private «Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften», die zum Wintersemester 2012/2013 ihren Betrieb aufnahm. Sie bietet Studiengänge im Gesundheitsmanagement an. Im Juli 2020 verließ die Wilhelm Löhe Hochschule das Gebäude wieder und nutzt jetzt einen Neubau in der Nachbarschaft. 2024 wurde der Name der Hochschule in SRH University - Campus Fürth geändert. Dafür zog die Berufsfachschule für Pflege, betrieben von Diakoneo in Neuendettelsau, von Nürnberg hierher.

Es befindet sich zusätzlich in Dambach ebenfalls die Villa Schickedanz, das ehem. Wohnhaus von Gustav und Grete Schickedanz.

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Diakonie-Uni verändert Schickedanzvilla. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2010 - online
  • Ausbau der Bildungsangebote im Fürther Süden. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 17 vom 23. September 2020, S. 5 – PDF-Datei

Siehe auch

Bilder

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