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Altstadtverein Furth

42/08

F ü r th e r G e sc h ic h te

Projekt U-Bahn - doch ein Problem? S ta n d 9 .1 1 .1 9 9 3 s A Is Teil neh mer am FDP- Info Abend im „Stadtwappen“ am 4.11.93 wollen w ir dazu und zu dem FN-Artikel v. 8.11.93 Stellung nehmen.-

Die Behauptung, die Bezu­ schussung der U-Bahn durch die Stadt werke kann so nicht gelten. Denn wer soll dann die in absehbarer Zeit dringend not­ wendige Sanierung des Abwas­ sernetzes in Höhe von ca. 100 Mio. DM finanzieren? Weiter­ hin müssen noch erhebliche Mittel aufgebracht werden, um die Stromgrundleitungen in einigen Stadtgebieten zu er­ neuern bzw. zu verstärken.

Begehung des U-Bahn-Tun­ nels kurz vor der Eröffnung. (Repro Ab 29/1994)

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Auch kann der Unsicher­ heitsfaktor der Unterhaltsko­ sten der U-Bahn zur Zeit von keiner Seite konkretisiert wer­ den, denn es wurden von den Stadtwerken Zahlen zwischen 10 und 15 Mio. DM genannt. In Anbetracht der bereits zehnjährigen Planungspha­ se der U-Bahn in Fürth sollte es doch möglich sein, das im Frühjahr 94 erscheinende In­ traplan-Gutachten zum schie­ nengebundenen Nahverkehr abwarten zu können. Dies be­ fürwortet auch die FDP-Bezirksvorsitzende Elke Paix. Oder wird hier befürchtet, dass durch dieses Gutachten sachliche Gegenargumente in finanzieller und plane­ rischer Hinsicht auftauchen könnten? Trotz der zurückliegenden Hochkonjunktur mit den

Hauptgewerbetreibenden, wie u.a. Siemens, Quelle, Grundig oder Hertl, war die Stadt Fürth nicht in der Lage, .sich ein fi­ nanzielles Polster zu schäften. Wie soll denn ein solch „mäch­ tiges“ Projekt wie die U-Bahn in einer Zeit der Rezession be­ wältigt werden? Kulturelle und soziale Ein­ richtungen werden massiv ge­ kürzt, mit der Begründung, es wären dazu die finanziellen Mittel nicht vorhanden. Die Fremdzuschüsse von 90 % bzw. 450 Mio. DM dürfen darüber nicht hinwegtäuschen, dass die Stadt Fürth bzw. die Stadtwer­ ke die Unterhaltskosten, die sie allein tragen müssen, nicht aufbringen können. Außerdem ist es unverständ­ lich, dass im Rahmen diese Großprojekts u.a. Häuser wie das „Cafe Fürst“, das „Fisch-

häusla“ und ebenso die „Maxbrücke“ abgerissen werden müssen. Hier scheinen ide­ elle, denkmalsschützende und finanzielle Argumente keine Rolle zu spielen. S ta n d 1 2 .1 1 .1 9 9 3 :

Nach Teilnahme an der ent­ scheidenden Stadtratsitzung zum U-Bahnentscheid am 10.11.93, anschließenden Ge­ sprächen und weiteren Recher­ chen ergaben sich folgende Er­ kenntnisstände: In den von den Stadt werken immer wieder angegebenen Gesamtkosten von ca. 500 Mio. DM sind wichtige Kosten nicht enthalten. Dazu gehören u.a. Gutachterkosten zur Be­ standssicherung von Bauwer­ ken oberhalb der Trassenfüh­ rung und entstehende Scha­ densersatzansprüche durch Auswirkungen der Baumaß­ nahmen während der Bauzeit oder die geplante Errichtung einer „Park - Ride -Station“ am U-Bahnende auf der Hard. Gravierend erscheint die Tat­ sache, dass die Zuschüsse von Land und Bund nicht auf die Gesamtkosten bezogen wer­ den können, sondern nur auf die zuschussfähigen Herstell­ kosten, die wesentlich geringer sind. Folglich ergibt sich eine größere Differenzsumme die von den Stadtwerken bzw. der Stadt zu finanzieren ist. Unverständlich ist für uns, dass alle Zahlen und Zuschuss­ faktoren auf mündlichen An­ gaben basieren. Eine maximale Förderung ist aus unserer Sicht auf Grund der Landes und Bundes Haushaltslage wohl kaum zu erwarten. Weiterhin ist ein massiver Gewerbesteuerrückgang in den letzten Jahren zu verzeich­ nen der sich nach Prognosen noch weiter fortsetzen wird. ' Gregor Diekmann Matthias Bauer