Rosa Lehmann
- Person
- Rosa Lehmann
- Vorname
- Rosa
- Nachname
- Lehmann
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 3. Juli 1912
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 22. Februar 2007
| Person | Verwandtschaftsgrad |
|---|---|
| Adolf Höllenreiner | Sohn aus 1. Beziehung |
| Johanna Höllenreiner | Mutter |
| Johanna Lehmann | Tochter |
| Josef Lehmann | Ehemann |
| Josef genannt „Peter“ Lehmann | Sohn aus 1. Ehe |
| Magdalena Lehmann | Tochter |
| Rudolf Höllenreiner | Vater |
Rosa Lehmann, geb. Höllenreiner (geb. 3. Juli 1912 in Fürth, gest. 22. Februar 2007) stammte aus einer Sinti-Familie und hatte zehn Geschwister.
Ihre Ururgroßeltern stammten aus Burgfarrnbach, väterlicherseits waren die Famile als „Höllenreiner“, mütterlicherseits als „Delis“ bekannt. Die „Höllenreiners“ betrieben Handel, waren musikalisch und handwerklich begabt sowie als Zahnärzte tätig, die die Bauern versorgten.
In Fürth wohnte die Familie im Hinterhaus Königstraße 7, ihr Vater Rudolf hat im Winter für die großen Bierbrauereien am Kanal Eis gehauen. Ihre Mutter Johanna flickte Schirme und machte andere Arbeiten.
Leben - Verfolgung - Weiterleben
Zunächst ging Rosa im sogenannten „Michelschulhaus“ zur Schule, als sie 12 Jahre alt war zog die Familie nach München, wo sie nach einer Erkrankung der Mutter als Händlerin zu arbeiten begann.
Aus München brachte sie ihren 4-jährigen Sohn Adolf mit, der am 26. Dezember 1935 geboren worden war (gest. Am 23. April 1943). 1939 heiratete sie Josef Lehmann ( geb. 13. April 1911 in Feinsteinhaar) in Hersbruck, am 15. Mai 1940 wurde in Nürnberg ihre Tochter Johanna geboren (gest. 17. Januar 1944 in Birkenau). Zunächst lebten sie in einer Mietwohnung, später in einem eigenen Holzhaus am Waldrand. Bis zur Geburt ihrer jüngsten Tochter waren drei Kinder gestorben.
Die Familie wurde von der Hersbrucker Nachbarschaft nicht negativ behandelt.
Am 8. März 1943 wurde Rosa Lehmann gemeinsam mit ihrer Familie von lokalen Ordnungskräften in Hersbruck verhaftet und nach Nürnberg gebracht, dann im Viehwaggon nach Auschwitz-Birkenau in das sogenannte "Zigeunerfamilienlager" deportiert. Ihre Kinder Adolf und Johanna wurden in Auschwitz ermordet; Rosa und ihr Mann überlebten die Lagerhaft, ihr gesamter Besitz wurde konfisziert.
Im April 1945 gelang Rosa die Flucht aus dem Todesmarsch, indem sie sich mit Kleidung einer „Ackerscheuch“ tarnte, sich in einen Bus schmuggelte und über Leipzig zurück in die Region gelangte. Ihr Mann wurde ebenfalls in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert und überlebte.
Das Ehepaar Lehmann kehrte nach Hersbruck zurück und lebte in der Leutenbachstraße 19 (das Anwesen ist heute das Gasthaus Zur Alten Bahn), bekam zwei weitere Kinder (Magdalena, geb. 1946, und Josef, geb. 1953). Später lebten sie in Nürnberg und Umgebung.[1]
Rosa Lehmann berichtete Jahrzehnte später über ihre traumatischen Erlebnisse und das Schicksal ihrer Familie. 2003 besuchte sie Hersbruck als Zeitzeugin.
Siehe auch
Weblinks
- Dokumentationsstätte KZ Hersbruck - online
- N-Land Rosa Lehmann - [https://n-land.de/lokales/hersbruck/wer-weiss-etwas-ueber-rosa-lehmann online)
- N-Land Gedenken an Sinti Familien - [https://n-land.de/lokales/hersbruck/gedenken-an-hersbrucker-sinti-familien)
Einzelnachweise
- ↑ Dokumentationsstätte KZ Hersbruck Das Leben der Rosa Lehmann, eine Nachbarin in Hersbruck - [ https://www.kz-hersbruck-info.de/das-leben-der-rosa-lehmann-eine-nachbarin-in-hersbruck/online]