Denkmal der Ludwigsbahn
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| Das Denkmal der Ludwigsbahn am heutigen Standpunkt, fotografiert von der "Fürther Seite" (Westen). |
Karte temporär außer Betrieb
- Gebäude
- Denkmal der Ludwigsbahn
- Objekt
- Denkmal der Ludwigsbahn
- Baujahr
- 1890
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Akten-Nr.
- D-5-64-000-584 (1)
- Quellangaben
- - Denkmalliste Nürnberg
- Ehemals (abgerissen)
- Nein
- Bauherr
- Ludwigsbahngesellschaft
- Architekt
- Heinrich Schwabe
Das Denkmal der Ludwigseisenbahn ist ein zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn errichtetes Denkmal.
Geschichte
Der Beschluss über die Errichtung eines Denkmals wurde zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn im Jahr 1885 gefasst. Die Grundsteinlegung fand am 7. Dezember 1885 statt - am 50. Jahrestag der ersten Adlerfahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Für das Denkmal wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, dass Professor Heinrich Schwabe (1847-1907) für sich entscheiden konnte, obwohl die Jury Rolf Maisons Entwurf "Herakles" als beste künstlerische Arbeit würdigte. Dieser Entwurf wurde später als "Centaurenbrunnen" vor dem Fürther Hauptbahnhof realisiert. Die Metallgussarbeiten führte die namhafte Kunstgießerei Lenz aus.[1] Am 16. Oktober 1890 wurde das Denkmal feierlich am Nürnberger Plärrer enthüllt. Die Kosten beliefen sich auf 58.500 Mark. Die Hälfte der Kosten übernahm der bay. Staat, die andere Hälfte teilten sich Ludwigseisenbahngesellschaft, Stadt Nürnberg sowie der Vorstadtverein Nürnberg und einige Mäzene. Seit der Enthüllung des Denkmals 1890 wechselte es mehrmals seinen Standort (siehe Standortwechsel). Heute ist es am U-Bahnhof Bärenschanze in Nürnberg zu finden.
Gestaltung und Symbolik
Das Denkmal zeigt die Städte Nürnberg und Fürth personifiziert als Furthica und Norimberga sitzend jeweils in Richtung ihrer Städte blickend (am heutigen Standort). Auf dem Obelisk ist der Genius mit dem Flügelrad zu sehen, darunter zwei Reliefs des alten und des (damals) neuen Verkehrs.
Am Denkmal befindet sich in goldenen Lettern die Inschrift:
Unter König Ludwig I.
wurde die erste mit Damf betriebene
Eisenbahn Deutschlands
eröfnet zwischen
Nürnberg und Fürth
MDCCCXXXV
Mehrfacher Standortwechsel
Am 16. Oktober 1890, unter Beisein der Münchner Prominenz, wurde das Denkmal von Heinrich Schwabe auf dem Nürnberger Plärrer feierlich enthüllt. Bereits 1927 musste das Denkmal dem Straßenbahn-Gleisbau am Plärrer weichen. Die Pläne, das Denkmal direkt auf der Stadtgrenze zu platzieren, scheiterten am Widerstand der Fürther Baubehörden. 1929 wurde das Denkmal mit dem Brunnen dennoch an der Stadtgrenze aufgestellt, jedoch nur auf Nürnberger Boden, ohne große Feierlichkeiten und ohne Fürther Gäste, denn die hatte man von Nürnberger Seite aus gar nicht erst eingeladen. 1965 wurde das Denkmal erneut versetzt, dieses Mal ein paar Meter weiter auf eine Grünanlage direkt am Frankenschnellweg.
Als 1981 im Zuge des Umbaus der Auffahrt zum Frankenschnellweg und des Neubaus der U-Bahn-Hochtrasse das Denkmal abermals im Weg war, kam es erneut zum Streit zwischen beiden Städten. Die Nürnberger empfahlen den Fürthern, das Denkmal vor dem Fürther Hauptbahnhof aufzustellen - mit der Begründung, Fürth habe stets die Aktienmehrheit an der Ludwigsbahn-Gesellschaft gehalten. Fürth wollte das Denkmal jedoch nicht und so wurde es in die Auffahrtsschleife des Frankenschnellwegs gestellt, wo noch heute das abrupte Ende eines steinernen Weges den Standort des Denkmales erkennen lässt.
Heute schließlich befindet sich das Eisenbahn-Denkmal an einem repräsentativeren Standort an der U-Bahnhaltestelle Bärenschanze in Nürnberg. Dies erfolgte auf Initative des Unternehmers und Mäzens Kurt Klutentreter, der 1993 den aktuellen Standort vorschlug.
Literatur
- A. Glocker: Nürnberger neueste Kunstdenkmäler. Nürnberg, 1890
- Helmut Häußler: Brunnen, Denkmale und Freiplastiken in Nürnberg. Eine Bestandsaufnahme. Brunnen der reichsstädtischen Zeit, Brunnen des 19. und 20. Jh., zeitgenössische Brunnenkunst; Denkmale mit Erinnerungs- und Würdigungscharakter, plastische Werke mit symbolischem und schmückendem Charakter, Gartenfiguren des 17. und 18. Jh.; Nürnberg: Albert Hofmann, 1977, 131 S., ISBN 3-87191-036-8 , hier: S. 28 f.
- Kurt Müller: Gerühmt, verbannt und wiederentdeckt. Die komplizierte Geschichte des Kunstbrunnens zur Erinnerung an die erste deutsche Eisenbahn [„Der Eisenbahnbrunnen“]. In: Nürnberger Altstadtberichte, Hrsg.: Altstadtfreunde Nürnberg e. V., Heft 16 (1991), S. 47 - 68
- Markus Vogt: Ludwigseisenbahn-Denkmal. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, S. 655
- Geschichte Für Alle e. V. (Hrsg.): Fürther Straße - Aufbruch und Wandel. Sandberg Verlag, Oktober 2017
Lokalberichterstattung
- Hans Böller: Auf den Spuren eines Mythos, in: Fürther Nachrichten vom 4. Dezember 2023, S. 12 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ August Jegel: Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806; Verlag Lorenz Spindler Nürnberg, 1951, S. 177
Bilder
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Auf dem Obelisk am Denkmal der Ludwigsbahn ist der Genius mit dem Flügelrad zu sehen. Erstellungsdatum: 17. Mai 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Das Denkmal der Ludwigsbahn am heutigen Standpunkt, fotografiert von der "Fürther Seite" (Westen). Urheber: Felix Geismann
Erstellungsdatum: Mai 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Die anmutige Furthica mit Lorbeerkranz und Stadtwappen am Denkmal der Ludwigsbahn. Urheber: Felix Geismann
Erstellungsdatum: Mai 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Die beschwerliche Reise mit der Kutsche durch einen finsteren Wald mit vom Leben gezeichneten ... Die beschwerliche Reise mit der Kutsche durch einen finsteren Wald mit vom Leben gezeichneten Gestalten.
Urheber: Felix Geismann
Erstellungsdatum: Mai 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Furthica (links, Richtung Fürth blickend) und Nuremberga (rechts, Richtung Nürnberg blickend) ... Furthica (links, Richtung Fürth blickend) und Nuremberga (rechts, Richtung Nürnberg blickend) einander abgewandt und trotzdem verbunden durch die Ludwigseisenbahn.
Urheber: Felix Geismann
Erstellungsdatum: Mai 2008
Lizenz: cc-by-sa-3.0Abbau des Denkmals der Ludwigsbahn, Juni 1993 Urheber: Klaus-Peter Schaack
Erstellungsdatum: 16. Juni 1993
Lizenz: cc-by-sa-4.0Wanderorden des DAV anlässlich des 4. Internationalen Volkswandertages 1974, Metall, Motiv „50. ... Wanderorden des DAV anlässlich des 4. Internationalen Volkswandertages 1974, Metall, Motiv „50. Jubiläum Erste deutsche Eisenbahn“ bzw. „Denkmal der Ludwigsbahn“
Urheber: Deutscher Alpenverein Sektion Fürth
Erstellungsdatum: 1974
Lizenz: cc-by-sa-3.0Das Denkmal der Ludwigsbahn am 3. Standort, nahe des Frankenschnellwegs. Juli 1969 Urheber: Klaus-Peter Schaack
Erstellungsdatum: 16. Juli 1969
Lizenz: cc-by-sa-3.0Denkmal der Ludwigsbahn am Standort Stadtgrenze. Rechts im Hintergrund ist das Eingangsportal des ... Denkmal der Ludwigsbahn am Standort Stadtgrenze. Rechts im Hintergrund ist das Eingangsportal des Höfener Tunnels erkennbar. Historische Postkarte, 1950er Jahre, gelaufen 1958
Urheber: Fritz Lauterbach Ansichtskartenverlag
Erstellungsdatum: 15. August 1958
Lizenz: cc-by-sa-3.0Eisenbahndenkmal der Ludwigsbahn am 2. Standort an der Stadtgrenze zu Fürth (ca. 1935) Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1935
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivDas älteste deutsche Bahnwärterhaus, ehemals an der Stadtgrenze, im Hintergrund das später versetzte ... Das älteste deutsche Bahnwärterhaus, ehemals an der Stadtgrenze, im Hintergrund das später versetzte Denkmal der Ludwigseisenbahn, 1934
Urheber: Fritz Wolkenstörfer
Erstellungsdatum: 1934
Lizenz: Bildlizenz-StadtarchivDenkmal zur Erinnerung an die erste deutsche Eisenbahn 1835 zwischen Nürnberg und Fürth, hier an der ... Denkmal zur Erinnerung an die erste deutsche Eisenbahn 1835 zwischen Nürnberg und Fürth, hier an der Stadtgrenze in der Fürther Straße.
Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1930
Lizenz: cc-by-sa-3.0Ersatzmünze der Ludwigseisenbahn, 1921, 150 Pfennig, Aluminium, Motiv Denkmal der Ludwigsbahn Urheber: Ludwigseisenbahn
Erstellungsdatum: 1921
Lizenz: cc-by-sa-3.0US-Soldaten der 42. Infanteriedivision "Rainbow" erreichten bei der Befreiung Fürths am 19.04.1945 ... US-Soldaten der 42. Infanteriedivision "Rainbow" erreichten bei der Befreiung Fürths am 19.04.1945 auch das Denkmal der Ludwigseisenbahn an der Stadtgrenze
Über Datum: 19. April 1945
Lizenz: cc-by-sa-3.0
