Geflüchteten-Unterkunft Hafenstraße
Die Geflüchteten-Unterkunft an der Hafenstraße 49 wurde im September 2022 als Notquartiere in Betrieb genommen, für ca. 600 Menschen. Die Kosten für den Aufbau und Betrieb hat die Regierung von Mittelfranken übernommen, resultierend aus dem gesetzlichen Auftrag der Unterbringung von geflüchteten Menschen - in diesem Fall fast ausschließlich Menschen aus der Ukraine. Betreiber der Anlage ist die Unternehmensgruppe Steinwinkel Management GmbH in Rückersdorf, Kreis Nürnberg-Land. Neben dem Container-Dorf am Hafen betreibt die Unternehmensgruppe sechs weitere Flüchtlingsunterkünfte in Bayern. Dazu zählen jeweils zwei Einrichtungen im Landkreis Bamberg und Hof, sowie je eine in Bayreuth und Nürnberg.
In dem "Container-Dorf", bestehend aus ca. 124 Container, die in zwei Strängen a 88 Container in Ost-West-Ausrichtung zweigeschossig aufgestellt wurden. Das Grundstück befindet sich im Gewerbegebiet am Hafen, südlich gelegen von der Käserei Bayernland eG.
Eröffnung der Anlage war im September 2022. Aus dem Stadtgebiet, im Wesentlichen aber vom ehem. Elektronikmarkt Saturn in der westlichen Innenstadt, wurden die geflüchteten Ukrainer in dem Container-Dorf zusammengeführt. In dem Gebäudekomplex existieren abschließbare Mehrbettzimmer, Gemeinschaftsküchen, sowie abschließbare Familieneinheiten mit Kochnische und eigenem Bad und Spielzimmer für Kinder. Ein Nahversorger in der Hintere Straße ist fußläufig in 10 Minuten erreichbar, angeschlossen ist das Gelände mit dem Bus über den ÖPNV der infra.
Die Staatsregierung in München hat beschlossen, die Zahl der Unterkünfte zu reduzieren, zumal inzwischen die Zahl der Flüchtenden aus der Ukraine rückläufig ist, und in vielen Unterkünften eine Vielzahl von Zimmern/Betten leer stehen. Ziel sei es, so die Landesregierung, die bestehenden Bettenkapazitäten zu bündeln und damit gleichzeitig die Anzahl der Anlagen zu reduzieren, um Kosten zu sparen. Deshalb soll die Anlage am Hafen, an der laut örtlicher Presse aktuell (Stand November 2025) noch ca. 200 Menschen untergebracht sind, zum 6. März 2026 dauerhaft geschlossen werden. Gegen eine Schließung im März 2026 sprachen sich die Linken im Stadtrat in der Oktobersitzung des Stadtrates aus, mit der Begründung, die Schließung im Sinne der Kinder erst zum Schuljahreswechsel im Juli 2026 vorzunehmen. Der Antrag wurde lediglich von der Grünen Stadtratsfraktion mitgetragen, sodass keine Mehrheit für eine Verschiebung der Schließung zustande kam.
Der Betreiber würde das Container-Dorf gerne weiter betreiben, z.B. als Domizil für Obdachlose, Studenten oder Monteure. Dem erteilte der Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung eine klare Absage gegenüber der örtlichen Presse, da er den Standpunkt vertritt, dass man in Fürth Menschen nicht dauerhaft in Containern leben lassen wolle - neben dem Aspekt, dass erst ein Monat zuvor die Stadt eine neue Obdachlosenunterkunft in der Südstadt eröffnet hat.
Lokalberichterstattung
- Claudia Ziob: Geflüchteten-Unterkunft am Fürther Hafen: Was wird nach der Schließung aus den Containern? In: nordbayern.de - NN+
Siehe auch
- Obdachlosenheim
- Flüchtlingsunterkunft Ukraine