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Rundfunkgeschichte signalen, die der Hörer im Aufnahmeraum wahrnehmen würde. Das (virtuelle) Hörer­ eignis im Wiedergaberaum korrespondiert unverfälscht mit dem (realen) Schallereig­ nis im Ursprungsraum. Sehr eindrucksvoll ist das im Hör­ beispiel „Barbershop“ zu hö­ ren (siehe Internetquellen [1]). Stellt sich nun die Frage, war­ um die Kunstkopfstereopho­ nie in den 1970er Jahren nicht den Durchbruch im Consumer­ Markt erreicht hat? Die Kopfhörerwiedergabe war damals nicht gebräuchlich. Erst mit dem Sony Walkman, mehr als zehn Jahre später, hat sich diese etablieren können. Die Wiedergabe von Kunst­ kopfstereoaufnahmen über Lautsprecher liefert einen un­ akzeptablen Höreindruck. Der Versuch, die Lautsprecher­ wiedergabe mittels einer Vor­ filterung der Kunstkopfsignale zu verbessern war nicht er­ folgreich. Damals war keine „künstleri­ sche“ Nachbearbeitung der Kunstkopfaufnahme möglich, wie z.B. Geräuschmischung, was bedeutete, dass die Auf­ nahme am „Ort der Handlung“ (z.B. Wohnzimmer, Restau­ rant, Kirche oder Strand) eines Features oder Hörspiels erfol­ gen musste. Die Reproduktion der Ohrsig­ nale muss sehr genau erfolgen (HRTF des Kunstkopfes muss der HRTF des Zuhörers mög­ lichst genau entsprechen). Ein weiterer Nachteil ist, dass

der Höreindruck nicht der Kopfstellung folgt. 3. Siegeszug der Mehrkanalverfahren Zunächst ein paar Worte über den Höreindruck der Stereo­ wiedergabe über Lautspre­ cher. Dabei sind die einzelnen Schallquellen (z. B. Instrumen­ te) entlang der Basisbreite, also der gedachten Linie zwi­ schen der linken und rechten Lautsprecherbox lokalisierbar. Eine Lokalisierung im Raum ist nicht möglich (Tiefe, Höhe). Es ist keine wirklich räumliche Abbildung, also kein 3D­Audio. Zudem kommt hinzu, dass heute Musikaufnahmen zum Beispiel mit sehr vielen Mikro­ phonen als Mehrkanalaufnah­ me aufgezeichnet werden. Bei der Stereoabmischung (Post­ production) des Stereosignals werden die Instrumente und Gesangsstimmen an Positio­ nen „gestellt“, die nicht immer ihrer Aufnahmeposition ent­ sprechen. Nun hat man versucht die räumliche Wiedergabe da­ durch zu verbessern, dass man anstatt von zwei Kanälen (Links/Rechts Stereotechnik) mehrkanalige Systeme einge­ führt hat. Beginnend mit Dol­ by Surround (3/2 Stereopho­ nie), das aus Center­, Links­, Rechts- und zwei rückwärti­ gen Surround­Lautsprechern besteht, wurden mit Dolby Di­ gital 5.1 und Dolby Digital 7.1 immer mehr Kanäle und damit Lautsprecher eingeführt.

Aber es blieb dabei, dass die akustische Abbildung quasi nur in einer horizontal liegen­ den Ebene möglich ist. Eines der Systeme für das sich das DVB-Konsortium 2016 im Rahmen der Verabschiedung der technischen Spezifikation für das 4K Fernsehsys­ tem UHD­1 Phase 2 entschie­ den hat, ist Dolby AC­4. Damit soll die räumliche Wiedergabe nochmals verbessert werden. Dabei gibt es nun zusätzlich zu den 6 Kanälen / Lautsprechern (Center, Links, Rechts, Links­ surround, Rechtssurround und Subwoofer) vier weitere Kanäle / Lautsprecher die hö­ her angebracht sind (Höhen Links, Höhen Rechts, Höhen Linkssurround, Höhen Rechts­ surround) und ganz oben z.B. an der Decke angebracht ei­ nen Top Kanal / Lautsprecher. Das sind dann insgesamt 11 Kanäle mit 11 Lautsprechern. Das bedeutet eine akustische Abbildung auf zwei horizon­ talen Ebenen und einen Ef­ fektlautsprecher der von oben strahlt. Das Ganze ist sicher­ lich für einen Blockbuster mit z.B. Hubschrauberlärm von oben sehr gut geeignet aber den räumlichen Eindruck den ein Besucher in einem Kon­ zertsaal hat kann man damit nicht reproduzieren. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Wellenfeldsynthese. Sie hat sich in der Praxis nicht durchge­ setzt und wir wollen hier nicht näher darauf eingehen. Aber sind denn mehr Kanäle

Rundfunk & Museum 101 – August 2021

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