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Rundfunkgeschichte Knattern­ zu­ hören,­ das­ der­ Funker leicht mit atmosphärischen­Störungen­verwechseln­ konnte. Der Löschfunkensender lieferte einen angenehmeren Summton und deswegen wurde er auch als Tonfunkensender bezeichnet. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Senderarten­ gedämpfte­ Schwingungen­ erzeugten­ und­ vom­ Prinzip­ her weder Sprache noch Musik übertragen konnten. Um Sprache und Musik senden zu können­ benötigte­ man­ ungedämpfte­Wellen. Das wurde mit Maschinenund Lichtbogensendern möglich. Maschinensender kann man sich als elektrische Generatoren­ vorstellen­ mit­ einer­ großen­ Anzahl­ von­ Polen­ und­ angetrieben­ von­ einem­ Elektromotor mit hoher Drehzahl. Damit konnte man dann Frequenzen um die 50 kHz erzeugen. Durch externe passive­ Frequenztransformatoren­ konnte die Frequenz nochmals erhöht werden. Lichtbogensender nutzten den­ negativen­ differentiellen­ Widerstand eines Lichtbogens um den Sendeschwingkreis zu entdämpfen und so ungedämpfte­Wellen­zu­erzeugen. Moduliert,­ d.h.,­ aufbringen­ von­ Tönen­ und­ Musik­ auf­ die­ Trägerwelle, wurde bei beiden Verfahren mit Kohlemikrophonen in der Antennen- oder Erdleitung. Das bedeutete, diese mussten den Antennen-

strom­von­bis­zu­10­A­ verkraften.­ Deswegen wurden mehrere Kohlemikrophone parallel geschaltet und teilweise mit Wasser gekühlt. Wegen der Schwierigkeit, Starkstrommikrophone für noch höhere Ströme zu bauen, konnte Telefonie­ praktisch­ nur bei Senderleistungen bis zu etwa Abb. 6: Patentschrift Nr. 439117 Reichspa5 kW durchgeführt tentamt; patentiert ab 12. November 1919. werden. Eine Ver- Einrichtung zur drahtlosen Telephonie mit besserung brach- Kathodenröhrensender; Zeichnung. Foto aus te die Entwicklung dem PDF File des Deutschen Patent- und von­ E.­ Pungs,­ die­ Markenamtes. einen Transformator im Fußpunkt des AntenAber der technische Durchnenkreises­ vorsah,­ der­ vom­ bruch für eine akzeptable Mikrophonstrom gesteuert von­ Über­tragungstechnik­ wurde. Durch die VormagneAudiosignalen kam erst mit tisierung­des­Eisenkerns­durch­ dem­ Einsatz­ von­ Elektronenden Mikrophonstrom änderte röhren im Sender und Empsich der Scheinwiderstand der fänger.­ Die­ Erfindung­ der­ Wicklung im Fußpunkt der AnElektronenröhre als Verstärtennenleitung und damit wurkerelement­ im­ Jahr­ 1906­ erde die Antennenenergie im folgte­ unabhängig­ voneinanRhythmus­ von­ Sprache­ oder­ der­ von­ Lee­ de­ Forest­ (USA)­ Musik moduliert. und dem Österreicher Robert von­ Lieben.­ Um­ einen­ RöhDer Sender Königs Wusterhaurensender zu bauen, brauchte sen, mit dem am 22. Dezember es noch eine geniale Idee um 1920 die erste Rundfunküberungedämpfte­ Schwingungen­ tragung mit Sprache und Musik zu­ erzeugen.­ Diese­ hatte­ der­ in­ Deutschland­ statÚand,­ war­ österreichische Physiker Aleein 5 kW Lichtbogensender der xander Meissner, der für die Firma Lorenz mit Pungs MagGesellschaft­ für­ Drahtlose­ Tenetverstärker.­ Die­ Sendewellegraphie mbH (Telefunken) lenlänge betrug 2700 m was in­Berlin­tätig­war.­Die­Patenteiner­ Frequenz­ von­ 111­ kHz­ schrift­ wurde­ von­ Telefunken­ entspricht, also ein Sender im eingereicht­und­vom­Reichspaunteren Langwellenbereich. Rundfunk & Museum 100 – Februar 2021

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