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Rundfunkgeschichte

Abb. 7: Gisela und Konrad Maul ganz zeitgemäß beim Produzieren eines Podcasts zur Geschichte des Rundfunks. Foto M2Counselling tentamt unter der Nr. 291604 ab­10.­April­1913­patentiert.­ Die Einleitung erklärt: „Die vorliegende Erfindung betrifÚ eine Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Schwingungen, die darauf beruht, daß ein oder mehrere Schwingungskreise mit einem elektrischen Relais, dessen die Relaiswirkung ausübendes Mittel aus Kathodenstrahlen oder einem ionisierenden Gas o. dgl. besteht, so verbunden wird, dass die in den Schwingungskreisen durch irgendwelche Stöße oder andere Mittel hervorgerufenen Anfangsschwingungen dem Relais zugeführt werden und die von diesem verstärkten Ströme wieder auf die Schwingungskreise einwirken …. so erzielt man mit dieser Einrichtung zum ersten 24

Mal ungedämpfte Schwingungen von absolut konstanter Schwingungszahl und Amplitude.“ Zur Erklärung muss man wissen,­ dass­ Robert­ von­ ­Lieben­ die­ von­ ihm­ erfundene­ Elektronenröhre (Triode) als Verstärkerelement im Fernsprechweitverkehr­ gesehen­ hatte.­Deswegen­hatte­er­seine­ Erfindung­ als­ elektrisches­ Relais bezeichnet – anknüpfend an die Bezeichnung (mechanisches) Relais in der leitungsgebundenen Ferntelegraphie, das dort zur Verstärkung der Morsezeichen benutzt wurde. Die schlichte Zeichnung des Patents (Abb. 5) ist auch noch heute dem Techniker sofort­ vertraut.­ Eine­ mit­ Batterie direkt geheizte Kathode.

Rundfunk & Museum 100 – Februar 2021

Die­ induktive­ Rückkopplung­ über die Wicklung 6 und der Parallelschwingkreis gebildet aus Kapazität 8 und den Induktivitäten­ 9­ und­ 10.­ Die­ Anodenspannung im Beispiel erzeugt durch einen Gleichstromgenerator, dessen Spannung mit der Drossel 12 und dem Kondensator 13 geglättet­werden­muss.­Alternativ­wird­natürlich­im­Patent­die­ Verwendung einer Anodenbatterie­vorgesehen.­ Nun fragt man sich, warum denn, wenn schon 1913 die Erzeugung­ ungedämpfter­ Schwingungen­ mittels­ Rückkopplung­ von­ Elektronenröhren erfunden wurde, die Maschinen- und Lichtbogensender­bis­ über­ die­ Mitte­ der­ 1920er­ Jahre­ in­ Betrieb­ waren. Der eingangs erwähnte Sender Königs Wusterhausen, der für die erste Rundfunkübertragung genutzt wurde, war noch ein Lichtbogensender. Der Grund liegt natürlich darin, dass erst Elektronenröhren entwickelt werden mussten, die für die erforderlichen hohen Sendeleistungen geeignet waren. Und die Geschichte mit der Modulation,­ d.h.,­ die­ Aufprägung der Nachricht auf die Hertzschen Wellen? Sie konnte­ auch­ mittels­ Elektronenröhren sehr elegant gelöst werden. Hier sei wieder ein Grundlagenpatent der Firma Telefunken­vom­12.­November­ 1919 herangezogen. Hier wie-