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Vorläufer der Gewerkschaften

Für die Zeitgenossen war Fürth schon um 1800 als Fabrikstadt be­kannt, in der die herkömmlichen strengen Zünfte kaum existierten, Handwerke allenfalls eine relativ schwache Organisation besaßen. Heimarbeit war verbreitet, Kinderarbeit üblich, ebenso die Arbeit von Frauen. Aber das war alles vor der Industrialisierung, die'Fabrikstadt' muß deutlich von einer Industriestadt unterschieden werden.

Inder sog. Dreiherrschaft hatte sich der Ort vor allem im 18. Jahrhun­dert gut entwickelt, die Bevölkerungszahl hatte sich mehr als verdop­pelt. Auch ein hoher jüdischer Bevölkerungsanteil, der beim Übergang Fürths an Bayern 1806 viele seiner Rechte verlor, war prägend für den aufstrebenden Ort. Doch mit dem Übergang an Bayern ging der Schwung verloren, die Bevölkerung, Juden wie Nicht-Juden, sahen sich mit einer mannigfaltigen Bevormundung konfrontiert, wie sie vorher nicht vorhanden gewesen war. Zusammen mit einer schwierigen wirtschaftlichen Lage führte diese Konstellation dazu, daß Fürth im 19. Jahrhundert eine Hochburg der Liberalen und Demokraten wurde. Mit der Industrialisierung, die in Fürth etwa ab 1860 einsetzte, entwikkelte sich die Stadt zum Zentrum der Sozialdemokratie und radikalen Demokraten in der Monarchie. Bis zur Inflation 1923 währte diese Do­minanz, erst dann bekamen Konservative und rechtsradikale Parteien und Gruppierungen größeren Einfluß.

Die Revolution von 1848 führte auch zur Gründung erster politischer Gruppierungen, darunter dem 'Arbeiterverein', der Verbindung zu der auf nationaler Ebene organisierten 'Arbeiterverbrüderung' Stefan Borns