Seite:100 Jahre ÖTV Fürth 1896 - 1996 (Broschüre).pdf/11

Version vom 18. Dezember 2025, 11:38 Uhr von DelphiN (Diskussion | Beiträge) (→‎Korrekturgelesen)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

10 Pfennige Mitgliedsbeitrag müssen pro Woche entrichtet werden. Dazu kommen - zur Förderung der Mitgliederwerbung - der Kauf von Agitationsmarken für 5 Pfennige pro Monat. Zugleich - so steht es im Jahresbericht des"Deutschen Transportarbeiterverbands, Verwaltungs­stelle Nürnberg-Fürth" aus dem Jahr 1907, griff man bereits „bei Gründung der Organisation den kranken und verunglückten Kollegen dadurch unter die Arme, daß man ihnen, je nach Lage und Stand der Ortskasse, Unterstützungen zu teil werden ließ."

(Mitgliedsbeitrag: 10 Pfennige)

Schwierig gestaltet sich zu Beginn der Kontakt zu den anderen ver­wandten Berufsgruppen und vor allem zu deren bereits bestehenden Organisationen. 1897 schließen sich die Speditionsfuhrleute an, Bier­ führer und Kurierbriefträgerfolgen. Nicht dagegen die Ausgeher und Packer, die Einkassierer, Wäschesammler und Schließwächter. Forderungen zur Arbeitszeitregelung werden erhoben, um 6 Uhr soll Bahn- und Postschluß, um 8 Uhr Ladenschluß sein. Durch Eingaben er­reichen die Handelshilfsarbeiter und die Handlungsgehilfen eine weit­gehende Durchsetzung der Sonntagsruhe. Auch gegen betrügerische Stellenvermittler wird vorgegangen. Schon 1898 kommt es zu einem Streik der Speditionsfuhrleute, dereine Erhöhung der wöchentlichen Löhne von 3 bis 4 Mark bringt. Auch die Straßenbahnerversuchen 1898, mit einem Streik höhere Löhne durchzusetzen. Sie scheitern aber, um den obengenannten Jahresbericht zu zitieren, der einen Überblick über die ersten Jahre der gewerkschaftlichen Organisation in Fürth und Nürnberg beinhaltet, wegen "Disziplinlosigkeit". Neben den Speditionsarbeitern erhalten auch die Bierführer, die Lohnkutscher so­wie die Kutscher bei der Latrinenreinigung "durch Lohnbewegungen" höhere Löhne.

(Gründung des Zentral­verbandes der Handels-, Transportund Verkehrsarbeiter Deutschlands)

Die Orientierung an der Zentralorganisation wird nicht mehr aufgege­ben. Der Fürther Packer C. Pernpointner vertritt seine Kollegen 1896 auf einem Kongreß in Halberstadt. Kurz darauf, an Weihnachten 1896, wird in Altenburg in Sachsen-Anhalt der eigentliche Gründungs­kongreß des "Zentralverbandes der Handels-, Transport- und Verkehrs­arbeiter Deutschlands" abgehalten. Ein Gruppenfoto zeigt die 24 Gründungsmitglieder des Zentralverbandes, darunter, in der ersten Reihe in der Mitte sitzend, herausragend, den Hut in der linken, das Bierglas in der rechten Hand, zwischen den Beinen seinen Regen­schirm, Fritz Fuchs aus Fürth.