Zeit des Ersten Weltkrieges
Die Zeit des Ersten Weltkriegs verläuft für die Fürther Transportarbeiter- und Gemeindearbeiter-Vereinigungen wie andernorts in Deutschland. Noch unmittelbar vor Kriegsbeginn, am 30. Juli 1914, findet eine große Friedenskundgebung mit 1200-1500 Teilnehmern aus der Fürther Arbeiterschaft statt, bei der der Fürther SPD-Landtagsabgeordnete Hans Vogel spricht. Zwar dulden die Gewerkschaften und die SPD mit ihrer Burgfriedenspolitik zunächst die Kriegsmaßnahmen. Doch schon 1915/16 mehrt sich der Widerstand gegen die Kriegsdauer. Hunger und Verelendung zwingen die Gewerkschaften, sich an die Spitze der Forderungen nach einem baldigen Friedensschluß zu stellen. Neue Probleme tauchen auf, für die Einberufungen muß Ersatz geschaffen werden, meist sind Frauen die Lückenbüßerinnen. Wichtige Verteilungsfunktionen werden den Gewerkschaften übertragen, was ihren Einfluß stärkt. Als dann der Krieg verloren ist und die Revolution ausbricht, finden auch in Fürth große Volksversammlungen für den Übergang zur Republik und zur parlamentarischen Demokratie statt, die von den Gewerkschaften, der Sozialdemokratie und von kommunistischen Organisationen getragen werden.