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EreignisseBearbeiten

  • Der Dreißigjährige Krieg zeigt Auswirkungen in Fürth.
  • Vom März bis Juni nimmt Markgraf Hans Georg von Ansbach mit seinen Truppen Hauptquartier in Fürth, und zwar ausschließlich bei Nürnberger Untertanen. Die markgräflichen und bambergischen Untertanen "wurden nicht im Geringsten von ihnen belästigt."[1]
  • Das Beerdigungsbuch berichtet für April von etlichen Übergriffen auf die Bevölkerung. Frauen werden traktiert und erschossen, Vieh und alle anderen Gegenstände werden geraubt.[2]
  • Wie am 7. Juni oder 11. Juni kommt es immer wieder zu standrechtlichen Exekutionen des in und um Fürth liegenden Militärs. Pfarrer Bischof beklagt, dass dabei recht schnell geurteilt wird, ohne die Verurteilten anzuhören.[3]
  • Im Mai sterben zwei junge Frauen nach einem Tierangriff. Insgesamt sechs Menschen werden von drei Windhunden, möglicherweise von der markgräflichen Jagd, auf einer Wiese Richtung Doos übel zugerichtet. Der Markgraf ist darüber so betrübt, dass er die Hunde auf dem jüdischen Friedhof erschießen lässt.[4]


PersonenBearbeiten

Geboren 1627

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Balthasar Schildknecht6. JanuarGroßgerungs (Waldviertel/Österreich)Bürgermeister (Dreiherrschaft), Exulant
Gregor Schildknecht d. J.4. DezemberGroßgerungs (Waldviertel/Österreich)Schuhmacher, Exulant

Es ist aktuell keine Person verzeichnet, die 1627 gestorben ist.

FronmüllerchronikBearbeiten

[...] Erst am 7. Juni erfolgte nach einer Musterung bei Doos der Abmarsch des markgräflichen und sachsenlauenburgischen Kriegsvolkes unter schweren Geldopfern für Nürnberg. So z. B. zahlte der Rath dem Wirthe Arnold Hannemann zu Fürth für seinen großen erlittenen Schaden 400 fl., den Unterthanen aber für die ihnen abgenommenen Vorspannpferde am 6. August die Summe von 982 fl. Die nun folgende Ruhe war von kurzer Dauer. Bereits Anfangs August kam eine Abtheilung Verdugo'sche Musketiere über Windsheim in unsere Gegend, und am 6. rückte eine Anzahl derselben unter Befehl eines Lieutenants mit brennenden Lunten unversehens nach Fürth, stellte sich in Ordnung und wollte Quartiere nehmen. Der domprobsteiliche Amtmann und der markgräfliche Geleitsmann forderten ihn im Guten und Bösen auf abzuziehen; aber er wich nicht eher „bis Sturm geschlagen und er die Gewalt von den Bauern sah.“ - Auf dem israelitischen Friedhofe wurden am 2. Mai einige Jagdhunde vornehmer Officiere niedergeschossen. Sie waren bis dahin vom Volke verfolgt, weil sie zwei Kinder angefallen und getödtet hatten.[5]

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Fronmüller-Chronik, 1871, S. 74
  2. Beerdigungsbuch 1612 - 1672, S. 242 - in: Marcus Mühlnikel: Fürth im Dreißigjährigen Krieg - Ereignisse im Spiegel der Kirchenbücher. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2023, S. 125
  3. Aufzeichnungen Pfr. Tobias Bischof - in: Marcus Mühlnikel: Fürth im Dreißigjährigen Krieg - Ereignisse im Spiegel der Kirchenbücher. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2023, S. 120
  4. Aufzeichnungen Pfr. Tobias Bischof - in: Marcus Mühlnikel: Fürth im Dreißigjährigen Krieg - Ereignisse im Spiegel der Kirchenbücher. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2023, S. 120
  5. Fronmüllerchronik, 1871, S. 74 f

BilderBearbeiten