1765: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem Neubau der [[Armen- und Waisenschule]] wurde begonnen.
 
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:''Die Hofmark Fürth ist ein großer, nahrhafter und überaus volkreicher Ort an der Rednitz, in welche unterhalb desselben die Pegnitz fließt. Er ist völlig unregelmäßig gebauet, die neue Gasse ausgenommen, hat aber doch manche große und schöne Häuser. Es wohnen hier ungemein viele Handwerksleute und Künstler: denn die, so in die Nürnberger Gilden nicht können aufgenommen werden, oder denen die Abgaben daselbst zu groß sind, lassen sich hier nieder und jedermann wird aufgenommen. Die Judenschaft, welche sehr stark ist, machet den dritten Theil der Einwohner aus, hat ihr eigenes Gericht, eine große Schule, und eine eigene Buchdruckerey. Bey der lutherischen Kirche hat die Reichsstadt Nürnberg das Patronatrecht. Die Einwohner sind theils brandenburg-onolzbachische, theils nürnbergische, theils der Domprobstey zu Bamberg Unterthanen. Die Burggrafen zu Nürnberg haben vor Alters auch hier das kaiserliche Landgericht gehalten; die Domprobstey zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Sachen, gegen Erlegung eines jährlichen Canons von 50 Fl. für sich und ihre Hintersassen zu Fürth und andern Orten, abgekaufet; wiewohl das hochfürstl. Haus Brandenburg dieses nicht zugesteht, sondern annoch die landgerichtliche Jurisdictionscompetenz zu Fürth und denen dahin gehörigen Oertern behauptet. Eben diese domprobsteyl. Hintersassen in und um Fürth müssen jährlich 23 Simra Hafer zur Herrschaft Cadolzberg liefern und sonst Frohndienste verrichten. Das onolzbachische Geleitscommissariatamt übet alle Fraischgerechtigkeiten aus. Es sind dieser Hofmark gewisse Dorfschaften einverleibet. Der Ort hat 1632, 34 und 80 große Feuersbrünste erlitten.<ref>Anton Friderich Büsching:
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''Neue Erdbeschreibung dritten Theils zweyter Band, welcher den schwäbischen, bayerischen, fränkischen und obersächsischen Kreis enthält'', Hamburg 1765, S. 1787 - [https://books.google.de/books?id=_8pCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&vq=Fürth&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q=Fürth&f=false online-Digitalisat]</ref>
  
 
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Version vom 3. Februar 2019, 18:54 Uhr

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Personen

Geboren 1765

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Johann Heinrich HerrleinOettingenPerückenmacher
Georg Christian ReichMagistratsrat, Drechsler, Kunstdreher
Johann Martin ReuterMagistratsrat, Bierbrauer, Gutsbesitzer, Landtagsabgeordneter
Adam Schmerler29. JanuarFürthRektor

Gestorben 1765

PersonTodestagTodesortBeruf
Johann Jakob RiegerFürthPfarrer

Bauten

Mit dem Neubau der Armen- und Waisenschule wurde begonnen.

Zeitgenössische Ortsbeschreibung

Die Hofmark Fürth ist ein großer, nahrhafter und überaus volkreicher Ort an der Rednitz, in welche unterhalb desselben die Pegnitz fließt. Er ist völlig unregelmäßig gebauet, die neue Gasse ausgenommen, hat aber doch manche große und schöne Häuser. Es wohnen hier ungemein viele Handwerksleute und Künstler: denn die, so in die Nürnberger Gilden nicht können aufgenommen werden, oder denen die Abgaben daselbst zu groß sind, lassen sich hier nieder und jedermann wird aufgenommen. Die Judenschaft, welche sehr stark ist, machet den dritten Theil der Einwohner aus, hat ihr eigenes Gericht, eine große Schule, und eine eigene Buchdruckerey. Bey der lutherischen Kirche hat die Reichsstadt Nürnberg das Patronatrecht. Die Einwohner sind theils brandenburg-onolzbachische, theils nürnbergische, theils der Domprobstey zu Bamberg Unterthanen. Die Burggrafen zu Nürnberg haben vor Alters auch hier das kaiserliche Landgericht gehalten; die Domprobstey zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Sachen, gegen Erlegung eines jährlichen Canons von 50 Fl. für sich und ihre Hintersassen zu Fürth und andern Orten, abgekaufet; wiewohl das hochfürstl. Haus Brandenburg dieses nicht zugesteht, sondern annoch die landgerichtliche Jurisdictionscompetenz zu Fürth und denen dahin gehörigen Oertern behauptet. Eben diese domprobsteyl. Hintersassen in und um Fürth müssen jährlich 23 Simra Hafer zur Herrschaft Cadolzberg liefern und sonst Frohndienste verrichten. Das onolzbachische Geleitscommissariatamt übet alle Fraischgerechtigkeiten aus. Es sind dieser Hofmark gewisse Dorfschaften einverleibet. Der Ort hat 1632, 34 und 80 große Feuersbrünste erlitten.[1]

Bilder

  1. Anton Friderich Büsching: Neue Erdbeschreibung dritten Theils zweyter Band, welcher den schwäbischen, bayerischen, fränkischen und obersächsischen Kreis enthält, Hamburg 1765, S. 1787 - online-Digitalisat