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Die im Januar von König Ludwig I. erlassenen, neuen, schärferen Zensurbestimmungen führen zur politischen Entrüstung des liberalen Bürgertums. Daraufhin erheben der Magistratsrat und die Gemeindebevollmächtigten von Fürth - zusammen mit den Städten Nürnberg und Kempten, sowie den Buchhändlern und Buchdruckern der Städte Würzburg, Bamberg, Augsburg und Kempten - offiziell "Beschwerde ... wegen Verletzung der Staatsverfassung durch die Censurverordnung vom 28. Jänner"<ref>"Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern" [http://bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10379793?cq=Humbser&p=235 online]</ref>
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* In Fürth werden für die Seidenraupenzucht 4280 Maulbeerbäume gepflanzt.<ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis vom 17. Januar 1835, S. 125 f - [https://books.google.de/books?id=lzRFAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]</ref>
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 14:51 Uhr

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  • Die im Januar von König Ludwig I. erlassenen, neuen, schärferen Zensurbestimmungen führen zur politischen Entrüstung des liberalen Bürgertums. Daraufhin erheben der Magistratsrat und die Gemeindebevollmächtigten von Fürth - zusammen mit den Städten Nürnberg und Kempten, sowie den Buchhändlern und Buchdruckern der Städte Würzburg, Bamberg, Augsburg und Kempten - offiziell "Beschwerde ... wegen Verletzung der Staatsverfassung durch die Censurverordnung vom 28. Jänner"[1]
  • In Fürth werden für die Seidenraupenzucht 4280 Maulbeerbäume gepflanzt.[2]
  • Die Gemeindekollegien fassen am 11. August den Beschluss, den Getreide-Aufschlag beizubehalten, um aus den Einnahmen die neu zu erbauende Ludwigsbrücke zu finanzieren.
  • Bei einer Probebohrung für einen artesischen Brunnen am Holzmarkt reißen die Bohrstangen bei etwa 400 Fuß Tiefe. Der Versuch wird eingestellt.[3]
  • Erneut werden von Seiten der königlichen Regierung Vorkehrungen wegen der drohenden asiatischen Cholera getroffen.[4]

Personen[Bearbeiten]

Dr. Isaak Loewi wird Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde in Fürth.[5]

Geboren 1831

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Georg Adam Bohn6. MaiFilkeMaurer, Steinhauer
Johann Georg Grüner15. MärzAltdorfBrauereibesitzer
Joseph Maillinger25. MaiFürthKunstsammler
Philipp Otto6. FebruarNürnbergArchitekt, Professor, Stadtbaurat, Ingenieur
Bernhard Sahlmann16. OktoberBurghaslachHopfenhändler
Georg Ziegele24. DezemberFürthSchreiner, Möbelfabrikant, Hoflieferant

Gestorben 1831

PersonTodestagTodesortBeruf
Johann Friedrich BeckFürthTabakfabrikant
Johann Boehnert1. AugustFürthAutor, Dichter
Julius Brandeis24. JuliLehrer
Juda Löb Halberstätter14. AprilRabbiner, Unterrabbiner, Dajan, Ladenhändler
Israel Philipp Heilbronn28. JanuarFürthKaufmann
Andreas Jäger28. JanuarFürthMaurermeister
Adam Josef Freiherr von Mulzer5. DezemberPassauRegierungspräsident
Johann Georg Reich2. MaiFürthBrillenfabrikant, Bronzefarbenfabrikant, Gürtlermeister, Medailleur
Johann Schildknecht (1799 - 1831)18. MärzFürthSiegellack-Fabrikant

Bauten[Bearbeiten]

Fronmüllerchronik[Bearbeiten]

Am 11. Februar 1831 eröffnete Dr. Wolfgang Mack von Altenkundstadt dahier seine ärztliche Praxis. Montag den 21. März fand die feierliche Einsetzung des Rabbiners Dr. Löwi in hiesiger Synagoge statt, [...]. Im Mai wurde die Bohrung des artesischen Brunnens auf dem Holzmarkt begonnen. - Am 25. Mai wurde hier der Kunsthändler Josef Maillinger geboren, ein Vetter des Kriegsministers gleichen Namens. Im Laufe der Jahre brachte er die bis auf mehr als 100,000 M. angeschlagene kunstgeschichtliche Sammlung der "Monacensia" zusammen, welche jetzt Eigenthum der Stadt München und im städtischen Zeughause ausgestellt ist. Er starb 1884 in München im Alter von 54 Jahren. - Die Gesanggesellschaft "Liedertafel" dahier wurde am 12. Juli begründet. - Am 19. September betrug die Bohrtiefe 200, am 27. September 250 Fuß. Man war bis dahin auf 15 Quellen gestoßen. Die Arbeiten wurden wegen der großen Kosten zunächst sistirt. - Sänger Geißler übernahm die Direktion der Nürnberger und Fürther Bühne; [...]. - Am 7. September 1831 fand die feierliche Einweihung der neu restaurirten Synagoge Statt; [...]. Der schöne Candelaber war ein Geschenk des Kaufmanns Weikersheimer und des Fabrikanten Georg Benda. In diesem Jahre wurden 8 neue Häuser gebaut.[6]

Bilder[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. "Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern" online
  2. Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis vom 17. Januar 1835, S. 125 f - online-Digitalisat
  3. Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 30.
  4. Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 30.
  5. Stadtmuseum Fürth
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 252 f